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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Blick. »Ich hab keinen blassen Dunst, ob Sie bluffen oder nicht. Nicht, dass das irgendeine Rolle spielen würde. Da Sie hier und jetzt nicht in der Lage sind, auf dem üblichen Wege zu bezahlen, werde ich mich wohl auf andere Weise schadlos halten müssen.« Er machte eine keinen Widerspruch duldende Bewegung mit dem Nadler. »Treten Sie an die Kante.«
    Langsam setzte Flinx sich in Bewegung. »Sie wollen mich also tatsächlich erschießen.«
    Der Geschäftsmann zuckte gleichgültig die Schultern. »Warum unnötig eine Ladung verschwenden? Der Sturz sollte reichen. Es sei denn, Sie können fliegen, wie Ihr Ex-Schoßtierchen. Können Sie fliegen, Philip Lynx? Was meinen Sie? Werden Sie abprallen, wenn Sie das erste Mal auf einem Ast aufgeschlagen sind, oder einfach nur zerschmettert und stöhnend liegen bleiben?« Den Nadler unverwandt auf seinen Widersacher gerichtet, beugte er sich vor und spähte in den Abgrund.
    »Ja, das dürfte genügen. Wenn Sie Glück haben, brechen Sie sich das Genick. Wenn nicht, landen Sie irgendwo da unten mit zertrümmerten Knochen. Es wird wohl nicht allzu lange dauern, bis irgendein herumstreunender Vertreter der örtlichen Fauna Sie findet. Vielleicht ist er sogar so nett, Ihnen den Gnadenstoß zu geben, bevor er sich über Sie hermacht.« Coerlis gefiel sich sichtlich in seiner Rolle. »Viel besser, als Sie zu erschießen.« Er winkte mit seiner Waffe.
    »Und jetzt ab über die Kante mit Ihnen, Lynx! Meinetwegen können Sie zurücktreten und Anlauf nehmen, von mir aus auch einen kleinen Salto hinlegen, wenn Ihnen das lieber ist. Warum nicht einen beherzten Sprung ins Wesen aller Dinge wagen, sozusagen, und versuchen, sich seinen letzten Augenblick so amüsant wie möglich zu gestalten?« Als Flinx zögerte, verfinsterte sich das Gesicht des anderen. »Ich gebe Ihnen genau dreißig Sekunden. Dann werde ich Ihnen in beide Knie schießen und Chaa befehlen, Sie runterzustoßen. Wer weiß? Vielleicht landen Sie ja auf einer nicht ganz so harten Stelle und schaffen es sogar, den Weg zu Ihrem Shuttle zurückzukriechen. Aber irgendwie mag ich daran nicht glauben.«
    Flinx straffte sich. Allmählich gingen ihm die Ideen aus. Es blieb ihm wohl keine andere Wahl. Er mochte zwar schnell sein, doch so schnell wie ein Nadler, das war er nicht. Möglicherweise konnte er auf seinem Weg nach unten irgendeine starke Liane erwischen und damit seinen Sturz aufhalten oder wenigstens bremsen … Er holte tief Luft. Das Schlimmste an allem war, dass er überdeutlich spüren konnte, was für ein Vergnügen Coerlis an der ganzen Sache hatte.
    Plötzlich hielt er inne und runzelte die Stirn. Täuschte er sich oder war neben den hier Anwesenden auf einmal die Präsenz gänzlich anderer Personen zu spüren? Das ergab keinen Sinn. Er wünschte, er hätte noch Gelegenheit gehabt, der Sache auf den Grund zu gehen, doch eingedenk Coerlis’ Warnung wusste er, dass die Zeit abgelaufen war. Verwirrt trat er an die Kante und fragte sich, was er wohl als Nächstes spüren würde.
    Es ließ sich wohl mit Sicherheit sagen, dass weder er noch irgendein anderer damit gerechnet hatte, Coerlis’ Schädel in diesem Moment wie eine reife Melone zerplatzen zu sehen.

15
    Für einen Moment stand der kopflose Körper schwankend da. Eine große Blutfontäne spritzte aus dem offenen Stumpf, der einmal Coerlis’ Hals gewesen war. Als zuckende Finger sich in einem letzten Reflex um den Abzug des Nadlers schlossen, warf Flinx sich zu Boden und schrie Teal und ihren Kindern zu, ebenfalls in Deckung zu gehen. Ein einzelner Schuss wurde in den Himmel abgefeuert, dann krachten einige durchtrennte Äste von oben herab. Der Enthauptete kippte nach vorn und schlug der Länge nach hin. Coerlis hatte nicht einmal genügend Zeit gehabt, überrascht zu sein.
    Der Mu’Atahl wirbelte herum und entsicherte gleichzeitig seine schwere Waffe, doch es bot sich ihm keine Gelegenheit, das Gegenfeuer zu eröffnen. Die Angreifer waren in dem dichten Grün nicht zu entdecken.
    Mehrere Schüsse aus Projektil- und Energiewaffen rissen dem riesigen Alien das Gewehr aus seinen vier Händen, noch bevor er es in Feuerstellung bringen konnte. Der nächste Schuss hinterließ einen geschwärzten Strich auf der lang gezogenen Schnauze und mündete in einem kreisrunden Loch in der Mitte der wulstigen Stirn.
    Ohne einen einzigen Seufzer kippte der kraftstrotzende Alien zur Seite und starb. Ausrüstungsgegenstände ergossen sich aus seinem geräumigen Rucksack und

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