Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918
deutscher Professoren
, S. 49 f.
434
Mann, «Gedanken im Kriege», S. 197 f.
435
Thomas Mann schreibt, nachdem er den Revanchegedanken bei den Franzosen als Ausdruck ihrer Eitelkeit denunziert hat: «Um sie [die Revanche] zu verwirklichen, verbündete sich das Volk der Revolution mit dem verworfensten Polizeistaat, – und auf Russland blickt es nun, da es den Krieg hat, auf die Kosacken hofft es wie auf Himmelshilfe, denn es weiß ja, weiß es längst und genau, dass es aus eigener Kraft Deutschland nicht schlagen kann. Aber was ist denn das für eine Revanche, die nicht aus eigener Kraft genommen wird?» (Mann, «Gedanken im Kriege», S. 200 f.)
436
Ironischerweise erwies sich Kaiser Wilhelm während des Kriegs als ausgesprochen schwach, sowohl in politischen als auch in militärischen Angelegenheiten; vgl. Mommsen, «Wilhelm II . als König von Preußen und deutscher Kaiser», in: ders.,
Der Erste Weltkrieg
, S. 75 ff.
437
Mann, «Gedanken im Kriege», S. 197 , sowie
Betrachtungen
, S. 29 . Der Begriff «machtgeschützte Innerlichkeit» richtet sich gegen Geist und Gestus der Politik bzw. des ‹politischen Menschen›, wie Mann ihn verstand: als einen, der sich in Äußerlichkeiten erschöpfe, in Machtstreben, Gier nach Gütern und Intrigen. «Der politische Geist, widerdeutsch als Geist, ist mit logischer Notwendigkeit deutschfeindlich als Politik».
438
Zur deutschen Debatte über Demokratisierung und Parlamentarisierung, die schon 1914 einsetzte, aber erst 1917 politische Brisanz erlangte, vgl. Llanque,
Demokratisches Denken im Krieg
, S. 29 ff. und 226 ff.
439
Alle Zitate Scheler,
Der Genius des Krieges
, S. 240 – 244 (Hervorhebungen im Text); zum «Gesinnungsmilitarismus» Schelers vgl. Flasch,
Die geistige Mobilmachung
, S. 142 ff.
440
Die kritische Aufarbeitung dieser Propaganda begann nach dem Krieg mit Arthur Ponsonbys monumentaler Studie unter dem Titel
Falsehood in Wartime
, die auch in deutscher und französischer Übersetzung erschien. Für eine knappe Zusammenfassung des Barbareivorwurfs und seiner Bedeutung im Weltkrieg vgl. das Ponsonby gewidmete schmale Buch von Anne Morelli,
Kriegspropaganda
, S. 61 – 70 ; zur Propaganda im Ersten Weltkrieg allgemein Jeismann, «Propaganda», S. 198 ff.
441
Meinecke bezieht sich hier auf Gewaltakte gegen Deutsche (oder auch bloß Personen mit deutschen oder deutsch klingenden Namen), wie sie bei Kriegsbeginn in Brüssel und Paris, London und St. Petersburg stattgefunden hatten.
442
Alle Zitate Meinecke, «Wahrheit und Lüge», in: ders.,
Die deutsche Erhebung
, S. 68 – 71 .
443
Mann, «Gedanken im Kriege», S. 201 f.
444
Scheler,
Der Genius des Krieges
, S. 234 f.
445
Zit. nach Sösemann, «Die sog. Hunnenrede Wilhelms II .», S. 350 ; John Röhl sieht in Wilhelms Rede das Startsignal für die später in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, gegen die aufständischen Hereros praktizierte Vernichtungsstrategie; vgl. Röhl,
Wilhelm
II ., Bd. 3 , S. 111 ; plausibler ist dagegen, dass Wilhelm sich auf das
Nibelungenlied
bezogen hatte und darüber der Assoziationsbogen zum Einsatz der Marineinfanterie in China entstanden ist. Dafür spricht im Übrigen auch, dass er den Hunnenkönig Attila mit dem im
Nibelungenlied
gebräuchlichen Namen ‹Etzel› bezeichnet; dazu Münkler/Storch,
Siegfrieden
, S. 83 ff.
446
Es wurde etwa der Vorwurf erhoben, man habe belgischen Gefangenen die Hände abgehackt, was sich sehr bald als reine Gräuelpropaganda herausstellte; das war nicht zuletzt darum so pikant, weil im Kongo, einer Kolonie des belgischen Königs und später des belgischen Staates, Schwarzen tatsächlich bei «unbefriedigender Arbeitsleistung» die Hände abgehackt wurden.
447
Bei Dum-Dum-Munition handelt es sich um Geschosse mit frei liegendem Bleikorn oder zylindrisch aufgebohrter Spitze, die auf kurze Entfernung unheilbare Wunden verursachen. Sie sind nach der indischen Stadt Dum Dum benannt, wo die Briten solche Munition herstellen ließen (vgl. Hirschfeld u.a.,
Enzyklopädie
, S. 450 ). Zum Verbot von Dum-Dum-Geschossen und der britischen Weigerung, dieses Verbot für den weltweiten Einsatz ihres Militärs zu akzeptieren, vgl. Dülffer,
Regeln gegen den Krieg?
, S. 76 f. und 151 .
448
Böhme (Hg.),
Aufrufe und Reden
, S. 48 (Hervorhebung im Text).
449
Mann, «Gedanken im Kriege», S. 201 .
450
Böhme (Hg.),
Aufrufe und Reden
, S. 48
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