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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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muß er uns erst ausfindig machen. Ich …« Er hielt inne, als sich Lord Laidlaws Halbglatze durch den Türspalt schob.
    Er räusperte sich. »Der komische Kauz sitzt schon wieder in der Kabine«, sagte er. »Ich dachte, Sie sollten es vielleicht wissen, nachdem sie doch erwähnten, daß Sie ihn mit Handschellen angekettet hatten.«
    Clair sprang hastig auf. »Zum Teufel!« fluchte er. »Was muß der Kerl für schmale Hände haben! Ich bin überzeugt, sie haben ihn deshalb für diesen Job ausgesucht, was immer auch dieser Job ist. Aber ich werde es herausbekommen.«
    Wutentbrannt rannte er den Gang entlang. Doch als er neben dem Fremden ankam und auf ihn herabschaute, war er plötzlich ganz ruhig. Er wünschte sich nur, der Mond möge hinter einer Wolke verschwinden, damit er den anderen endlich deutlicher sehen könnte.
    »Ich hoffe, Ihre Vorstellungskraft reicht aus, um einzusehen, daß Sie mich nicht gefangenhalten können«, begann der Fremde, ehe er selbst etwas sagen konnte. »Glauben Sie mir, es bleibt uns nicht mehr viel Zeit.«
    Clair ließ sich auf den Sitz neben ihm fallen. Er schüttelte den Kopf und begann, wie zu einem unvernünftigen Kind zu reden. »Sehen Sie denn nicht ein, daß Sie durch Ihr Verhalten Ihre Lage nur verschlimmern? Und nun verraten Sie mir, wie Sie sich diesmal von den Handfesseln befreien konnten.«
    Durch die unnatürlich grelle Widerspiegelung des Halbmonds sah Clair, wie der andere ihn fest anblickte. Schließlich sagte er bedächtig:
    »Staffelführer Clair – wie Sie hören, kenne ich sogar Ihren Namen –, ich bin an Bord dieses Flugzeuges gekommen, um es vor der Vernichtung zu bewahren, die ohne mich unabwendbar wäre. Das kann ich auf zweierlei Art erreichen. Die erste ist, daß Sie mir, ohne meine Identität zu kennen, erlauben, eines Ihrer Maschinengewehre zu bedienen, sobald der Feind sich nähert. Das wäre die weitaus bessere Methode, denn sie bedingt keine schwierigen geistigen Anstrengungen von Ihrer Seite oder der der Fluggäste. Sie brauchen mich nur weiterhin automatisch als körperliche Einheit zu betrachten. Sie können jegliche Schritte, sich zu schützen, ergreifen. Sie dürfen Revolver auf mich richten – was Sie wollen. Nur lassen Sie mich an eines Ihrer Maschinengewehre.«
    »Verstehen Sie denn nicht«, versuchte Clair es noch einmal. »Sie haben bereits allein durch Ihre Anwesenheit meine Laufbahn in Gefahr gebracht. Ich werde mich dafür zu verantworten haben, weil ich Sie nicht bereits vor dem Start entdeckt habe. Stellen Sie sich nur einmal vor, was man mit mir macht, wenn ich Sie auch noch an das MG lasse.«
    Er war überzeugt, daß er mit gutem Zureden bei diesem Irren am weitesten kam.
    »Ich erkläre Ihnen das alles«, fuhr er fort, »damit Sie auch meine Seite sehen und verstehen, daß ich Ihren Wunsch nicht erfüllen kann. Sie sind offenbar der Ansicht, daß wir eine kostbare Ladung an Bord haben. Sie irren sich. Sie …«
    Er hatte vorgehabt, es noch einmal durch Überredung zu versuchen, da kam ihm plötzlich der Gedanke. Schnell fragte er:
    »Woraus besteht nach Ihrer Meinung unsere Ladung?«
     
    Der Fremde sagte es ihm. Clair wurde kalkweiß. Einen Augenblick war er wie gelähmt. Der andere wußte es also tatsächlich.
    »Ich gebe zu, es ist eine wertvolle Ladung«, sagte er schließlich grimmig, »für den, der hunderttausend Dollar für viel Geld hält. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das deutsche Oberkommando der Luftwaffe seine Zeit mit einer Maschine vergeudet, deren Startzeit ihm gar nicht bekannt sein kann. Schon gar nicht, wenn die Luftwaffe viel dankbarer eingesetzt werden könnte, den Geleitzug zu versenken, den wir vor einer halben Stunde überflogen haben.«
    Der Fremde starrte ihn mit melancholischem Spott an. »Staffelführer Clair«, betonte er, »noch nie hat ein Flugzeug eine wertvollere Ladung an Bord gehabt. Ihre Vernichtung änderte den Lauf der Geschichte.«
    »Ihre Vernichtung!« echote Clair, dann fing er sich. Er überdachte kurz die Situation. Nein, es gab keinen Zweifel mehr, der Kerl war ein Irrer.
    »Als Ihr Freund mich durchsuchte«, fuhr er gerade fort, »hat er übersehen, mir ein Buch abzunehmen, das in meiner rechten Jackentasche steckt. Nur mit größten Schwierigkeiten gelang es mir, dieses Buch drucken zu lassen, in einer Stadt, die früher einmal New York City hieß. Ich möchte gern, daß Sie sich Seite 27 ansehen, und dort den Absatz über diesen Flug lesen; auch, was passierte, nachdem die

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