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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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betrübliche Lage. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich es wäre, wenn es Kiss nicht mehr gäbe.«
    »Mir geht’s mit Dwell genauso, aber ich denke nicht so viel darüber nach.« Moomadeem kratzte sich mit einer Klaue, die kräftig genug war, um Metall zu zerfetzen, am Kinn.
    »Ich hab gehört, wie der Schamane Ponder einmal etwas dazu gesagt hat«, ließ sich wieder Saalahan vernehmen. »Er hat gemeint, Menschen seien hauptsächlich aktiv, während Furcots vor allem reagieren.«
    Moomadeem schnaubte. »Dann lass uns irgendetwas Reagierendes tun! Ich bin es langsam leid, hier einfach nur im Regen herumzusitzen.«
    »Nur Geduld.« So wenig Geräusche verursachend wie möglich ließ der mächtige ausgewachsene Furcot seine Massen in das Polster aus Blättern und Zweigen plumpsen. Mit unverminderter Heftigkeit prasselte der Regen auf sein Fell, und die beiden kleineren Körper kauerten sich eng an ihn. In der Dunkelheit der Nacht wirkten die drei reglosen Buckel wie grüne Baumwucherungen, die aus der Astrinde wuchsen.
    Ein Vergleich, der treffender war, als es auf den ersten Blick schien.
     
    Der Teil von Tatrasaseep QQWRTL, der noch schlief, genoss das Leben weitaus mehr als jener, der schon munter war.
    Er war soeben von seinem Kameraden geweckt worden, damit er die nächsten paar Stunden die Wache übernahm. Schlaftrunken und schlecht gelaunt hatte er sich auf den Posten in der Nähe des hinteren Teils des Lagers begeben.
    Lauwarmer Regen floss in Strömen von der Kapuze seines Tarnanzugs herunter, rann ihm über die Arme, ergoss sich wasserfallartig von seinen Knien und sickerte seinen Echsenschwanz hinab. Egal, in welche Stellung er seine Gliedmaßen brachte, egal, wie er sich hinsetzte oder wie oft er an seiner Kapuze zupfte, etwas drang immer durch das Material. Ein Sachverhalt, der sowohl seine Unterkleidung klamm werden ließ, als auch seine Lebensgeister allmählich ertränkte.
    Verärgert und müde wischte er sich das Regenwasser von der Schnauze. Vielleicht konnte er der Dauerberieselung etwas entgehen, wenn er sich ein bisschen weiter nach vorne beugte – aber dann würde er nicht mehr den verfluchten Wald im Auge behalten und auf Anzeichen von Gefahr achten können. Was für eine Gefahr eigentlich?, knurrte er leise in sich hinein. Praktisch nichts war in dieser völlig durchnässten Gegend auf den Beinen. Oder auf den Flügeln oder den Tentakeln oder worauf auch immer, fügte er in Gedanken hinzu. Jedes Lebewesen, das auch nur halbwegs dazu in der Lage war, hatte sich irgendwo einen Unterschlupf gesucht, nur er und seine Kameraden hockten elend und verlassen auf diesem schmalen, ungeschützten Ast. Aus strategischer Sicht mochte das ja durchaus einen gewissen Sinn ergeben, aber vom praktischen Standpunkt aus war es die reinste Hölle.
    Tatrasaseeps Gedanken schweiften ab zu seiner Schlafpritsche auf der Keralkee, angefüllt mit feinem gelben Sand und auf eine angenehm warme, beruhigende Trockenheit temperiert. Er hatte auf diesem verdammten Planeten so viel Nässe abbekommen, dass es für ein ganzes Leben reichte. Gut, es gab jede Menge Geschichten, die er erzählen und mit denen er herumprahlen konnte, wenn sie mit dem seltsamen Menschen im Schlepptau wieder zu ihrem Schiff zurückgekehrt waren. Um nichts in der Welt vermochte Tatrasaseep sich vorzustellen, was denn so Bedeutsames an dem jungen Warmblüter und seinem Schiff sein mochte, und noch viel weniger, wieso ein AAnn-Lord sich persönlich dafür interessierte. Wenn es nach ihm, Tatrasaseep, gegangen wäre, hätte er sämtliche Menschen, die sich in Sichtweite befanden, einfach kurz und schmerzlos erschossen und die Sache als erledigt abgehakt.
    Nicht mehr ganz eine Stunde. Dann würde er die Wache an Creskescanvi übergeben und sich geruhsam bis zum Morgen auf dem Ast ausstrecken können. Und dann durften sich seine Kameraden in dieser elendigen Welt die Beine in den Bauch stehen.
    Am anderen Ende des Asts hielt, wie er wusste, Masmarulial Wache. Dazwischen lag der Rest der Expedition und schlief. Ein Marsch von einigen wenigen Tagen, und mit ein bisschen Glück würden sie schon bald wieder sicher und wohlbehalten am Landeplatz sein. Dann war es mit dem lästigen Wacheschieben vorbei. Dann gab es nur noch selige Trockenheit und die Aussicht auf eine Beförderung.
    Er stützte sein Kinn auf die Knie und brachte das Impulsgewehr in eine bequemere Position. Rastlos zuckte sein Schwanz hin und her und peitschte das Wasser nach

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