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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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traf.
    Chaa riss seine Waffe herum und drückte ab. Das beschwerte Netz schoss aus der Mündung des Spezialgewehrs, entfaltete sich, fiel über Pip und drückte den Minidrachen zu Boden. Im Bruchteil einer Sekunde war sie in dem Kompositgeflecht gefangen, flatterte und schlug wild mit den Flügeln, konnte sich jedoch nicht mehr erheben.
    Bestürzt starrte Flinx auf seine gefangene Gefährtin. »Sie hätten sie umbringen können!«
    »Halt die Luft an, Kleiner. Erinnerst du dich noch an mich?« Peeler grinste und richtete seine Pistole auf Flinx’ Brust.
    Flinx bedachte den Mann mit einem flüchtigen Blick. »Ja, ich erinnere mich an Sie. Wo ist Ihr Kollege?«
    Peelers Grinsen erlosch. »Tot. Irgend so ein paar kleine Krabbelviecher haben ihn erwischt. Nein«, korrigierte er sich, »dieser Planet hat ihn erwischt. Aber mich wird er nicht erwischen, und jetzt haben wir erst einmal dich erwischt.« Ohne die Mündung seiner Waffe auch nur den Bruchteil einer Sekunde abzuwenden, trat er auf Flinx zu und riss ihm den Ausrüstungsgürtel vom Leib.
    »Aimee.« Mit seiner unbewaffneten Hand wischte Coerlis mit einem speziellen Industrietuch das zähflüssige Gift von seinem heruntergeklappten Visier. »Der Minidrache.«
    Eine attraktive blonde Frau mit einem grauen Netzsack näherte sich dem ausgebreiteten Kompositgeflecht und dessen wutentbrannter Gefangenen. Zusätzlich zu dem Chamäleonanzug und dem Helm mit Gesichtsschutz trug sie dicke Handschuhe, die für den Umgang mit stark ätzenden Lösungen und Chemikalien geeignet waren.
    »Das würde ich nicht tun«, warnte Flinx sie.
    Sie blickte sich zu ihm um. »Sie sehen mir nicht sonderlich gefährlich aus. Ganz wie Mr. Coerlis gesagt hat.« Sie ging in die Hocke und machte Anstalten, den Sack über das Fangnetz zu stülpen. Fauchend spie Pip einen Giftschwall in ihre Richtung. Er klatschte gegen ihr Visier, und sie zuckte zurück.
    Coerlis runzelte die Stirn. »Bist du okay, Aimee? Ist was von dem Gift unter den Gesichtsschutz gelangt?«
    »N-Nein«, murmelte sie. »Jack-Jax, m-mir geht’s ehrlich gesagt nicht so gut. Vielleicht sollte jemand anders das machen.«
    »Wenn das Gift nicht durchs Visier gedrungen ist, ist doch alles okay. Die anderen sind beschäftigt. Mach endlich.«
    »I-in Ordnung. Ich glaube, ich fühle mich auch schon ein bisschen besser.«
    Langsam und vorsichtig arbeitete sie sich mit dem geöffneten Sack weiter vor. Ein jäher Ruck, eine Drehung, und Pip war in dem Beutel gefangen. Der Minidrache tobte darin, aber sein üblicherweise alles zerfressendes Gift konnte dem speziellen Gewebe nichts anhaben. Deutlich zuversichtlicher als zuvor richtete sich die Schiffsingenieurin auf und verschluss den Sack mit einem elastischen Sicherheitsclip.
    »Hab sie!«
    Coerlis klappte das Visier hoch und nahm seinen Helm ab. In der schwülen Hitze war der militärische Kopfschutz nicht lange zu ertragen; dessen ungeachtet hatte er seinen Zweck mehr als erfüllt. Seine Begleiter taten es ihm gleich und verstauten die zusammenklappbaren Helme in den dafür vorgesehenen Gürteltaschen.
    Während Coerlis seinen Helm verstaute, bemerkte er, dass Flinx ihn beobachtete. »Spezialglas«, erklärte er. »Nach unserer Begegnung auf Samstead haben Sie doch nicht im Ernst geglaubt, ich würde den langen Weg hierher machen, ohne mich in angemessener Weise auf unser Zusammentreffen vorzubereiten, oder?« Als Flinx ihm keine Antwort gab, wandte er sich seiner Schiffsingenieurin zu. »Aimee, sind wir jetzt sicher?«
    »Einen Moment.« Behutsam ließ die Frau den Sack mit dem Minidrachen in einen größeren Beutel gleiten. »Alles klar.«
    Als würde all das, was geschehen war, noch nicht ausreichen, hatte es in Flinx’ Hinterkopf plötzlich dumpf zu hämmern begonnen.
    »Sie können sie mir nicht wegnehmen. Wir sind zusammen, seit ich ein Kind war!«
    Coerlis sah ihn ungerührt an. »Ich würde sagen, dann war es höchste Zeit, endlich erwachsen zu werden. Im Übrigen werden Sie sich schon bald keine Sorgen mehr darum machen müssen.« Unverwandt hielt Coerlis die Mündung seiner Waffe auf Flinx gerichtet.
    »Sie dürfen mich nicht umbringen. Es gibt da etwas, das ich noch tun muss. Es ist wichtig für uns alle. Für mich, für Sie, für das gesamte Common wealth.«
    »Es gibt nichts, was Sie noch tun müssten und das für irgendjemanden wichtig sein könnte«, erwiderte Coerlis kalt. »Nicht mehr. Das Einzige, worum es jetzt noch geht, ist, was für mich wichtig ist.«
    Flinx

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