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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Oder an ihr«, fügte er mit einem Blick auf Kiss hinzu, die mit weit aufgerissenen Augen die Beine ihrer Mutter umklammerte.
    »Warum sollte ich mit ihnen meine Zeit vergeuden? Als dem Entdecker, oder Wiederentdecker, dieser Welt stehen mir die Erstausbeutungsrechte zu, sobald der Planet ordnungsgemäß registriert und klassifiziert worden ist.«
    »Wem wollen Sie hier eigentlich etwas vormachen?«, gab Flinx mit ruhiger Stimme zurück. »Sie wissen genauso gut wie ich, dass, wenn hier überhaupt irgendjemand irgendwelche Rechte besitzt, es dieses Volk hier ist. Sein Anspruch hat bei weitem größeres Gewicht als Ihrer.«
    Da sein diesbezügliches tägliches Limit bereits erschöpft schien, ließ sich Coerlis zu keinem weiteren Lächeln herab. »Es finden sich immer Mittel und Wege, dergleichen zu regeln. Ein Wort ins richtige Ohr, eine finanzielle Zuwendung mit dem Komma an der richtigen Stelle – das eine wie das andere kann in den Mühlen der Bürokratie wahre Wunder bewirken. Und mit einem ganzen Planeten in der Rückhand, den es zu erschließen gilt, mache ich mir da keine allzu großen Sorgen. Ich muss schließlich nicht alles kontrollieren.« Seine Augen glänzten.
    »Dabei fällt mir etwas ein. Eigentlich könnte ich die Frau und die Kinder ebenfalls mitnehmen. Von wegen ›zurück zu den Wurzeln‹ und so. Die Anthropologen wären bestimmt fasziniert.«
    »Sie können sie nicht einfach so von dieser Welt fortbringen. Ihr Leben ist viel zu eng mit ihrem natürlichen Umfeld verflochten.«
    »Jetzt werden Sic selbst schon zum Anthropologen.« Coerlis schien sich offenbar prächtig zu amüsieren. »So viele Talente in einem so unscheinbaren Körper!«
    Du hast ja keine Ahnung, dachte Flinx kalt. Wenn sich doch nur ein ganz besonderes Talent endlich wieder Geltung verschaffen würde …
    »Ich bin sicher, die Kinder wären ganz begeistert von einem Aufenthalt in einem Raumschiff. Und ihre Mutter zweifellos auch.« Er bedachte Teal mit anzüglichen Blicken. »Ich bin überzeugt, wir werden eine adäquate Form der Unterhaltung für sie finden. Man könnte ihr zum Beispiel das hübsche Köpfchen mit einigen modernen Commonwealth-Produkten verdrehen. Vorgeführt von mir höchstpersönlich.«
    »Ihr Charme wird sie bestimmt überwältigen«, pflichtete Flinx ihm höhnisch bei.
    »Davon bin ich überzeugt. Ich bin ein äußerst umgänglicher Mensch, solange ich nur meinen Willen bekomme.«
    Flinx spürte, wie sich der Druck im hinteren Bereich seines Schädels verstärkte. Wenn sich die Lage nicht allmählich entspannte, würde irgendetwas passieren. Was, das wusste er selbst nicht so genau. Seine einzigartigen Talente hatten ihn schon aus so mancher prekärer Situationen gerettet, zuerst auf Moth und später auf Long Tunnel. Doch jede Rettung hatte ihren Preis. Und ein Teil dieses Preises war ein gewisses Maß an Kontrollverlust. Er hätte es vorgezogen, die Misere zu lösen, ohne die Kontrolle zu verlieren, doch er hatte nicht die geringste Ahnung, wie er das anstellen sollte.
    Geduld, sagte er sich. Coerlis hatte nichts davon gesagt, dass er ihn sofort umbringen wollte. Wenn er hartnäckig blieb, könnte er den Kaufmann vielleicht doch noch dazu überreden, Teal und die Kinder gehen zu lassen. Wenn er dann die Kontrolle verlor, würde er nur noch für das verantwortlich sein, was mit ihm selber geschah. Zurück zu der kargen Bergspitze und den Shuttles war es ein weiter Weg.
    Außerdem war da noch Pip. Nie zuvor hatte er erlebt, dass der Minidrache zu einer derartigen Hilflosigkeit verdammt worden war. Nein, es war eindeutig besser, erst einmal Coerlis’ nächste Schritte in Erfahrung zu bringen, bevor er irgendetwas unternahm.
    »Was ist mit mir?«
    Coerlis’ Antwort entsprach in etwa Flinx’ Erwartungen. »Oh, Sie werden uns nicht begleiten. Ich bin noch etwas unschlüssig, ob ich Sie gleich hier umbringen oder ob ich Sie einfach zurücklassen soll. Irgendwie gefällt mir der Gedanke, Sie den einheimischen Lebensformen zu überlassen. Ihre Tötungsmethoden sind bei weitem origineller als alles, was ich mir jemals ausdenken könnte. Andererseits ist nicht auszuschließen, dass irgendein munteres Stammesvölkchen Sie findet und für Ihr Weiterleben sorgt. Und die Vorstellung, dass Sie hier sein könnten, wenn die erste Erkundungsexpedition eintrifft, will mir gar nicht gefallen, selbst dann nicht, wenn Sie im Lendenschurz anspaziert kämen. Vermutlich würde man Ihnen eine Menge Fragen stellen wollen.« Er

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