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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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die einen Freund verloren hatten, nahmen dabei eine besonders grimmige Haltung ein, als wären sie zornig genug, um selbst gegen den Regen zu kämpfen. An der Seite von Teal und ihren Kindern lehnte sich Flinx unter dem dürftigen Unterstand aus Blättern wieder zurück.
    »Sie werden ihr Ziel niemals erreichen.« Teal schien sich dessen sehr sicher. »Du wirst sehen. Der Wald wird sich schon um sie kümmern.«
    »Unterschätze sie nicht«, warnte Flinx sie. »Der eine von ihnen, der abgestürzt ist, hat einen unbedachten Schritt gemacht. Für gewöhnlich neigen die AAnn nicht dazu, zwei Mal den gleichen Fehler zu machen. Ich kenne diese Spezies. Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt haben, geben sie nicht wieder auf. Sie sind zielstrebig und schlau. Und je höher ihr Rang, umso zielstrebiger sind sie.«
    »Und umso dümmer.« Dwell schien wachsam und entspannt zugleich. Dies hier war seine Welt.
    »Der, mit dem ich gesprochen habe«, fuhr Flinx fort, »nimmt eine hohe Stellung innerhalb der gesellschaftspolitischen Hierarchie der AAnn ein. Sollte sein Versuch, mich mit zurückzubringen, scheitern, verliert er in nicht unbeträchtlichem Maße sein Gesicht.«
    »Wie kann er denn sein Gesicht verlieren?« Kiss wischte sich den herabrinnenden Regen aus der Stirn. »Gehört das nicht zum übrigen Teil von ihm?«
    Zärtlich lächelte Flinx sie an. »In dem, was du da sagst, liegt mehr Wahrheit, als du glaubst, meine Kleine.« Er wandte sich wieder zu Teal. »Denk daran, er macht dich dafür verantwortlich, dass wir alle heil am Landeplatz ankommen. Sollte er noch mehr von seinen Leuten verlieren, wird er dir die Schuld daran geben.«
    »Wie kann er mir die Schuld für etwas geben, worauf ich überhaupt keinen Einfluss habe?« Ein Anflug von Genugtuung schwang in ihrer Stimme mit. »Während ich die Führung hatte, ist weder ihm noch einem seiner Begleiter etwas zugestoßen.«
    »Ich weiß, aber von jetzt an wird er von dir erwarten, dass du sie vor allem warnst, was sich auch nur im Geringsten als gefährlich erweisen könnte, selbst wenn du dir alle Mühe gibst, sie sicher daran vorbeizulotsen. Mach Caavax nicht unnötig wütend. Ich würde ihm ohne Weiteres zutrauen, dass er eines der Kinder umbringt, nur um ein Exempel zu statuieren.«
    Teal zog Kiss näher zu sich heran. »Das wird nicht geschehen, Flinx. Der Wald wird sich diese Leute vorher holen.«
    »Was, wenn nicht?« Er spielte in Gedanken die Möglichkeit durch. »Was, wenn diese gut ausgebildeten Soldaten durchhalten und die meisten von uns tatsächlich den Landeplatz erreichen? Du kannst sie nicht im Kreis herumführen. Caavax und seine Leute haben Positionssender dabei. Wir müssen uns in die Richtung bewegen, die sie uns vorgeben.«
    »Ich verstehe nichts von diesen Dingen, ich weiß nur, dass ich meine Kinder schützen muss. Um mich selbst mache ich mir wenig Sorgen.« Sie beugte sich ein kleines Stück vor. »Bis jetzt ist noch nichts verloren, Flinx. Du vergisst etwas sehr Entscheidendes.«
    »Ich hab es nicht vergessen«, versicherte er ihr. »Ich mache mir Gedanken über den richtigen Zeitpunkt, aber ich hab es nicht vergessen.« Regen tröpfelte auf sein rotes Haar und rann ihm den Nacken herab. Er rutschte ein wenig zur Seite in dem Versuch, eine trockenere Stelle zu finden.
    Ja, sie hatten noch ein Ass im Ärmel. Die Nacht war wie geschaffen für Überraschungen, von denen im Augenblick jedoch nichts zu sehen und zu hören war. Doch das hieß keineswegs, dass sie nicht da waren.
    Genau genommen befanden sie sich in diesem Moment sogar ganz in der Nähe.
    Aus seinem grünen Fell heraus, das den herabprasselnden Regen wirkungsvoll abhielt, blickten Moomadeems Augen zu Saalahan auf. »Sieh sie dir an. Sieh sie dir bloß an! Verbringen die Nacht einfach im Freien auf irgendeinem wahllosen Ast. Sie sind sogar noch dümmer als diese merkwürdige Person namens Flinx.«
    »Es sind Nicht-Personen.« Mit ernstem Nicken tat Saalahan seine Zustimmung kund. »Ist eine Sache, etwas nicht zu wissen. Aber eine vollkommen andere, wenn man sich weigert zu lernen.«
    Neben ihm versuchte Tuuvatem angestrengt, mit seinen Blicken die Dunkelheit zu durchdringen. Furcots besaßen eine ausgezeichnete Nachtsicht, doch selbst sie konnten bei derart heftigen Regenfällen nicht besonders weit sehen.
    »Wo ist Kiss? Ich kann sie nirgendwo entdecken.« Der dichte Golagolabusch, in den sie sich verkrochen hatten, raschelte leise unter ihren Bewegungen.
    »Alles gesund,

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