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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Johnson
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übernommenen Guts. La Nine heißt ein Grenache-Carignan-Verschnitt ohne Eichenausbau. Der Spitzenwein Le Bois des Merveilles vereint Grenache und Mourvèdre und reift dezent in 500-Liter-Fässern.
    Domaine La Tour Boisée **
    Laure-Minervois. 84ha. www.domainelatourboisee.com
    Der dynamische Jean-Louis Poudou teilt seine Produktion in AC-Weine und sortenreine vins de pays überwiegend für den Exportmarkt. Kraftvollster Weißer ist die Cuvée Marie-Claude von alten Stöcken autochthoner Sorten. Das rote Pendant ist ein Carignan-Syrah-Verbund mit rundem, leicht marmeladigem Stil.
    Château de Villerambert-Julien **–***
    Caunes-Minervois. 75ha. www.villerambert-julien.com
    Die Familie Julien betreibt dieses Gut seit 1852 und ist eine leidenschaftliche Förderin von AC-Weinen. Vor einigen Jahren verabschiedete man sich von der Kohlensäuremaischung. Die meisten Weine werden in Barriques ausgebaut, doch setzen die Juliens neue Eiche sehr sparsam ein. Die preisgünstige Basislinie Opéra besteht aus einem warmen, geschmeidigen Roten und einem meist lebhaften, frischen Rosé. Die in der Regel auf Syrah basierende Spitzen-Cuvée hieß früher Trianon und trägt heute den Namen des Guts. Ourdivieille, eine neue Cuvée, wird sortenrein aus Grenache gekeltert.
    Das Languedoc
    Die 2007 eingerichtete AC Languedoc umfasst auch das Roussillon. In diesem Abschnitt wird lediglich auf die abgeschafften Coteaux du Languedoc eingegangen. Man hat sie ersetzt durch die Super-AC Languedoc, die so groß ist, dass sie nur noch als ungefährer geografischer Anhaltspunkt dient, und durch zahlreiche Regionalappellationen. Letztere gehören zu den Gemeinden an den Hängen, wo sich die besten Lagen befinden.
    Die Ebenen des Languedoc zwischen Narbonne und Montpellier sind berüchtigt für ihre Unmengen schwachbrüstiger Verschnittweine. Doch das Anbaugebiet schrumpft, denn Europa hat keine Verwendung mehr für einen endlos tiefen Weinsee. Andererseits steckt in manchen Hügellagen ein vergleichbares Potenzial wie in Corbières und im Roussillon. Ein Dutzend verstreuter Bereiche bereitet Gewächse von nennenswerter Güte. In den 1980ern bewies eine einzige Domaine, wie hoch man die Qualitätsschraube tatsächlich drehen kann: das völlig auf sich gestellte Mas de Daumas Gassac in Aniane. Inzwischen nähern sich etliche weitere Kellereien dem Ruhm, der Qualität und den Preisen von Daumas Gassac an. Die Region ist riesig: Sie umfasst rund 45000Hektar in den ehemaligen Coteaux du Languedoc.
    Die Coteaux als offizielle Einheit gibt es nicht mehr, doch ihre zahlreichen Subappellationen sind erhalten geblieben. Manchen Gemeinden gesteht man eine eigene (theoretische) Identität zu, sodass sie ihren Namen an die Bezeichnung Languedoc anhängen dürfen. Sie heißen Cabrières, La Méjanelle, Montpeyroux, Picpoul de Pinet, Quatourze, St-Christol, St-Drézéry, St-Georges-d’Orques, St-Saturnin und Vérargues. Manche bemühen sich um unabhängigen AC-Status nach der Art von Faugères, St-Chinian und Clairette du Languedoc. Verwirrenderweise wird auch noch nach »Klimazonen« wie Terres de Sommières, Terrasses du Larzac, Pézenas, La Clape, Terrasses de Béziers, Pic-St-Loup und Grès de Montpellier unterschieden.
    Die größte Rebflächenkonzentration findet man nördlich von Béziers auf den ersten Ausläufern der Cevennen, wo der Hérault vom rauschenden Wildbach in einen trägen, pappelgesäumten Fluss übergeht. Die Lagen dort heißen Cabrières, Faugères oder St-Saturnin. Am bekanntesten sind Faugères und St-Chinian in den westlichen Hügeln Richtung Minervois geworden. Die Rotweine geraten hier körperreich und deutlich würzig. St-Chinian liegt teilweise auf kalkhaltigem Ton, teilweise auf dunkelviolettem Schiefer mit hohem Mangananteil und lohnt eine genauere Betrachtung.
    Die verschiedenen Bodenarten der Hügelformationen geben den Weinen ihr Gepräge. Das schieferreiche Berlou-Tal zeichnet sich durch reifere, rundere Rote aus, als man sie in der übrigen Region findet. Die eigenständigste Gegend mit dem interessantesten Potenzial ist La Clape, ein isoliertes Kalksteinmassiv, das wie eine Insel an der Mündung des Flusses Aude zwischen Narbonne und dem Meer liegt. Seine Boden- und Klimaverhältnisse können höchst individuelle Weißweine hervorbringen, was nicht zuletzt durch das ganz eigene, von kühlen Meeresbrisen geprägte Mikroklima begründet ist. Einzelne Güter haben ihre Weinberge mit Chardonnay bestockt. Auch aus St-Saturnin

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