Der große Rückentrainer
Stufenlagerung. Keine Selbstbehandlung bei sehr heftigen akuten Beschwerden!
Visualisierungsübung zur Schmerzbewältigung (ca. 15 – 30 Minuten)
Setzen oder legen Sie sich hin, bei akuten Beschwerden in die Entlastungslagerung. Ideal wäre es, diese Übung mit einer Entspannungsübung wie dem inneren Lächeln oder einer Atemübung zu beginnen (s. S. 44 f. oder 41 ff.). Falls dies nicht geht, weil zum Beispiel die Schmerzen zu stark sind, nehmen Sie sich die Zeit, die Sie persönlich brauchen, um möglichst zur Ruhe zu kommen, und atmen Sie tief, ruhig und gleichmäßig. Es gibt keinen Stress, nur noch Sie und den Schmerz. Wenn Sie den für Sie momentan größtmöglichen Entspannungszustand erreicht haben, machen Sie sich klar, wo sich die Schmerzen genau befinden. Versuchen Sie, das schmerzende Gebiet oder die schmerzende Stelle so neutral wie möglich wahrzunehmen, ohne zu werten, zu urteilen – und wenn doch, spielt auch dies nun keine Rolle mehr. Lokalisieren Sie die Umrisse der schmerzenden Stelle oder des schmerzenden Gebiets so genau wie möglich. Wo sitzt der Schmerz im Rücken? Am Übergang Wirbelsäule-Kreuzbein, im Lenden-, Brust- oder Nacken-Hals-Bereich? Strahlt der Schmerz in die Hüfte oder in das Bein, in Nacken oder Schulter aus? Oder spüren Sie die Schmerzen im ganzen oberen oder unteren Rücken?
Beginnen Sie nun mit der Visualisierung. Stellen Sie sich einen Ball vor, der das ganze Schmerzgebiet umfasst, lassen Sie sich Zeit mit dieser Visualisierung und atmen Sie tief, ruhig und gleichmäßig. Der Ball muss nicht kreisrund sein, wichtig ist, dass er das schmerzende Gebiet umfasst. Konzentrieren Sie sich auf die Atmung und atmen Sie weiter tief, ruhig und gleichmäßig.
Empfinden sie nun den Schmerz: Ist er eher dumpf oder stechend, ziehend oder pochend, tritt er nur bei bestimmten Bewegungen auf oder ständig? Bleiben Sie bei dieser Empfindung, nachdem Sie sie präzisiert haben.
Lassen Sie nun ein inneres Lächeln entstehen, denken Sie an einen glücklichen Moment in Ihrem Leben und lassen Sie das Gefühl, das Sie damals hatten, in sich wachsen. Lassen Sie sich Zeit damit, bis dieses Gefühl zuerst Ihre Brust und nach und nach Ihren ganzen Körper erfasst. Nehmen Sie dieses Lächeln schließlich in den Schmerzball hinein und stellen Sie sich gleichzeitig vor, wie er ganz allmählich immer kleiner wird. Zwingen Sie sich nicht dabei, lassen Sie es geschehen. Atmen Sie weiter ruhig, tief und gleichmäßig. Wenn der Ball ganz klein geworden ist, lassen Sie ihn sich in Luft auflösen und ihn verschwinden.
Beenden Sie diese Übung, indem Sie langsam wieder zurückkehren. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung und atmen Sie 5-mal tief, ruhig und gleichmäßig ein und aus, wobei Sie nach und nach mit jedem Atemzug mehr in die Alltagswirklichkeit zurückkehren. Nach dem 5. Atemzug öffnen Sie die Augen und ballen 5-mal kräftig die Fäuste.
Diese Übung können Sie bei jeder Form von Schmerzen mehrmals am Tag machen. Durch die Konzentration auf das Schmerzgebiet sorgen Sie für eine bessere Energiezirkulation, sie bringen Qi dorthin, sodass Durchblutung und Zellstoffwechsel angeregt werden.
Wegweiser für Expertenhilfe bei Rückenbeschwerden
Eine Vielzahl verschiedener therapeutischer Methoden wird von Ärzten, Heilpraktikern und Physiotherapeuten zur Behandlung von Rückenbeschwerden angeboten. Damit Sie sich in diesem nicht ganz übersichtlichen Therapiedschungel besser zurechtfinden können, wird in diesem Kapitel ein kurzer Überblick über nachgewiesenermaßen wirksame Methoden gegeben. Beispielsweise kann Akupunktur in Kombination mit Osteopathie oder manueller Therapie in vielen Fällen helfen, die Beschwerden zu lindern und auch die Ursache zu beheben. Andere Methoden sind dagegen speziell geeignet, um die Körperhaltung zu verbessern oder die Schmerzen zu lindern. Da es neben Erkrankungen der Wirbelsäule und der zugehörigen Muskulatur noch zahlreiche weitere mögliche Auslöser für Schmerzen am Rücken gibt, muss die genaue Ursache aber zunächst von einem erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker abgeklärt werden!
Manuelle Medizin
Handgriffe zur Wiederherstellung der Funktion der Wirbelsäulengelenke sind in der Medizingeschichte schon aus der Zeit 4000 Jahre vor Christus aus Ägypten überliefert. Einfache Handgriffe zum »Knochenrichten« werden in der Volksheilkunde bis heute durch sogenannte
»Knocheneinrenker« und »Ziehleut« von Generation zu Generation weitergegeben.
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