Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918
Aufmarschprobleme in den Offensivplänen keine stärkere Beachtung gefunden haben. Hoher Schnee bis in den April hinein war in der Region keine Seltenheit. Vermutlich war ausschlaggebend, dass sich Conrad unter Zeitdruck gesetzt sah und den Italienern die entscheidende Niederlage zugefügt haben wollte, bevor die Russen mit einer Entlastungsoffensive beginnen konnten und deshalb die Witterungsverhältnisse in seinen Planungen bewusst vernachlässigte. Hierzu und zum Folgenden vgl. Rauchensteiner,
Tod des Doppeladlers
, S. 333 – 339 .
731
Ebd., S. 339 .
732
Zu den Kämpfen gegen Italien allgemein Etschmann, «Die Südfront», S. 27 ff., sowie Afflerbach, «Vom Bündnispartner zum Kriegsgegner», S. 15 ff.
733
Vgl. unten, S. 603 ff.
734
Zum Verlauf der österreichischen Trentino-Offensive ausführlich Rauchensteiner,
Tod des Doppeladlers
, S. 339 – 343 ; sowie Stegemann,
Geschichte des Krieges
, Bd. 4 , S. 420 – 424 , und Schwarte (Hg.),
Der große Krieg
, Bd. 5 , S. 199 – 224 ; sehr knapp Keegan,
Der Erste Weltkrieg
, S. 420 , sowie Strachan,
Der Erste Weltkrieg
, S. 234 .
735
In der Literatur werden vor allem drei Gründe für das Steckenbleiben der «Strafexpedition» nach beachtlichen Anfangserfolgen genannt: Neben dem zeitraubenden Nachziehen der schweren Artillerie war dies insbesondere die Anweisung des Heeresgruppenbefehlshabers Erzherzog Eugen, große Verluste möglichst zu vermeiden, weswegen dieser die Infanterie nicht nachstoßen ließ, bevor die Artillerie die nächsten italienischen Stellungen sturmreif geschossen hatte. Vor allem Erzherzog Karl, der Thronfolger, orientierte sich an der Forderung, «Blut zu sparen» – ein Lernergebnis der unverantwortlich verlustreichen Taktik in Galizien im Herbst 1914 –, was jedoch zur Folge hatte, dass er viel zu zögerlich operierte und mehrfach den Kontakt zu den zurückweichenden Italienern verlor.
736
Im südlich anschließenden Abschnitt der Front, der im Wesentlichen durch das Gebiet verlief, das heute zu Weißrussland gehört, hatte Prinz Leopold von Bayern das Kommando inne. Die daran anschließenden Abschnitte standen unter der Befehlsgewalt des österreichisch-ungarischen Armeeoberkommandos; zum Verlauf der russischen Offensive am Narotschsee und im Raum Riga vgl. Keegan,
Der Erste Weltkrieg
, S. 421 f., sowie detailliert Stegemann,
Geschichte des Krieges
, Bd. 4 , S. 50 – 63 .
737
Art und Folgen der Ludendorff’schen Politik werden in der Literatur unterschiedlich beurteilt; während Keegan (
Der Erste Weltkrieg
, S. 421 ) von «einer blühenden Besatzungswirtschaft» spricht, die sehr viel geschickter angelegt gewesen sei als die Hitlers nach 1941 und die auf die zumeist deutsch sprechenden baltischen Juden als Instrument der Germanisierung setzte, beschreibt Liulevicius (
Kriegsland im Osten
, S. 72 ff.) das Ludendorff’sche Regime als brutales Ausbeutungssystem und zieht Parallelen zur Herrschaft Hitlers (S. 301 ff.); kritisch zu dieser Beurteilung Koenen,
Der Russland-Komplex
, S. 73 ff.
738
Alle Zitate Strohschnitter,
Der deutsche Soldat
, S. 240 , 241 , 243 f. und 245 .
739
Die Zahlen bei Keegan,
Der Erste Weltkrieg
, S. 422 .
740
Stegemann,
Geschichte des Krieges
, Bd. 4 , S. 64 .
741
Stone,
The Eastern Front
1914 – 1917
, S. 250 – 254 ; zum weiteren Verlauf der russischen Offensive vgl. Jérábek,
Die Brussilowoffensive
1916
.
742
Zur «Neujahrsschlacht» vgl. Rauchensteiner,
Tod des Doppeladlers
, S. 309 .
743
Zit. nach ebd., S. 349 .
744
Zu den Desertionen vgl. Rauchensteiner,
Tod des Doppeladlers
, S. 205 f.; Höbelt, «Österreich-Ungarns Nordfront», S. 114 f.; Lein,
Pflichterfüllung oder Hochverrat?,
S. 59 ff.; zum Problem der Desertion grundsätzlich Jahr,
Gewöhnliche Soldaten
, S. 17 ff.
745
Keegan,
Der Erste Weltkrieg
, S. 425 .
746
Ebd., S. 350 .
747
Dazu Wildman,
The End of the Russian Imperial Army
, Bd. 1 , S. 99 ff.
748
Theo Schwarzmüllers Biographie
(Mackensen)
zeigt einen befähigten Soldaten von großer politischer Naivität und begrenztem persönlichem Ehrgeiz.
749
Zur Bedeutung der «medialen Selbstinszenierung Hindenburgs» vgl. Pyta,
Hindenburg
, S. 115 ff.; zum «illustren Schwarm deutscher und jüdischer Literaten und Künstler, vorwiegend linker Observanz» (Koenen), die sich in Hindenburgs Hauptquartier aufhielten, vgl. Koenen,
Der Russland-Komplex
, S. 73 ; zur politischen
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