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Der große Galaktiker

Der große Galaktiker

Titel: Der große Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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vielleicht noch nicht einmal jetzt bewußt«, fuhr Thomas fort, »daß Ihr einziger Ausweg gewesen wäre, mich zu überzeugen. Ich glaube nicht zu übertreiben, wenn ich behaupte, eine jegliche Lösung, die ich vorgeschlagen hätte, wäre auch angenommen worden. Ich verdanke mein Ansehen einer ungewöhnlichen Reihe von Umständen, und das Vertrauen, das ich mir dadurch erworben habe, ist unerschütterlich. Das Bekanntwerden meines Todes wird große Wellen schlagen und genau die Folgen haben, die ich Ihnen bereits schilderte.«
    »Was hätten wir denn noch tun sollen?« fragte der Jüngere bitter. »Wir informierten Sie über alles, was Ihnen helfen konnte, uns zu verstehen. Wir zeigten Ihnen alles, was Sie zu sehen wünschten. Aber was können wir denn gegen jemanden ausrichten, der in Milliarden denkt, wenn es bei uns nur zu Millionen reicht. Für Sie war alles zu gering, zu unwichtig. Die volle Kapazität unserer Minen ist für die Schmelzöfen der Erde nicht mehr als ein Tropfen auf einen heißen Stein. Was also sollten wir tun?«
    »Sich mit der Lage abfinden!« Thomas zuckte die Schultern. »Was spielt es denn für eine Rolle, ob Sie nun Ihre Erze in Zukunft an den Mars oder die Erde verkaufen? Das einzige, das Sie je sehen, sind die Frachtschiffe, die ihre Ladung abholen. Es gäbe keine Einwände, wenn Sie sich ausbedingen würden, daß man Ihnen eine Liste der martischen Gouverneurskandidaten für Europa überließe und Sie selbst die Wahl träfen. Außerdem könnte man in dem Vertrag die Klausel einfügen, daß die Martier von vornherein in eigenen Städten leben und daß alle privaten Geschäftsverbindungen auf rein freiwilliger Basis aufgebaut und unterhalten werden. Eine Reihe anderer Klauseln zusätzlich, wenn Sie wollen, und die Vertragsdauer einstweilen, sagen wir, fünfzig Jahre.«
    »Wahrscheinlich macht es keinen großen Unterschied«, gab Bartlett düster zu. »Wir sind eben sentimentale Narren, weil wir etwas dagegen haben, wie eine Herde Schafe übergeben zu werden. Unser Stolz ist es! Irgendwie verstehe ich Sie ja auch, und was Sie über die ungerechte Verteilung der Erzvorkommen sagten. Himmel, jetzt rede ich doch wieder darüber. Welchen Sinn hat es denn noch, über dieses Thema zu argumentieren? Es ist zu spät.
    In ein paar Stunden wird das verdammte Biest über uns aufwachen und sich mit uns den Bauch vollschlagen.«
    »Seien Sie nicht so sicher!« wies Thomas ihn zurecht. »Ich gebe zu, daß auch mich die scheinbare Unverwundbarkeit dieses Monstrums äußerst beunruhigt, aber erinnern Sie sich, was ich bereits erwähnt habe: Ähnliche Probleme sind auf anderen Planeten bereits gelöst worden.«
    »Sie sind ja verrückt. Ich sage Ihnen, Sir, selbst mit einem Strahler ist es lebensgefährlich, gegen einen Gryb vorzugehen. Seine Haut ist so zäh, daß ein Beschuß sie erst dann durchdringt, wenn einem das Herz längst in die Hosentasche gerutscht ist. Was läßt sich gegen so ein Biest schon unternehmen, mit einem Messer als einzige verfügbare Waffe.«
    »Geben Sie es mir«, bat Thomas. »Ich möchte es schärfen.«
    Sein Gesicht war zu einem schiefen Lächeln verzogen. Vielleicht bedeutete es nicht allzuviel, aber immerhin hatte der junge Mann ihn ganz unbewußt »Sir« genannt. Psychologisch hatte das seinen tieferen Sinn.
     
    Die gleichbleibende Dunkelheit der Nacht, das ständige Knistern des Feuers, sie schienen beide im Laufe der Stunden lebendiger zu werden. Thomas lief unruhig hin und her. Die Ungewißheit bedrückte ihn.
    Langsam wurde es spürbar wärmer. Der Rauhreif begann zu schmelzen, und die klamme Kälte drang nicht länger durch den Heizanzug.
    Feine Asche lag auf dem Boden, ein Zeichen, daß die Flammen das Holz restlos verzehrten. Trotzdem begannen sich Rauchschwaden in der Höhle zu bilden, die die Sicht behinderten.
    Plötzlich entstand ein Getöse über ihnen, und dann vernahmen sie ein aufgeregtes Brüllen. Ray Bartlett, der inzwischen wieder geschlafen hatte, sprang auf die Beine und japste:
    »Er ist wach und erinnert sich!«
    »Darauf haben Sie doch gewartet«, brummte Thomas grimmig.
    Über das Feuer hinweg starrte der andere ihn mürrisch an: »Sie glauben doch nicht wirklich, daß ich sterben will, oder?« fragte er rauh. »Außerdem beginne Ich einzusehen, daß es tatsächlich reiner Irrsinn wäre, Sie umzubringen.«
    »Sie sind also meiner Meinung«, folgerte Thomas, »daß Menschen, die nicht mit einem Land verwurzelt sind, sondern es lediglich ausbeuten,

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