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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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entgegenstrebend, sponnen die goldenen und kristallenen Blüten die tote Frau in einen Sarkophag aus Regenbogentönen ein. Blüten aus Purpur und Gold, Himmelblau und Violett entfalteten sich in ihren Augenhöhlen. Flinx vermutete, dass die Überreste der Ingenieurin am Ende vollständig aufgezehrt sein würden – zurückbleiben würde nur mehr das grausige Wunder der Blumenpracht.
    »Schön, aber gefährlich«, unterbrach Teal mit leiser Stimme das entsetzte Schweigen. »Das sind die Dinge, die euch zustoßen werden, wenn ihr hierbleibt.«
    »Nein!«, entfuhr es Coerlis. Hinter seiner trotzigen Haltung konnte Flinx die Furcht des anderen Mannes deutlich spüren. Obwohl der Mu’Atahl nach außen hin völlig ruhig blieb und auch sein Gefühlszustand schwieriger zu lesen war, war selbst er sichtlich erschüttert von dem teuflischen Mysterium der Fortpflanzung, dessen Zeuge sie soeben geworden waren.
    Coerlis trat vor und packte Teal am Genick. Dwell wollte eingreifen, doch seine Mutter hielt ihn mit einer knappen Handbewegung davon ab.
    »Nichts dergleichen wird uns zustoßen, denn du wirst uns zeigen, was wir meiden und wo wir langgehen müssen. Und wenn einem von uns irgendetwas, auch nur die kleinste Kleinigkeit, geschieht, werde ich dich persönlich dafür zur Verantwortung ziehen. Nicht, dass ich vorhätte, dir etwas anzutun, oh nein. Schließlich brauchen wir dich noch.« Mit finsterem Blick schaute er auf Dwell. »Andererseits sind deine Kinder durchaus entbehrlich. Haben wir uns verstanden?« Er ließ sie los und zog sich einen Schritt zurück.
    Langsam nickend betastete Teal die roten Abdrücke, die seine Finger auf ihrer Haut hinterlassen hatten. Ihre Augen brannten sich in seine.
    Coerlis’ Mundwinkel verzogen sich zu einem leichten Grinsen. »Das ist vollkommen in Ordnung. Es stört mich nicht, wenn du mich hasst. Ich bin daran gewöhnt. Pass einfach auf, wohin wir gehen, und hilf uns, heil wieder zurück zu unserem Schiff zu gelangen, dann kannst du mich von mir aus hassen, so viel du willst.« Er trat beiseite und gestikulierte mit seinem Nadler.
    »Du gehst vor, Peeler. Bleib dicht neben ihr. Und nimm den Beutel da mit.« Er deutete auf den Sack, in dem Pip eingesperrt war.
    Unglücklich musterte der Bodyguard den provisorischen Käfig. »Wieso ich, Mr. Coerlis? Ich meine –«
    Der Großhändler senkte bedrohlich die Stimme. »Tu es einfach.« Widerstrebend warf Peeler sich den festen Netzsack über die Schulter und nahm seinen Platz an der Seite der um etliches kleineren Frau ein.
    Mit einem humorlosen Lächeln blickte Coerlis auf Dwell und Kiss herab. »Ihr Knirpse bleibt bei mir. Ich weiß, dass ihr euch in der Nähe eurer Mami halten wollt, und das ist mir sehr recht. Chaa, du bildest die Nachhut, wie immer.« Mit einer knappen Geste quittierte der Mu’Atahl den Befehl.
    »Keine Tricks, keine faulen Ausreden«, sagte Coerlis zu Teal, während er mit der Mündung seiner Waffe in Richtung ihrer Kinder wedelte, »oder das Mädchen wird als Erstes dran glauben. Ich werde ihr das kleine Köpfchen wegbrutzeln. Hast du verstanden?«
    In Coerlis’ Augen war ein irres Flackern, und Flinx konnte die ersten Anzeichen für einen kompletten Kontrollverlust spüren. Hoffentlich würde es nicht so weit kommen. Er wusste aus Erfahrung, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war, mit jemandem, der den Verstand verloren hatte, vernünftig zu reden.
    »Wohin soll ich?«, fragte Flinx.
    Coerlis hob seinen Nadler und grinste. »Wohin Sie sollen? Unsere beiderseitigen Geschäftsbeziehungen sind beendet.«
    In der Absicht, Zeit zu schinden, wies Flinx auf den Sack. »Sie haben, was Sie wollten. Nun schulden Sie mir etwas.«
    »Ich schulde Ihnen etwas?« Der Kaufmann schüttelte langsam den Kopf. »Nun gut. Was halten Sie von zehntausend Kredits?« Als Flinx nichts erwiderte, zählte Coerlis mit den Fingern seiner freien Hand eine lange Liste von entstandenen Ausgaben ab.
    »Die Kosten dafür, Ihr Schiff bis hierher zu verfolgen, der entstandene Verdienstausfall, während ich mich auf Samstead mit dieser Geschichte herumschlagen musste, der Verlust von vier wertvollen Mitarbeitern; ich würde sagen, wie es aussieht, schulden Sie mir etwas, Lynx. Ich denke, ein oder zwei Millionen Kredits sollten wohl reichen.«
    »Diesen Betrag könnte ich durchaus aufbringen«, erwiderte Flinx ruhig, »aber wie Ihnen vielleicht aufgefallen ist, sind Banken hier ziemlich rar gesät.«
    Sichtlich verunsichert erwiderte Coerlis Flinx’

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