Der grüne Papagei
müssen sofort unauffällig überprüfen, wer von deinen Mitarbeitern einen Vogel hat, äh, ich meine, einen oder mehrere Kanarienvögel. Es war doch bestimmt ein Kanarienvogel?“
„Ich bin extra in die Zoohandlung gegangen und habe mir die verschiedenen Vogelstimmen angehört. Es war mit Sicherheit ein Kanarienvogel. Du weißt, ich bin sehr musikalisch. Auf mein Gehör kann ich mich verlassen.“
„Das erleichtert die Sache sehr!“, sagt Kugelblitz. Und unter dem Vorwand, im Auftrag einer Futterfirma eine Umfrage über Haustiere zu machen, hört er sich überall in der Firma um. Es stellt sich heraus, dass nur vier der Mitarbeiter Kanarienvögel besitzen. Einer davon singt nicht mehr.
Dafür aber singt der Erpresser umso lauter. Er meldet sich am Montagabend wieder und verlangt das Geld bis zum nächsten Tag. Pempers soll es Punkt 17 Uhr in das Schließfach Nr. 19 einer Kaufhaus-Garderobe legen und den Schlüssel bei der Verkäuferin für Babywäsche abgeben.
„Machen wir!“, sagt Kugelblitz zufrieden, nachdem sein Freund aufgelegt hat. „Die Verkäuferin wird überwacht und das Schließfach ebenfalls! Sobald einer der drei Vogelbesitzer dort auftaucht, schnappt die Falle zu!“
Aber die Falle schnappt nicht zu! Kugelblitz und Pempers lauern mit Einverständnis der Geschäftsleitung in einer Damenumkleidekabine. Durch einen Spalt im Vorhang beobachten sie das Schließfach mit dem Geld. Kein Verdächtiger nähert sich. Aber als sie nach Ladenschluss das Fach
Nr. 19 überprüfen, ist das Geld verschwunden! Wie konnte das nur passieren? Kugelblitz löst den Fall rasch: Der Erpresser hat die Rückwand präpariert! Sie war herausnehmbar. So konnte er das Fach unbemerkt vom dahinter liegenden Schrank aus ausräumen!
„Rhinozeros!“, brummt K K verärgert.
„Reingelegt!!!“
„Ich?“, fragt Pempers. „Aber du hast doch gesagt, ich soll das Geld reinlegen ...“
„Nein, ich bin das Rhinozeros“, seufzt K K. „Und morgen früh werde ich mir die drei seltsamen Vogelfreunde in eurer Firma genauer ansehen.“
Die drei wundern sich, dass sie am frühen Morgen zum Chef gerufen werden. Es handelt sich um Peter Brögel aus der Buchhaltung, Jens Schwierig aus der Kantine und Torsten Timm aus der Gartenbauabteilung.
Als Erstes knöpft sich Kugelblitz den Buchhalter vor, weil der drei Wochen Urlaub beantragt hat.
„Was ist der Grund für Ihren plötzlichen Urlaubswunsch, Herr Brögel?“, erkundigt sich Kugelblitz.
„Ich habe ein bisschen im Lotto gewonnen“, sagt Brögel verlegen.
„Und da meine Frau ziemlich krank war, wollen wir uns einen Erholungsurlaub gönnen!“
„Kann es nicht sein, dass der plötzliche Geldsegen aus anderer Quelle stammt?“, fragt Kugelblitz argwöhnisch.
„Wie meinen Sie das?“, erkundigt sich Brögel.
„Ihr Chef ist erpresst worden. Man wollte das Grundwasser vergiften. Wissen Sie etwas davon?“
Brögel fällt sichtlich aus allen Wolken. „Aber wie sollte ich ... auf so eine schreckliche Idee kommen?
Ausgerechnet ich? Ich bin im Landschaftsschutzverband!“
Leider hat er für den vorhergehenden Nachmittag zwischen vier und sechs kein Alibi. Er ging nach Büroschluss zum Einkaufen, und keiner hat ihn gesehen.
Als Nächster ist Jens Schwierig dran. Auch er hat für die Zeit zwischen vier und sechs kein brauchbares Alibi. Er sagt, er war ab fünf allein zu Hause und hat ferngesehen, bis um 18.30 Uhr seine Frau kam.
„Dann haben wir zusammen gegessen. Aber sagen Sie, was soll das? Ist etwas passiert?“, erkundigt er sich argwöhnisch.
„Das kann man wohl sagen. Ihr Chef ist erpresst worden. Das Wasser im Anbaugebiet der Firma soll vergiftet werden, wenn er nicht eine bestimmte Summe zahlt.“
„Ach so“, sagt Jens Schwierig erleichtert. „Ich dachte schon, es sei einer umgebracht worden oder so was.“
„Ein gefährliches Gift könnte nicht nur einen, sondern sehr viele Menschen umbringen“, sagt Kugelblitz sorgenvoll. „Vor allem verlieren Sie alle Ihren Arbeitsplatz, wenn dem Mann mit seiner Drohung ernst ist.“
„Ach so ist das“, sagt Jens Schwierig und kratzt sich verlegen zwischen Hals und Kragen. „Daran hab ich gar nicht gedacht.“ Nachdenklich verlässt er den Raum.
Torsten Timm ist ein gut aussehender Mann von Mitte dreißig.
Er denkt, er sei zu einer gewöhnlichen Besprechung zu seinem Chef gerufen und wundert sich über die Anwesenheit von einem Dritten.
„Herr Timm“, sagt Pempers und seufzt. „Das ist Kommissar
Weitere Kostenlose Bücher