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Der grüne Papagei

Der grüne Papagei

Titel: Der grüne Papagei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursel Scheffler
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schwanzwedelnd an der Treppe.
    „Du Schlafmütze!“, schimpft sie.
    „Warum hast du nicht gebellt?“
    Da geht die Tür zum Zimmer des Untermieters auf. Der Student erscheint. Er ist ganz verschlafen.

    „Was ist denn los?“, fragt er.
    „Fühlen Sie sich nicht wohl? Sie sind ja ganz blass, Frau Kriegelstein!“
    „Wir müssen die Polizei anrufen!“, sagt Frau Kriegelstein und berichtet aufgeregt, was geschehen ist.
    Kommissar Kugelblitz kommt am nächsten Morgen. Er lässt sich alles haarklein berichten und meint dann: „Hat denn die Alarmanlage nicht funktioniert?“
    „Nein, hat sie nicht. Aber es kann auch sein, dass ich vergessen habe, sie einzuschalten. Ich bin in letzter Zeit etwas zerstreut“, gesteht die alte Frau.
    „Und Sie haben nichts bemerkt?“, wendet er sich an den Studenten.
    „Nein, ich wurde erst wach, als ich vor meinem Fenster ein Auto wegfahren hörte“, sagt der junge Mann.
    „Wer hat von dem Vorhandensein des Schatzes gewusst?“, erkundigt sich der Kommissar, als er mit Selma Kriegelstein allein ist.
    „Keiner“, behauptet Frau Kriegelstein. „Ich hab nicht einmal mit meinem Schwager darüber gesprochen, als ich den Hund holte.“
    „Und wer war in letzter Zeit sonst noch im Haus?“
    „Nun, die Leute, die die Alarmanlage einbauten, der Elektriker, der den Kühlschrank reparierte, und der Kohlenhändler.“
    „Und Ihr Untermieter?“
    „Der wusste von nichts! Fragen Sie ihn doch selbst!“
    Das tut Kommissar Kugelblitz.
    Und er unterhält sich auch mit allen anderen Leuten, die in letzter Zeit das einsame Haus aufgesucht haben und irgendwie Wind von dem kostbaren Schatz bekommen haben könnten.
    Aber der Kohlenhändler hat seit drei Tagen sein Bein in schneeweißem Gips. Er konnte unmöglich die Treppe hinaufgelaufen sein.
    Als Kugelblitz bei Frau Kriegelsteins Schwager klingelt, umhüpfen ihn bellend drei Dackel, die alle Frau Kriegelsteins Hund sehr ähnlich sehen.
    „Wussten Sie denn, warum Ihre Schwägerin einen Hund haben wollte?“, fragt Kugelblitz.
    „Weil sie Angst hat in dem einsamen Haus!“, sagt der Schwager.
    „Und wissen Sie, dass man sie gestern tatsächlich bestohlen hat?
    Es handelt sich um einen ziemlich hohen Betrag ...“
    „Was Sie nicht sagen! Manche Leute sind aber auch zu unvorsichtig. Legen ihr Geld lieber unter die Matratze, statt es auf die Bank zu bringen.“
    „Da haben Sie schon Recht ...“, sagt K K. „Aber trotzdem ist Diebstahl ein Verbrechen! Die alte Dame hätte vor Schreck sterben können.“
    „Ich glaube, sie ist zäher, als man denkt. Nur weil nachts ein Mann durch die Tür kommt – deswegen stirbt man nicht gleich!“, meint der Schwager, der offensichtlich nicht recht gut auf Frau Kriegelstein zu sprechen ist.
    Der Elektriker, der neulich den Kühlschrank repariert hat, scheidet als Täter aus, weil er sich zur Tatzeit im Urlaub auf Mallorca befand.
    Und der Alarmanlagen-Mann sagt: „Wohin kämen wir, wenn wir überall einbrechen wollten, wo wir eine Alarmanlage einbauen! Da gibt es lohnendere Objekte als dieses alte Haus! So dumm sind wir nicht!“
    Jetzt ist guter Rat teuer. K K fährt am späten Nachmittag noch einmal zum Haus am Waldrand zurück.
    Selma Kriegelstein ist nicht zu Hause.
    Der Dackel kläfft wie wild.
    Endlich öffnet der Student und sagt: „Der Köter stellt sich immer so an, wenn einer kommt, den er nicht kennt! Und wenn Sie Frau Kriegelstein suchen, dann müssen Sie einen Augenblick warten. Sie ist beim Einkaufen.“

    Kommissar Kugelblitz lässt sich in den gemütlichen Ohrensessel neben dem Fenster gleiten. In aller Ruhe denkt er über alles nach, was er erfahren hat, und ... da kommt ihm wieder einmal blitzartig die richtige Erleuchtung!
    „Sie haben mich auf den Täter gebracht!“, sagt er zu dem Studenten. „Ich glaube, ich weiß, wer es gewesen ist. Außerdem hat er sich bei der Vernehmung durch eine unbedachte Äußerung verraten. Ts! Ts! Dass mir das nicht gleich aufgefallen ist!“
    „Sie verdächtigen doch nicht etwa mich?“, sagt der Student und wird blass.
    „Nein, mein Freund“, beruhigt ihn der Kommissar. „Sie konnten doch nicht gleichzeitig draußen den Motor anlassen und dann rechtzeitig aus Ihrem Zimmer kommen, als Frau Kriegelstein die Treppe herunterkam!“
    Erleichtert atmet der Student auf.

    Bist du bereit für das Detektivrätsel?
Auf der nächsten Seite findest du es.
     
Frage an alle jungen Detektive:
    Wer war der Täter? Und was hat ihn verraten?
    Für jede

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