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Der große Sprung

Der große Sprung

Titel: Der große Sprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leigh Brackett
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niemand anderer an ihn herankann.
    Jeder Versuch, den großen Sprung zu machen, wurde von uns oder einer anderen Firma oder einer Regierung finanziert, die es sich leisten konnte. Für einen Privatmann wäre es unmöglich gewesen. Ballantyne hat seinen Antrieb mit Cochrane-Geld entwickelt, sein Schiff mit Cochrane-Geld gebaut, und Cochrane hat seinen Flug finanziert. Am Besitzrecht besteht kein Zweifel. Noch irgendwelche Fragen?«
    »Nein«, antwortete Comyn leise. »Nein, ich glaube, das genügt mir für heute.«
    Er nahm die Kleidungsstücke aus den Schachteln. Stanley ging zur Tür. Immer noch funkelten seine Augen. Ehe er sie erreichte, sagte Comyn:
    »Sie halten mich ebenfalls für einen Lügner.«
    Stanley zuckte die Schultern. »Ich nehme an, Sie hätten geredet, wenn Sie etwas zu sagen gehabt hätten. Und ich bezweifle sehr, daß ausgerechnet Sie Ballantyne aus seinem Koma hätten reißen können, wenn es keinem der Ärzte gelang.«
    Er verließ das Zimmer und schloß laut die Tür hinter sich. So sieht es also aus, dachte Comyn düster. Man schlägt mir die Tür vor der Nase zu. Die Cochranes sind alle anständige gesetzestreue Bürger. Ballantyne ist tot. Im Logbuch steht nichts von Bedeutung. Was soll ich jetzt machen?
    Heimfliegen, vermutlich. Heim zur Erde, mit der Erinnerung an Ballantynes gespenstische Stimme, die transuranisch in sein Ohr flüsterte, und an sein grauenvolles Brüllen, das jetzt noch in seiner Seele widerhallte. Was hatten sie dort draußen gefunden, diese fünf, die die Sterne erreicht hatten? Was konnte ein Mensch unter dieser oder einer anderen Sonne sehen, das seinem Gesicht den Ausdruck von Ballantyne gab?
    Er dachte über diese abgehackten Worte nach und was sie wohl bedeuten mochten. Ballantyne war irgendwo auf den Welten von Barnards Stern gelandet, und er hatte Paul Rogers dort zurückgelassen, mit Strang und Kessel und Vickrey und etwas, das er Transuranae genannt hatte.
    Comyn schauderte. Seine Haut prickelte, und er hatte einen schlechten Geschmack im Mund. Plötzlich tat es ihm leid, daß er je auf die Idee gekommen war, Ballantyne zu suchen, und dadurch der Schatten einer fremden Sonne auf ihn gefallen war. Wenn Ballantyne nur nicht so geschrien hätte!
    Und jetzt ließen die Cochranes ihn eine Weile frei herumlaufen. Sie konnten nicht wirklich glauben, daß Ballantyne geschwiegen hatte. Sie konnten es sich nicht leisten, das zu glauben. Zu viele gierten wie sie nach den Sternen. Und Comyn konnte – wenn er es wollte – reich werden, indem er sein Wissen dem anbot, der bereit war, ihm das meiste dafür zu bezahlen. Und da kam ihm noch ein Gedanke, mit dem er sich eingehend beschäftigte. Ja, es klang logisch. Die Cochranes hatten keine Ahnung, was Comyn wußte, und sie würden ihn am Leben lassen, solange sie hoffen konnten, es von ihm zu erfahren. Deshalb hatten sie ihn in die Mangel genommen, und darum seine jetzige scheinbare Freiheit!
    Comyn wurde plötzlich klar, daß er bis über den Kopf in der Tinte steckte. Er hatte mit Schwierigkeiten von seiten der Cochranes gerechnet. Tatsächlich hatte er sie herausgefordert. Aber das Ganze war so verdammt schiefgegangen, daß der Ausgang nicht abzusehen war. Es war ein Spiel um die Sterne, in dem er, Arch Comyn, nur eine unaufgedeckte Karte hielt …
    Aber was immer die Cochranes auch mit ihm vorhatten, er würde herausfinden, was aus Paul Rogers geworden war!
     

 
3.
     
    Die Erde überschlug sich fast vor Aufregung. Seit vier Tagen war Comyn zurück in New York, doch der Taumel hatte inzwischen nicht nachgelassen.
    Niemand schlief. Niemand schien zu arbeiten. Ja niemand schien mehr nach Hause zu gehen. So wie es aussah, hausten die Menschen in den Bars und Kneipen, auf den Straßen und in den Videohallen. Sie drängten sich um die öffentlichen Massenmedien und wälzten sich wie eine Sturzflut durch die Straßen. Es war wie beim Karneval in Rio, nur in tausendfach größerem Umfang.
    Der große Sprung war geglückt! Endlich hatte der Mensch die Sterne erreicht! Jeder kleine Angestellte, jede Verkäuferin, jede Hausfrau, jeder Geschäftsmann und jeder Landstreicher war hysterisch vor Stolz, als wäre es das eigene Verdienst. Sie schunkelten auf dem Times Square und wären trunken vor Begeisterung. Nach allem, was die Massenmedien berichteten, war dieses Ereignis der Auftakt zu einer neuen Epoche.
    Sie redeten, sie tranken, sie weinten, sie lachten. Und erstaunlich viele, die sich die unendliche Weite des Alls mit

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