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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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bemüht, sich nichts anmerken zu lassen, schien ihn die Aussicht darauf, sich mit einem tödlichen Raubtier auf dem Rücken durch den unbekannten Tropenwald schlagen zu müssen, nicht eben zu erfreuen. Ein Raubtier wohlgemerkt, von dessen giftigem Rachen ihn lediglich eine doppelte Schicht Netzmaschen trennte.
    Nachdem seinem Befehl Folge geleistet war, wandte sich der Stabsoffizier wieder zu Caavax um. »Unsere toten Kameraden; was soll mit ihnen geschehen?«
    »Wir lassen sie liegen«, entgegnete der Aristokrat.
    »Vielleicht finden wir hier irgendwo in einem Baum eine Höhle.« Geflissentlich unterstrich der Stabsoffizier seinen Vorschlag durch eine Geste der Ehrerbietung zweiten Grades, gemildert durch gehorsamen Respekt.
    »Wollen Sie gern noch etwas länger hier herumtrödeln?«
    »Nein, Euer Lordschaft, aber-«
    »Ich will keine Zeit mehr verlieren.« Caavax versuchte seine Frustration durch Strenge zu kaschieren. »Die Aasfresser würden ihre Leichen früher oder später sowieso finden. Vielleicht würde sie aber auch der Baum selber verspeisen. Auf dieser Welt kann man nichts und niemandem trauen.«
    Abermals vollführte der Stabsoffizier einen leicht angedeuteten Bückling und senkte ehrerbietig den Blick. »Was für ein Glück«, bemerkte er, »dass wir gar nicht erst versucht haben, uns mit unserem Shuttle unserer Jagdbeute zu nähern.«
    »Sherss«, pflichtete Caavax ihm bei. »Wir müssen die Keralkee über die Vorfälle informieren. Kommandant Beiraviq wird bestürzt sein. Versichern Sie ihm, dass wir wohlauf sind und sich der Gefangene sicher in unserem Gewahrsam befindet. Und teilen Sie ihm mit, wie wir weiter vorzugehen gedenken.«
    Der Stabsoffizier bestätigte die Order und verbrachte daraufhin einige Zeit damit, via Kommunikationszylinder mit dem Kriegsschiff zu sprechen. Als er seinen Auftrag erledigt hatte, erstattete er dem Adligen Bericht.
    »Der Ehrhabene Kommandant lässt Ihnen seine persönliche Anteilnahme an den außerordentlichen Unannehmlichkeiten, die Sie zu erdulden hatten, übermitteln, Lord Caavax. Seine Techniker schlagen den Einsatz eines Fernlenksystems vor, um das andere Shuttle von seinem Landeplatz zu unserer gegenwärtigen oder irgendeiner anderen bezeichneten Position zu überführen.«
    »Kommandant Beiraviqs Sorge um mein Wohlergehen in allen Ehren, aber wir können es nicht riskieren, dass das jüngste Desaster sich wiederholt. In diesem Fall würden wir in diesem kranken Gehölz festsitzen, jedenfalls so lange, bis ein anderes Schiff aus den Grenzgebieten des Imperiums dieses System erreicht haben wird. Und wir können auch nicht auf das Dach dieses Waldes hinaufklettern, um dort darauf zu warten, dass man uns abholt. Kommandant Beiraviq hat keinerlei Erfahrungen mit den fliegenden Karnivoren dieser Welt, sonst wüsste er, dass wir uns da oben kaum lange genug halten könnten, um die Ankunft des Shuttles noch zu erleben.
    Wir werden auf unserer ursprünglichen Route zu unserem Shuttle zurückkehren. Wir haben auf dieser Welt bereits eine erfolgreiche Landung ausgeführt und werden demnächst einen erfolgreichen Start absolvieren. Versichern Sie Beiraviq unserer Zuversicht und lassen Sie ihn wissen, dass wir während unseres Rückwegs mit ihm Kontakt halten werden.« Damit war der Fall für Caavax erledigt. Ohne einen weiteren Einwand abzuwarten, überprüfte er den Positionssender, der an seinem Gürtel befestigt war, und legte die Marschrichtung fest.
    »Da lang. Brechen wir auf.«
    Flinx übersetzte Teal und ihren Kindern alles nach bestem Vermögen.
    »Es wird bald dunkel«, bemerkte Teal. »Wir sollten uns nach einem Ort zum Übernachten umsehen. Es braucht seine Zeit, um eine geeignete Stelle zu finden.«
    »Wir werden dort unser Lager aufschlagen, wo wir gerade sind, wenn das Licht zu schwach geworden ist, um gefahrlos weiterzugehen.« Lord Caavax hatte weder Zeit noch Lust für weitere Diskussionen. »So haben wir es gehalten, als wir eurer Spur gefolgt sind, und so wird es auch auf dem Rückweg gemacht. Ich dulde keine weiteren Verzögerungen.« Demonstrativ wedelte er mit seiner Waffe. »Bewegen Sie sich, Lynx-Sir.« Und an Teal gewandt: »Frau, ich werde die Richtung vorgeben, und du wirst uns führen. Deine Kinder werden in meiner Nähe bleiben. Zu ihrer eigenen Sicherheit.«
    »Ist schon in Ordnung.« Flinx tätschelte Dwells Kopf, und diesmal schaute der Junge lächelnd zu ihm auf. Er und die beiden Kinder nahmen vor dem Aristokraten ihre Marschposition

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