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Der gruene Stein

Der gruene Stein

Titel: Der gruene Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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merkwürdige magische Gestalten plötzlich in der ganzen Stadt auftauchen könnten?«
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortet Lisutaris, und damit ist die Angelegenheit erledigt. Ein Hauptmann der Zivilgarde kann kein Verhör dritten Grades bei der Oberhexenmeisterin der Zaubererinnung anwenden. Lisutaris geht, und ich folge ihr.
    Hauptmann Rallig ruft uns etwas nach: »Ich hab im Lagerhaus kurz durchgezählt. Sechs Tote. Wie viele erwartest du noch, bevor der Fall gelöst ist?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, rufe ich zurück. Mir schwant Übles.
    »Ich habe eine Wette auf zwanzig laufen. Wie stehen da die Chancen?«
    Ich würdige ihn keiner Antwort, sondern führe Lisutaris auf die gepflasterte Straße, auf die ich beinah herabgestürzt wäre. Hinter uns taucht der Feuerbekämpfungskarren auf und löscht geschickt den Brand. Sie haben ihre Pferde so ausgebildet, dass sie Feuer nicht mehr fürchten. Es ist eine großartige Einrichtung. Die Zivilgardisten verhaften alle übrig gebliebenen Bandenmitglieder. Harmonius AlpElf starrt uns hinterher. Soll er doch starren. Ich habe ihm noch nicht verziehen, dass er mich einen Schwachsinnigen genannt hat. Wir verlassen den Schauplatz standesgemäß in Lisutaris’ Kutsche.
    »Ich glaube, es gibt keinen Auslieferungsvertrag zwischen Turai und Abelasi«, sagt sie.
    »Und?«
    »Ich überlege gerade, wohin ich am besten fliehen kann.«
    »Fliehen? Schlagt Euch das aus dem Kopf. Wir sind noch nicht geschlagen.«
    »Wir haben weniger als zwei Tage Zeit, einen Gegenstand wiederzubeschaffen, der sich bisher all unseren Nachforschungen entzogen hat. Und selbst wenn wir ihn finden, bin ich ruiniert. Es gibt jetzt keine Möglichkeit mehr, es geheim zu halten.« Lisutaris zieht eine Thazisrolle aus einer großen Innentasche ihres Gewands.
    »Verzweifelt nicht. Ich gebe nicht so leicht auf. Außerdem weiß keiner von diesen Leuten, was genau hier vorgeht. Solange Ihr nicht zugebt, dass Ihr das Medaillon verloren habt, bleibt alles Gerücht und bloße Vermutung. Die Oberhexenmeisterin der Zaubererinnung hat es nicht nötig, auf Gerüchte zu reagieren. Streitet einfach weiterhin alles ab.«
    »Und wenn jemand anderes das Medaillon findet?«
    »Dann leiste ich Euch in Abelasi Gesellschaft. Aber dazu wird es nicht kommen. Ich finde es vorher.«
    Lisutaris ist nicht überzeugt. Genauso wenig wie ich. Aber ich bin eben stur.
    »Habt Ihr eine Theorie, was die Zentauren betrifft?«
    »Nein. Ich kann ihr Auftauchen auch nicht erklären. Was meinte Hauptmann Rallig, als er Euch wegen der Zahl der Leichen gefragt hat?«
    »Ich vermute, dass er einfach nur Informationen wegen seines Berichts brauchte. Ihr kennt diese Gardisten ja. Sie haben es gern, wenn ihre Statistiken stimmen.«
    Lisutaris schenkt mir einen viel sagenden Blick aus ihren großen Augen. »Ich bin die Oberhexenmeisterin der Zaubererinnung«, erinnert sie mich.
    Da ich das schon weiß, bedeutet ihr Hinweis wohl, ich soll nicht versuchen, sie mit einer Lüge abzuspeisen.
    »Es hat sich herumgesprochen, dass ich in einem großen Fall ermittle«, gebe ich zu. »Das ist die Schuld dieser verrückten Frau. Dandelion, die mit den Delfinen spricht. Sie hat in den Sternen gelesen, dass ich in ein Blutbad verwickelt werden würde, und seitdem haben die Stammgäste der Rächenden Axt Wetten auf die genaue Zahl der Leichen beim Abschluss des Falles abgegeben.«
    Lisutaris sieht mich erstaunt an. Ihre Pupillen weiten sich. Ich bereite mich darauf vor, aus der Kutsche zu springen. Und dann … lacht sie. »Sie wetten?« Anscheinend findet sie das lustig. »Wir versuchen hier verzweifelt, die ganzen Ereignisse vor dem Konsul zu verheimlichen, und in der Rächenden Axt platzieren sie Wetten?«
    »Ich habe ihnen eindringlichst geraten, davon abzusehen.«
    »Warum? Auf wie viel hat Makri gesetzt?«
    »Auf vierzehn Kadaver.«
    »Viel zu wenig, fürchte ich«, meint Lisutaris.
    »Stimmt. Ich glaube, wir liegen jetzt schon bei einundzwanzig.«
    »Wie hoch ist die Quote?«
    »Fünfzig zu eins für die genaue Zahl, und zwanzig zu eins, wenn man innerhalb einer Marge von höchstens drei Leichen landet.«
    »Habt Ihr immer noch das Geld, das ich Euch für die Wiederbeschaffung des Medaillons gegeben habe? Wenn ja, dann setzt für mich auf fünfunddreißig«, bittet mich Lisutaris.
    »Seid Ihr sicher?«
    »Natürlich. Warum sollte ich in Anbetracht meiner jüngsten Verluste beim Wagenrennen diese Gelegenheit verstreichen lassen?«
    »Weil die ganze

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