Der große Rückentrainer
Therapeut die Muskeln und mobilisiert die Gelenke, um den Bewegungsspielraum zu vergrößern und die Blockierung aufzuheben. Dabei wird heute bei den professionellen modernen Verfahren in der Regel nur noch die minimal notwendige Kraft eingesetzt.
Manipulation: Manipulative spezielle Handgriffe zur Korrektur einer Wirbelfehlstellung werden mit einem genau dosierten raschen Kraftimpuls durchgeführt. Oft ist dabei ein kurzes Knacksen zu hören. Manipulationen dürfen nur von Ärzten oder Heilpraktikern mit einer Zusatzausbildung im Bereich der Chirotherapie, Chiropraktik oder Osteopathie durchgeführt werden. In der Mehrzahl der Fälle sind manipulative Eingriffe zur Linderung der Beschwerden nach Erfahrung des Autors allerdings nicht notwendig und die Mobilisierung durch »weiche Techniken« ausreichend. Ausnahme ist manchmal die akute Blockade eines Wirbels, etwa nach dem Heben einer schweren Last in gebückter Haltung.
Mögliche Risiken: Mobilisierende Eingriffe sind in der Regel wenig riskant. Vor Manipulationen muss geröntgt werden, wenn der Verdacht besteht, dass die Ursache der Schmerzen in einer Knochenkrankheit wie Osteoporose (»Knochenschwund«), einer angeborenen Wirbelverwachsung, in Gelenkverschleiß, einem Knochenbruch oder einem bislang unentdeckten Tumor besteht. Bei einem akuten Bandscheibenvorfall mit Nervenreizung dürfen ebenfalls keine Manipulationen durchgeführt werden. Manipulationen an der Halswirbelsäule sollten nur von erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden, da unter Umständen die Gefahr der Verletzung einer Halsarterie besteht.
Beschwerden, die durch Verschleiß, Entzündungen oder strukturelle Veränderungen (z. B. Osteoporose) entstehen oder die durch Reflexe aufgrund von Erkrankungen innerer Organe verursacht werden, bessern sich durch manuelle Medizin in der Regel nicht.
Um ein erneutes Auftreten von Blockaden zu verhindern, müssen Haltungsfehler grundsätzlich korrigiert und die Muskulatur auftrainiert werden. Durch regelmäßige sportliche Betätigung kann die Rücken-und Bauchmuskulatur so trainiert werden, dass sie die Wirbelsäule stützt und entlastet wie ein Korsett. Das ist unbedingt notwendig, damit Sie nach einem halben Jahr nicht wieder einen Manualtherapeuten aufsuchen müssen.
Kurzbeschreibung der therapeutischen Verfahren der manuellen Medizin
Chiropraktik: Der Name Chiropraktik leitet sich von dem griechischen Wort für Hand (= Cheir) ab. Gute Chiropraktikausbildungen sind mehrjährig und lehnen sich an die Standards an, die von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) vorgegeben werden. In den USA schließt man das Studium der Chiropraktik mit dem D.C., dem Doktor der Chiropraktik, ab. Ursprünglich wurde die Chiropraktik von dem Amerikaner
D.D. Palmer als ein vereinfachtes osteopathisches, rein symptomorientiertes Behandlungssystem gelehrt. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde sie zu einer ganzheitlichen Therapiemethode weiterentwickelt, bei der nicht mehr nur die Knochen und Gelenke behandelt werden, wie unter manueller Medizin beschrieben, sondern der ganze Mensch, zum Beispiel mit Nervenimpulstechniken. Wie in der Osteopathie kommen heute auch in der Chiropraktik vorwiegend weiche Techniken zur Anwendung, bei denen nur noch mit minimalem Krafteinsatz gearbeitet wird. Empfehlenswert sind Chiropraktiker mit einer Ausbildung nach WHO-Standard und die Chiropraktik nach Ackermann.
Chirotherapie: Abgeleitet und weiterentwickelt aus älteren Formen der Osteopathie und Chiropraktik, beschäftigt sich die Chirotherapie mit den Störungen der Funktion des Bewegungsapparats, speziell der Wirbelsäule, nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten. Durch chirotherapeutische Handgriffe lassen sich Blockierungen und vorübergehende Verschiebungen und Fehlstellungen der Wirbelsäule und der Gelenke lösen, die Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Verspannungen der Muskulatur oder auch andere Beschwerden verursachen. Therapieansatz und -möglichkeiten sind im Vergleich zu professioneller Osteopathie und Chiropraktik deutlich eingeschränkter.
Craniosacrale Therapie: Teilgebiet der Osteopathie, das inzwischen von Ärzten, Heilpraktikern und Physiotherapeuten häufig angeboten wird. Durch sanfte Manipulation an den Schädelknochen (Cranium), dem Kreuzbein (Sacrum) und der Wirbelsäule versucht der Therapeut Spannungen, Fehlstellungen und Traumen ausfindig zu machen und zu lösen. Ein guter Craniotherapeut erfühlt die Blockade und wie sie sich auf die Körperstruktur
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