Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
kommen stilvolle Weine, oft mit einem hohen Syrah-Anteil.
Viele Erzeuger an den Coteaux nutzen mittlerweile die Regelungen für vin de pays , um in der AC nicht zugelassene Weine etwa aus Merlot und Chardonnay bereiten zu können, die häufig ganz hervorragend ausfallen. Man erkennt sie an Etiketten mit »Domaine«-Bezeichnungen, die ansonsten mit denen renommierter Châteaux identisch sind, denn auf einem Landweinetikett darf das Wort »Château« nicht erscheinen. Erste Hoffnungen, dass solche Sortenweine mit gleichartigen Produkten aus der Neuen Welt ernsthaft in Konkurrenz treten, haben sich allerdings bislang nicht erfüllt, denn die Bestimmungen erlauben hohe Erträge und mehren damit nur die Unmengen fruchtiger, schnell zu konsumierender Massenweine.
Nachfolgend eine Liste der ACs, gefolgt von den Subappellationen des Languedoc.
Faugères: führende Erzeuger
Im westlichsten Anbaubereich auf den Ausläufern der Cevennen sind einige sehr fähige Erzeuger von Rot- und Roséwein aktiv. Faugères besteht aus 2000Hektar Rebland und hat seit 1982 AC-Status. Vorgeschrieben sind mindestens 20 Prozent Syrah oder Mourvèdre sowie höchstens 40 Prozent Carignan. Private Weingüter spielen in Faugères eine wichtige Rolle, während die beiden Kooperativen nur für etwa die Hälfte der Produktion verantwortlich zeichnen. Die Spitzenkellereien liefern hohe Qualität, dennoch bemüht sich Faugères nach wie vor um eine eigene Identität innerhalb der Region.
Abbaye de Sylva Plana **
Laurens. 54ha. www.vignoblesbouchard.com
Ausgezeichnete Cuvée Songe d’Abbé von alten Syrah-Stöcken.
Domaine Jean-Michel Alquier ***
Faugères. 27ha.
Jean-Michel Alquier führt dieses makellose Gut, das sein Vater in den 1950ern gründete. Zwei Cuvées, Maison Jaune und die von Syrah dominierte Les Bastides, werden sorgfältig in bis zu 50 Prozent neuer Eiche ausgebaut.
Diese Weine haben nichts Übertriebenes an sich, sie gehören zu den elegantesten im Languedoc. Ebenfalls beeindruckend sind die Weißweine und Rosés.
Domaine Léon Barral **–***
Lentheric. 30ha.
Didier Barral führt das Familienunternehmen seit den frühen 1990ern. Er bewirtschaftet seine Weinberge biodynamisch, ohne sich um offizielle Anerkennung zu bemühen. Syrah und Mourvèdre sind die tragenden Säulen seiner besten Abfüllungen, obwohl auch Grenache und Carignan einen Anteil daran haben. Der einfache Faugères muss jung getrunken werden, während die Cuvée Jadis und vor allem die Cuvée Valinière strukturiert und kraftvoll geraten und Geduld einfordern.
Château des Estanilles ***
Lenthéric. 35ha.
Michel Louison ist ein Eigenbrötler: Er bereitet Weine nach seinem Gusto und schert sich nicht allzu sehr um Appellationsbestimmungen. Obwohl sein regulärer Faugères sehr gut ausfällt, wird er zu Recht für seinen reinsortigen Syrah und einen bemerkenswerten, barriquevergorenen Rosé aus Mourvèdre gerühmt. Louison bindet zunehmend Tochter Sophie mit ein.
Château Grézan *–**
Laurens. 10ha. www.chateau-grezan.fr
Sehr großes Gut mit etlichen, meist im Eichenfass gereiften Cuvées. Les Schistes Dorés besteht hauptsächlich aus Syrah und reift zwei Jahre in Eiche. Etwas leichter kommt die Cuvée Vieilles Vignes daher, die zur Hälfte aus Grenache zusammengesetzt ist.
Château La Liquière *–***
Cabrerolles. 60ha. www.chateaulaliquiere.com
Die Familie Vidal bereitet seit vielen Jahren hochwertige Gewächse. Bernard Vidal favorisiert Carignan-Weine von alten Reben, allerdings nur, wenn sie eine Kohlensäuremaischung durchlaufen haben. Sein bester Wein ist die konzentrierte, fast marmeladige Cuvée Cistus mit hohem Syrah-Anteil. Konkurrenz hat sie vom Tucade bekommen, in dem Mourvèdre im Vordergrund steht.
Domaine de Météore **
Cabrerolles. 20ha.
Alle Météore-Rebflächen erstrecken sich auf Schieferböden und liefern würzige, lakritzduftige Gewächse, die Frucht und Kraft über Komplexität stellen. In den verschiedenen Cuvées herrschen Syrah und Mourvèdre vor.
Château Moulin de Ciffre **
Autignac. 40ha.
Die Familie Lésineau hatte ein Weingut in Pessac-Léognan, bevor sie 1998 hierher umsiedelte. Ihr gelangen von Anfang an anmutige, elegante Faugères mit Eukalyptusnote und eine noch elegantere, konzentrierte Spezial-Cuvée namens Eole.
St-Chinian
Dieses bedeutende Anbaugebiet in den westlichen Ausläufern der Cevennen wurde 1982 in den Rang einer Appellation erhoben. Es umfasst 3300Hektar, die von 104 Privatgütern und neun
Weitere Kostenlose Bücher