Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
wirklich kompetenten Kellermeister waren meist fest engagiert: Giacomo Tachis etwa bei Antinori und Ezio Rivella bei Banfi. Aus der Nachfrage entstand eine neue Zunft: die der Berater.
Und mit dem Renommee der von ihnen betreuten Betriebe wuchs auch das ihre.
Önologen wie Maurizio Castelli, Franco Bernabei und Vittorio Fiore konnten einem Gut zu Ruhm verhelfen und ihre Dienste waren, koste es, was es wolle, äußerst gefragt. Inzwischen übernimmt nach und nach eine neue Generation das Ruder: Alberto Antonini, Riccardo Cotarella, Attilio Pagli, Lorenzo Landi, Barbara Tamburini, Carlo Ferrini, Stefano Chioccioli und Luca d’Attoma. Auch wenn man sich ein Lächeln über die mit ständig klingelnden Handys in schnellen Autos kreuz und quer durch die Toskana rasenden Menschen nicht verkneifen kann, so haben sie doch immens zum Erfolg der toskanischen Weine beigetragen. Sie wissen alles über Weinbereitung, können Fehler beheben, Anlagen auf den neuesten Stand bringen – und sie kennen die Konkurrenz und den Markt. Befürchtungen, dass ihre vielen Kunden nach der Beratung alle identischen Wein produzieren, haben sich zum Glück nicht bewahrheitet.
Chiappini **
Bolgheri. 7 ha. www.giovannichiappini.it
Giovanni Chiappini ist ein Bauer, dessen Land zufällig im Herzen von Bolgheri liegt. Seit 2000 erzeugt er nun Wein: den ohne Eiche ausgebauten, fruchtigen Felciaino und den reichen Cabernet-Merlot-Verschnitt Guado de’ Gemoli. Neu im Programm sind barriquegereifter Merlot und Petit Verdot.
Villa Cusona **
San Gimignano. 35 ha. www.guicciardinistrozzi.it
Die Anfänge des Guts im Besitz von Girolamo Strozzi und Roberto Guicciardini gehen auf das 16. Jahrhundert zurück.
Hier entsteht vorzüglicher Vernaccia di San Gimignano, außerdem Chianti dei Colli Senesi und Sangiovese IGT Sòdole.
Tenuta Farneta **
Sinalunga. 120 ha.
Bedeutender Anbieter von Chianti Colli Senesi. Berühmt ist er jedoch für den feinen sortenreinen Sangiovese namens Bongoverno.
Marchesi de’ Frescobaldi ** – ****
Firenze. 1000 ha. www.frescobaldi.it
Die Frescobaldis, deren Stammbaum bis ins Jahr 1300 zurückreicht, machen den Antinoris als im toskanischen Weinbau führender Adelsfamilie Konkurrenz. Ihre Etiketten sind in puncto Qualität, Verlässlichkeit, Preis-Leistungs-Verhältnis und Originalität außergewöhnlich. Sie entstehen samt und sonders auf sechs über die Toskana verteilten Gütern. Der berühmteste Rote ist der Castello di Nipozzano (eine Edelauslese heißt Montesodi) und kommt aus Rufina. Weitere Güter sind Pomino und Poggio in Remole. Pomino Bianco ist ein exzellenter Weißer mit etwas Chardonnay, fast rein ist Letzterer im Pomino Benefizio enthalten. Zu Frescobaldi gehört auch Castelgiocondo in Montalcino. Außerdem ging das Unternehmen ein Joint Venture mit Robert Mondavi ein, um den Luce zu produzieren, einen glanzvollen Verschnitt aus Sangiovese- und Merlot-Trauben von den Castelgiocondo-Rebhängen (inzwischen entsteht er rein unter Frescobaldi-Regie). Schließlich übernahm Frescobaldi noch Ornellaia.
Tenuta di Ghizzano ***
Ghizzano di Peccioli. 18 ha. www.tenutadighizzano.com
Kleines Biogut, seit dem 14. Jahrhundert in der Hand der Familie Veneroso Pesciolini und eine Quelle üppiger IGT-Rotweine: Nambrot (vorwiegend Merlot) und Veneroso (Sangiovese/Cabernet/Merlot).
Castello Ginori di Querceto *–**
Ponteginori. 15 ha. www.marchesiginorilisci.it
Das 2000-Hektar-Gut der Familie Ginori gehört zu dem Dorf Querceto, das abgeschieden auf einem Hügel bei Montescudaio liegt. Seit 2002 wird hier Wein gekeltert, das Spitzenetikett ist der Merlot-dominierte Castello Ginori.
I Giusti e Zanza **
Fauglia. 15 ha. www.igiustiezanza.it
Donizettis Oper »Liebestrank« lieferte die Namen für drei Weine, die hier im Nordwesten der Toskana und nicht weit vom Meer reifen. Trotzdem sind sie keineswegs frivol. Der Nemorino ist der einfachste unter ihnen, der Belcore ein Sangiovese-Merlot-Verschnitt und der Dulcamara eine Bordeaux-Mischung. Eindrucksvoll der neue PerBruno, ein reiner Syrah.
Grattamacco ** – ***
Castagneto Carducci. 10 ha. www.collemassari.it
Mit zwei Etiketten hat Pier Mario Meletti Cavallari seinem Gut in den Hügeln bei Bolgheri zu hohem Ansehen verholfen: mit dem in Barriques ausgebauten Grattamacco Bianco auf Vermentino-Basis und dem Grattamacco Rosso, einer üppigen Komposition aus Cabernet, Sangiovese und Merlot. 2002 verpachtete Cavallari das Gut für zwölf Jahre an den Schweizer
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