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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Vorwarnung hätten Coerlis und seine Kumpanen nicht den Hauch einer Chance gegen eine solche Übermacht gehabt.
    Flinx’ Gedanken rasten. Ihre unverhofften Retter hatten sich nicht eher zu erkennen gegeben, bis Coerlis Anstalten gemacht hatte, seinem Widersacher den entscheidenden Stoß zu versetzen. Ein Umstand, der vermuten ließ, dass diese Leute ihn lebend haben wollten. Er hatte kein Problem damit, sich mit dieser neuen Situation abzufinden – ganz ohne Frage war sie bei weitem besser, als irgendwo da unten mit zerschmettertem Körper auf einem Ast herumzuliegen.
    Doch was hatten sie mit ihm vor? Und was taten sie hier? Ganz gewiss hatte Altruismus nichts damit zu tun. Altruismus, das war ein Sozialverhalten, das etwas völlig Fremdes war für die AAnn.
    Es war Weile her, seit er das letzte Mal mit den ach so edlen Dienern des AAnn-Imperiums zu tun gehabt hatte, einer interstellaren Allianz, die, was Größe und Macht anbelangte, direkt nach dem Commonwealth kam und dessen Stärke von den AAnn bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf die Probe gestellt wurde. Bestechungen, Schmeicheleien, dann und wann ein angezettelter Krieg, gefolgt von einem raschen Rückzug ständig waren die AAnn auf der Suche nach irgendwelchen Anzeichen von Schwäche, nutzten jeden Vorteil, wann immer sich die Möglichkeit bot, und gaben erst Ruhe, wenn ihnen angesichts einer Übermacht keine andere Möglichkeit mehr blieb.
    Seine letzte Begegnung mit ihnen hatte auf Ulru-Ujurr stattgefunden, wo die getreuen, gleichwohl habsüchtigen Diener des Kaisers damit beschäftigt gewesen waren, die Bodenschätze des Planeten auszubeuten. Nie hatten sie begriffen, dass der eigentliche und weitaus größere Reichtum dieser Welt in der gleichermaßen drolligen wie gefährlichen und ungemein mächtigen Spezies bestand, die dort beheimatet war.
    Allein Flinx war in die Geheimnisse der Ulru-Ujurrer eingeweiht und zu ihrem Freund geworden. Oder zumindest zu einem merkwürdigen Teil in ihrem Großen Spiel. Im Gegenzug hatten sie ihn in ihren ›Zeitvertreib‹ mit einbezogen und seinem Geist dabei geholfen, weiter in das Universum hinauszugreifen, als es ihm aus eigenen Kräften jemals möglich gewesen wäre.
    Er wünschte, ein paar von ihnen wären jetzt hier.
    Als einige der AAnn-Krieger ihre Schutzbrillen auf die hohe, geschuppte Stirn zurückgleiten ließen, zeigte Kiss mit dem Finger auf das vorderste Wesen. »Sieh mal, Mutter! Sieht der nicht lustig aus? Wie ein Prindeletch mit zu wenig Augen und Beinen!«
    Geduldig legte Teal ihrer Tochter einen Arm um die Schultern. »Still jetzt, Kiss, solange wir nicht wissen, was sie wollen.« Aufmerksam beobachtete sie Flinx und versuchte, dessen Körpersprache zu deuten.
    Der Reptiloid blieb stehen. Er war ungewöhnlich groß für einen Vertreter seiner echsenschwanz- und schuppenpanzerbewehrten Art und daher imstande, Flinx Auge in Auge zu mustern. Geschlitzte gelbe Augen erforschten ihre grünen Pendants. Flinx starrte zurück, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, wohl wissend, dass ihm ein Abwenden des Blicks als Schwäche ausgelegt werden würde.
    Was er sah, war eine spitz zulaufende, schuppige Schnauze voller kurzer, scharfer Zähne. Der Offizier war in einen grünen Tarnanzug gekleidet, komplett mit hautengem Schwanzfutteral. Die beiden Klauenfüße steckten in speziell angefertigten Stiefeln mit besonderem Profil, die dem Träger größtmöglichen Halt gewährten, ohne ihn in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken. Eine langläufige Handfeuerwaffe war gut sichtbar an dem sauber verarbeiteten Ausrüstungsgürtel befestigt.
    Während alle anderen Krieger schwere Schalenrucksäcke für Dschungelexpeditionen mit sich schleppen mussten, war ihr Anführer nicht einmal halb so bepackt. Mit einer säuberlich manikürten Hand schob er sich die dicke Schutzbrille vom Gesicht. Wie ein Gegengewicht zuckte sein Schwanz reflexartig vor und zurück.
    Krieger des Imperiums, allesamt, erkannte Flinx. Er zählte elf. Weitere Soldaten, die sich vielleicht noch in den Bäumen verbargen, konnte er nicht erspüren. Nicht etwa, dass er vorhatte, sich darauf zu verlassen. Nicht in Anbetracht der Art und Weise, wie seine Fähigkeiten in jüngster Zeit funktioniert hatten. Oder eben auch nicht.
    Coerlis und seine Leute hatten nicht die geringste Chance gehabt. Das hier war nicht irgendein umherstreifendes Erkundungsteam. Angesichts der Effizienz und planvollen Voraussicht, mit der sie ausgerüstet worden waren, konnte

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