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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Johnson
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tiefer, ausgeklügelter und leider auch teurer. Die Top-Cuvées Cadettes (rot) und Beauvenir (weiß) sind trotz reichlichen Eicheneinsatzes von herausragender Qualität. La Nerthe schafft es, Vollreife ohne zu viel Alkohol zu erreichen.
    Domaine du Pegau **
    Châteauneuf-du-Pape. 22ha. www.pegau.com
    Paul Féraud gründete die Domaine 1987 und erntete bald viel Applaus, der ihm aber zu Kopf gestiegen zu sein scheint.
    Neben einem guten, ledrigen Basiswein bereitet er eine Unmenge von Spezial-Cuvées, die überwiegend ins Barrique geschickt und extrem teuer verkauft werden. Meiner Meinung nach stehen die Weine mitunter am Rande der Oxidation.
    Château Rayas ***
    Châteauneuf-du-Pape. 13ha.
    Rayas wird oft als bestes Gut von Châteauneuf bezeichnet. Es erstreckt sich auf untypischen Tonböden und kultiviert überwiegend Grenache-Reben. Emmanuel Reynaud baut seine Rotweine zwei bis drei Jahre in alten Fässern aus. Im Lauf der Jahrzehnte erschienen zwar immer wieder reiche, tiefgründige Weiße und Rote, doch schwankt die Qualität enorm. Erst seit Emmanuel das Gut 1997 von seinem verschlossenen Onkel Jacques übernahm, ist etwas mehr Beständigkeit zu erkennen. In ihrer Jugend enttäuschen die Abfüllungen oft, doch gewinnen sie mit zunehmender Reife an Komplexität und Tiefe.
    Zweitmarke: Pignan. Auch der Château Fonsalette, ein Côtes du Rhône vom Feinsten, wird auf Rayas bereitet. Der oft köstliche Fonsalette Cuvée Syrah wurde aber eingestellt.
    Domaine Roger Sabon *–***
    Châteauneuf-du-Pape. 17ha. www.roger-sabon.com
    Vier Châteauneuf-Weine. Der einfachsten Version, Les Olivets, fehlt es erwartungsgemäß an Gewicht. Flaggschiff ist der seltene Les Secrets de Sabon von 100-jährigen Rebstöcken.
    Pierre Usseglio **
    Châteauneuf-du-Pape. 23ha. www.domaine-usseglio.com
    Thierry Usseglio wurde für seine Spitzenabfüllungen Mon Aeuil und Deux Frères hochgelobt, doch kranken sie bisweilen am hohen Alkohol und den strammen Gerbstoffen.
    Domaine de la Vieille Julienne **–***
    Les Grès, Orange. 32ha. www.vieillejulienne.com
    Jean-Paul Daumens Weinberge liegen im Norden des Anbaugebiets und werden von Grenache beherrscht. Sein Topwein, der traditionelle Châteauneuf-du-Pape Réservé, wurde erstmals 1994 herausgebracht und erscheint nicht jedes Jahr. Er offenbart enorme Konzentration und dichte Frucht. In manchen Jahren wird er aber von zu viel Alkohol beeinträchtigt.
    Vieux Donjon **–***
    Châteauneuf-du-Pape. 14ha.
    Klassisches Gut mit einem reifen, leicht rauchigen Weißen und einem kraftvollen Roten aus 80 Prozent Grenache. Feste, tanninbetonte Rote mit einem Kern aus reifer Frucht. Die Weine wirken jung etwas übermächtig, altern jedoch schön und entwickeln eine süße, brombeerartige Frucht.
    Domaine du Vieux Télégraphe ***
    Bédarrides. 70ha. www.vignoblesbrunier.fr
    Die Bruniers bereiten einen recht konservativen, dunklen, pfeffrigen, intensiven Châteauneuf. In ihren Weinbergen wachsen 65 Prozent Grenache, 15 Prozent Syrah und 15 Prozent Mourvèdre. Tief konzentrierte Weine.
    Domaine de Villeneuve **
    Courthézon. 9ha. www.domainedevilleneuve.com
    Das Gut befindet sich im Aufwind, seit die neuen Besitzer 1993 übernahmen und auf biodynamischen Weinbau umstellten.
    Die Stöcke sind zwischen 30 und 100 Jahre alt, doch haben die Gewächse Finesse und konzentrierte Frucht.

Provence
    Die Zeiten ändern sich in der Provence. Seit Rosés en vogue sind, möchte die Region der Welt zeigen, wozu sie fähig ist. Mehr als zwei Drittel ihrer Erzeugnisse sind rosafarbene, meist ausgesprochen blasse, ausgewogene und oft überraschend feste Gewächse. Ihre helle Farbe gibt keinerlei Aufschluss über den Charakter, denn die fahlen Tropfen schmecken wie richtige Weine. Die Erzeuger bemühen sich um mineralische, terroirtypische Nuancen anstelle unseriöser marmeladiger Frucht.
    Kein Wunder, sind doch Roséweine hier kein Nebenprodukt der Rotweinbereitung oder ein zynischer Trick, um Touristen möglichst rasch das Geld aus der Tasche zu ziehen. Vielmehr richtet sich im Keller das Hauptaugenmerk auf sie.
    Trotzdem: Wo stünde der provenzalische Rosé ohne Touristen? Die Preise können einem im Vergleich zu anderen rosa Abfüllungen das Wasser in die Augen treiben. Und doch gibt es heute einen Unterschied zwischen einem – oft aus Cinsault und Syrah bereiteten – Rosé für den baldigen Genuss und kraftvolleren Interpretationen, die meist aus Mourvèdre oder Cabernet Sauvignon gekeltert werden. Selbst für

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