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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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ein, während Teal die Spitze übernahm. Die Soldaten gruppierten sich auf dem breiten Ast so gut, wie es ging: der Stabsoffizier dicht neben seinem Vorgesetzten, der Soldat, der dazu verdonnert war, den Sack mit dem Minidrachen zu schleppen, am Ende des Trupps. Den Kriegern war eingeschärft worden, den Beutel keine Sekunde unbeaufsichtigt zu lassen und unter gar keinen Umständen dem erwachsenen Menschen zu gestatten, sich diesem zu nähern.
    Dann ging es los. Durch die Bäume hindurch und das Tal in der Hyläa schon bald hinter sich lassend. Das Tal mitsamt allen Zeugnissen von Kampf und Gefangennahme und dem immer noch schwelenden Wrack des dem Untergang geweihten AAnn-Shuttles.
    Ein Aufruhr aus ungezügelten Farben und explodierender Vegetation füllte die Lücke hinter ihnen, und erneut verschlang sie ein Meer aus unergründlichem, undurchdringlichem Grün.
     
17
    Als die Nacht hereinbrach, hatten sie noch immer keinen geeigneten Platz zum Schlafen gefunden. Vielmehr hatte der unerbittliche und wild entschlossene Lord Caavax keinerlei Anstalten gemacht, eine Rast einzulegen und nach einer Übernachtungsmöglichkeit Ausschau zu halten.
    Es waren die drei Soldaten, die an der Spitze des Trupps marschierten und sich im Schein ihrer tragbaren Strahler mühsam Halt suchen mussten, während Teal problemlos einen Fuß vor den anderen setzte, die sich beschwerten. Der Ast, auf dem sie gingen, war schmal, die Oberfläche der Rinde trügerisch und glatt. Wenn die Sicherheit der anderen in ihrem Gefolge auch weiterhin gewährleistet bleiben sollte, mussten sie bis zum nächsten Morgen warten.
    Caavax war gezwungen nachzugeben. »Sysumeq. Wir bleiben die Nacht über hier.«
    Sofort legte Teal Protest ein. »Aber wir können hier nicht anhalten, an einer so gefährlichen Stelle. Wir müssen uns Schutz vor dem Nachtregen suchen und vor denen, die in der Dunkelheit jagen.«
    Der Aristokrat zeigte sich ungerührt. »Unsere Anzüge verfügen über eine ausreichende Isolierung, um dem nächtlichen Regen zu trotzen, und AAnn-Krieger sind durchaus imstande, mit ein paar bösartigen primitiven Lebensformen fertig zu werden. Was euch betrifft, so fürchte ich allerdings, dass ihr schlechterdings nass werden dürftet.«
    Er spähte über den Rand des Astes hinweg nach unten. »Wenn ich es recht bedenke, gefällt mir dieser Platz sogar sehr gut. Der Ast ist hier ziemlich schmal, und nirgendwo sind irgendwelche starken Lianen oder Schlingpflanzen zu sehen, die ein Mensch in der Lage wäre zu erreichen. Und unterhalb von uns befindet sich ein ziemlich beachtlicher Abgrund. Ich glaube kaum, dass jemand von euch auf die Idee kommt, den Schutz der Dunkelheit für einen Fluchtversuch zu nutzen. Benehmt euch anständig, und wir werden die Morgendämmerung alle gemeinsam begrüßen.«
    Teal zog Dwell und Kiss näher zu sich heran. »Es ist für Kinder nicht gut, die Nacht im Regen zu verbringen.«
    Der AAnn-Adlige blieb hart. »Sie werden schon nicht dahinschmelzen. Sucht euch von mir aus ein paar Blätter oder irgendwas anderes, womit ihr euch zudecken könnt.« Der deutlich verschärfte Ton in seiner Stimme brachte seine Verärgerung vierten Grades zum Ausdruck.
    In dieser Nacht ließ der Regen nicht lang auf sich warten. Kaum war das letzte gelbgrüne Licht vom aufsteigenden Nebel verschluckt worden, brach er auch schon mit aller Macht aus den Wolken hervor. Laute Donnerschläge erschütterten den Ast, auf dem die Reisenden kauerten. Die Soldaten hockten in ihren Tarnanzügen da, während Teal und ihre Kinder, so gut es ging, unter ihren wasserabweisenden grünen Umhängen Schutz zu finden suchten. Allein Flinx drohte, bis auf die Knochen nass zu werden.
    Irgendwo in der Nähe schlug ein Blitz in einen Sturmfänger ein, und der beißende Ozongeruch stach ihnen in die Nase. Jemand stieß in der gutturalen Sprache der AAnn einen Fluch aus. Obwohl er sich nicht wortwörtlich übersetzen ließ, so wäre doch das, was er zum Ausdruck brachte, von jedem Soldaten einer kampfführenden Spezies aus Anhieb zu verstehen gewesen.
    Teals Blick fiel auf einen großen Epiphyten, der aus einem kleineren Ast über ihnen wuchs. Sie wies nach oben und sagte zu dem AAnn-Aristokraten: »Das da oben ist ein Borobod. Lass mich ein paar von seinen Blättern für Flinx pflücken. Oder möchtest du, dass dein wertvoller Gefangener sich hier den Tod holt?«
    In den strömenden Regen blinzelnd, beriet Caavax sich zuerst mit seinem Stabsoffizier, bevor er sein

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