Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
und bereitete später, als die Stöcke alt genug waren, seine eigenen langlebigen, kraftvollen Roten. 1994 erwarben die Weinautorin Chantal Lecouty und ihr Mann Jean-Claude Le Brun die Kellerei. Sie stellten die Bereitung um und führten den Fassausbau ein. Ihre Erzeugnisse sind vielleicht eleganter, haben aber leider etwas von ihrer wilden Eigenständigkeit verloren. Teuer.
Domaine de la Prose **–***
Pignan. 18ha. www.domainedelaprose.com
Alexandre de Mortillet erwarb den Betrieb 1990 und errichtete 2000 moderne Keller. Den sortenreinen Syrah unterwirft er einer langen Ausbauphase in neuen Barriques, der Weiße aus Vermentino und Grenache blanc wird im Fass vergoren, dem er recht bleiern entsteigt. Sehr gelungen die rote Grande Cuvée und die weniger eichenschwere Cuvée d’Embruns.
Château Puech-Haut **–***
St-Drézery. 100ha. www.chateau-puech-haut.com
Das Gut bereitet seit 1995 ausgezeichnete Weine. Der rote Prestige besteht größtenteils aus Grenache und fällt ehrlich gesagt recht erdig aus, aber der Spitzenreiter, der in neuer Eiche gereifte Tête de Cuvée mit 60 Prozent Syrah, gerät ausgesprochen intensiv. Sehr gute Weiße überwiegend aus Roussanne und Marsanne.
Domaine Roc d’Anglade **
Langlade. 8ha.
Rémy Pedreno zieht es zwar vor, seine recht teuren Schöpfungen als vins de pays unter die Leute zu bringen, weil er dadurch mehr Freiheiten hat. Das heißt aber nicht, dass er hohe Erträge oder exzentrische Verschnitte anstrebt. Sein Roter ist ein solides, zurückhaltend mit Eiche eingefärbtes Rebenbündnis aus Syrah, Grenache und Carignan, der Weiße ein würziger, lebendiger Tropfen.
Château St-Martin-de-la-Garrigue **
Montagnac. 60ha.
Auf Jean-Claude Zabalias Weingut wachsen 17 Rebsorten, entsprechend umfangreich ist die Palette seiner Erzeugnisse.
Ausgezeichnet geraten ihm die Cuvée St-Martin aus Syrah und Mourvèdre sowie die Cuvée Bronzinelle im Rhône-Stil.
Skalli *–***
Sète. 250 ha. www.vinsfamilleskalli.com
Die Skallis haben sich als revolutionäre Erzeuger von vins de pays aus internationalen Rebsorten verdient gemacht. Ihre bekannteste Marke ist der Fortant de France, doch haben sie ein umfangreiches Sortiment zu bieten. Das Unternehmen ist auch in Korsika aktiv. Im Napa Valley betreibt es die Kellerei St-Supéry.
Domaine de Terre Mégère *–**
Cournonsec. 22ha.
Kellerei westlich von Montpellier mit immer besserer Reputation. Guter Weißwein names La Galopine aus Viognier und Chardonnay. Verlässliche rote vins de pays .
Die Muscat-Weine des Languedoc
Drei kleine Bereiche zwischen der Hafenstadt Sète und den Sümpfen der Camargue besitzen Appellationen (und ein uraltes Renommee) für süße braune vins doux naturels aus der Muscat-Traube – zusammen 1380Hektar. Frontignan ist mit 800Hektar der größte und bekannteste. Seine Weinberge erstrecken sich entlang der Küste durch die zweite AC, Mireval, hindurch (260Hektar) Richtung Montpellier. Die einzige zugelassene Traubensorte heißt Muscat blanc à petits grains.
Aus ihr wird ein kraftvoll aromatischer Wein von goldbrauner Farbe und klebrig-süßer Konsistenz gewonnen, dem jedoch die Frische und Finesse eines Muscat de Beaumes-de-Venise fehlt.
Ein unabhängiger Erzeuger, Yves Pastourel auf Château de la Peyrade, ist seit den frühen 1980ern bemüht, diesen Zustand zu verbessern, was ihm mit leichteren, feineren Weinen auch gelungen ist. Der dritte Bereich ist das 320Hektar große Lunel auf halbem Weg zwischen Montpellier und Nîmes.
Hauptproduzenten sind die Winzergenossenschaften von Frontignan und Lunel, aber auch die Kooperative in Vérargues erzeugt Muscat. Erstklassige private Güter gibt es nur wenige und sie sind weit verstreut. Neben La Peyrade gehören Mas de Bellevue und die Domaine Lacoste dazu, beide in Lunel; Letztere erzeugt auch eine ungewöhnliche Spätleseversion aus am Weinstock rosinierten Trauben.
Costières de Nîmes
Obwohl dieses Anbaugebiet auf der Qualitätsleiter rasch nach oben klettert, hatte es eine Zeit lang mit Identitätsproblemen zu kämpfen, weil es sich nicht entscheiden konnte, ob es sich dem Languedoc oder der Provence zugehörig fühlen sollte. Seine Lage gleich südlich von Nîmes auf welligem Land mit Blick aufs Mittelmeer deutete auf Letzteres hin, doch rechnet man es im Allgemeinen dem Languedoc zu. Die heiße, steinige Landschaft wird vom Meer beeinflusst. Mit 4185Hektar Rebland, verteilt auf fast 100 Privatgüter und 17 Genossenschaftskellereien, gehört
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