Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Ferragamo-Familie hinter sich. Er bietet einen Bordeaux-Verschnitt, der den gleichen Namen trägt, und den aus Syrah mit etwas Sangiovese gekelterten Pian di Nova. Alles in allem sehr reife Weine, unverkennbar orientiert am Stil der Neuen Welt.
    Fattoria del Buonamico **
    Montecarlo. 24 ha. www.buonamico.it
    Zum Angebot der Familie Grassi gehören Montecarlo Bianco und ein Rosso auf Sangiovese-Basis, der mitunter überreife Syrah Fortino und der Supertoskaner-Verschnitt Cercatoja.
    Bulichella *–**
    Suvereto. 12 ha. www.bulichella.it
    Das biodynamische Gut ist in japanischer Hand. Seine Weine sind mal so, mal so, doch mit dem Coldipetrerosse (vornehmlich Cabernet Sauvignon) zieht man immer das große Los.
    Ca’ Marcanda ** – ***
    Castagneto Carducci. 65 ha.
    Angelo Gaja hat sich, nachdem er bereits in Montalcino Fuß gefasst hatte, ein zweites toskanisches Standbein in Bolgheri gesichert, wo er Land erwarb und mit roten Bordeaux-Reben sowie Syrah bepflanzte. Sein Debütwein war der Magari, zur einen Hälfte aus Merlot, zur anderen aus Cabernet Sauvignon und franc. Ähnlich, aber mit einem höheren Anteil an Cabernet Sauvignon der Ca’ Marcanda. So gut die Produkte bisher sind, wird sich der wahre Wert des Betriebs erst noch erweisen.
    Caccia al Piano **
    Castagneto Carducci. 20 ha. www.berlucchi.it
    Erst 1997 von Professor Marianno Franzini gegründet und angelegt, ging das Gut 2003 auf den Franciacorta-Hersteller Guido Belcchio über. Die beiden Weine – der Levia Gravia auf Merlot-Basis und der von Cabernet dominierte Ruit Hora – sind sehr konzentriert, deuten jedoch Überreife an.
    Caiarossa *
    Riparbella. 12 ha. www.caiarossa.it
    Seit 2004 ist das abgelegene Gut in der DOC Montescudaio eine »Schwesterfirma« von Château Giscours in Margaux, der Eigner ist also derselbe. Die mit Schwerkraft arbeitende Kellerei ist nach Feng-Shui-Prinzipien gestaltet, was aber die bisher schwankende Qualität der Weine – Verschnitte von Sangiovese und Bordeaux-Trauben – nicht verhindern konnte.
    Campo al Mare *–**
    Bolgheri. 30 ha. www.tenutefolonari.com
    Ambrogio und Giovanni Folonari kauften das Anwesen 1999 und bekamen es gleich mit dem heiklen Jahrgang 2003 zu tun.
    Der Paradewein ist eine Bordeaux-Mischung, die in den Folgejahren mit Würze, Kraft und Nachhaltigkeit auftrumpfte.
    Campo alla Sughera *–**
    Bolgheri. 20 ha. www.campoallasughera.com
    Der deutsche Eigner, ein Big Player der Keramikindustrie, investierte kräftig in die Reb- und Kelleranlagen. Doch waren die Weine anfangs eher fade – bis auf den Arnione, einen vollfleischigen Bordeaux-Verschnitt aus neuen Barriques.
    Campo al Sasso ** – ***
    Bibbona. 90 ha. www.campodisasso.it
    Die Brüder Piero und Lodovico Antinori waren immer unterschiedliche Wege gegangen. Umso überraschender dann, dass sie sich zusammentaten, um diesen schönen Betrieb gleich im Norden Bolgheris aufzubauen. Die ersten Reben – zumeist Bordeaux-Sorten und etwas Syrah – pflanzten sie dort im Jahr 2002. Als köstlicher Tropfen erwies sich bereits der im mittleren Segment angesiedelte Il Pino, noch mit Spannung erwartet wird indes der erste Jahrgang des grand vin Biserno.
    Tenuta di Capezzana ***
    Carmignano. 100 ha. www.capezzana.it
    Im 15. Jahrhundert gegründet, im Besitz und geführt von Ugo Contini Bonacossis Kindern. Hier, bei der ehemaligen Medici-Villa der Bonacossis, wurde vermutlich der erste Cabernet Sauvignon in der Toskana angebaut und die Klasse des mit ihm bereiteten Weins gab Anlass für die Schaffung der mitten im Chianti eigentlich befremdlichen DOC Carmignano. Innovativ waren auch der Rosé Vin Ruspo, der rote Barco Reale, der fruchtige Cabernet-Merlot-Verschnitt Ghiaie della Furba und der seit 2004 erscheinende reine Syrah. Der feinste Wein ist und bleibt der fest strukturierte, langlebige Carmignano, doch der vin santo ist ebenfalls von allererster Güte.
    ÖNOLOGISCHE BERATER – EINE ERFOLGSGESCHICHTE
    Fast jedes namhafte Gut in der Toskana hat heute einen önologischen Berater, der jeden Produktionsschritt akribisch überwacht. Bis Ende der 1960 er-Jahre war die toskanische Weinwirtschaft von großen Kellereien beherrscht. Als dann jedoch die Branche boomte, beschlossen viele Anbauer, ihre Trauben selbst zu verarbeiten. Nur waren sie zu jener Zeit zwar im Rebenanbau recht versiert, hatten aber kaum Ahnung von der Bereitung, und jene, die bereits selbst abfüllten, besaßen oft hoffnungslos veraltete Anlagen. Sie waren auf Hilfe angewiesen, doch die