Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Zeitpunkt nicht möglich, das mit Ihnen zu erörtern, Sir. Es sind einige Einstellungen vorzunehmen. Es sei denn, Sie wünschen, dass wir beim Wiedereintritt von innen nach außen gekehrt werden.«
    »Glaub bloß nicht, dass ich darüber nicht schon mal nachgedacht hätte.«
    »Ich darf Sie daran erinnern, dass ich programmiert wurde, einen Scherz als solchen zu erkennen, Sir.«
    Flinx schloss das Datenarchiv mit den philosophischen Werken, vergewisserte sich, dass das Gemälde, an dem er gerade arbeitete, ordnungsgemäß abgespeichert war, beendete die im Hintergrund laufenden Unterhaltungsprogramme, fügte seiner im Werden begriffenen sinfonischen Messe rasch noch ein paar Takte hinzu und machte sich sodann bereit, wieder in die Gegenwart des realen Universums zurückzukehren.
     
    Faul auf ihrem Lieblingsplatz ruhend, beobachtete Pip ihn aus ihren durchdringenden schmalen Augen.
    »Wo sind wir eigentlich, nebenbei gefragt?« Flinx nahm in dem Pilotensessel Platz, von dem aus er noch kein einziges Mal die Steuerung übernommen hatte. Er hoffte, dass es auch in Zukunft dabei blieb.
    »Die Welt hat keinen Namen, Sir.«
    Die letzten Klänge eines polyphonen A-cappella-Gesangs verebbten in seinem Bewusstsein. »Was soll das heißen, sie hat keinen Namen?«
    »Sie ersuchten mich, die nächste bewohnbare Welt auf unserem derzeitigen Vektor anzufliegen, Sir. Nähere Spezifikationen oder Einschränkungen wurden nicht genannt.«
    »Wir haben uns lange im Plusraum aufgehalten.« Er warf einen Blick auf eine der zahlreichen Anzeigen. »Ziemlich lange sogar. Was erzählst du mir da?«
    »Die eingetragenen Daten sind etwas merkwürdig, Sir. Die Art der Beschreibung lässt praktisch keinerlei konkrete Rückschlüsse zu - außer dem einen, dass es sich um eine erdähnliche und somit bewohnbare Welt handelt. Sie ist ein eher statistisch erfasster denn tatsächlich erkundeter Ort.«
    »Du willst also sagen, sie ist bewohnbar, aber unbewohnt.«
    »Ja, soweit ich es anhand der wenigen Informationen, die mir vorliegen, feststellen kann, Sir. Es handelt sich um kaum mehr als einen Listeneintrag. Ohne nähere Klassifizierung.«
    Flinx runzelte die Stirn. »Das ist wirklich merkwürdig. Warum hat man ihn dann nicht einfach mit Klasse 10 bezeichnet? Wenn genug über diesen Planeten bekannt ist, um ihn als bewohnbar einzustufen, dann sollte doch auch eine ordentliche Klassifizierung im Bereich des Möglichen sein.«
    »Ich will der Logik Ihres Gedankengangs keineswegs widersprechen, Sir. Ich gebe lediglich wieder, welche Informationen in meinen Datenbanken abgelegt sind.«
    »Ist der Eintrag jüngeren Datums?«
    »Nein, Sir. Offenbar ist er recht alt.«
    »Merkwürdigkeiten über Merkwürdigkeiten. Etwas, von dem jemand möchte, dass es geheim bleibt?«
    »Weniger geheim als vielmehr unter Umständen leicht zu übersehen, Sir. Wie Sie wissen, verfüge ich über Zugriff auf Daten, die für die Allgemeinheit unzugänglich sind.«
    »Wenn du das sagst.« Flinx betrachtete den strahlenden Himmelskörper, auf den sie sich zubewegten. »Tehuantepec wäre mir lieber.« Diese gut erschlossene, betriebsame Welt mit ihrer teils über-, teils unterirdisch lebenden Gesellschaft wäre wirklich ein bestens geeigneter Ort, um für eine Weile unterzutauchen.
    Aber vielleicht war das hier ja noch viel besser. Eine völlig neue Welt. Flinx war schon immer ein Freund von Überraschungen gewesen, was nicht zuletzt daran lag, dass er bei dem Talent, das er besaß, wirkliche Überraschungen selten erlebte.
    »Irgendein Anzeichen von Kommunikationstechnologien, egal auf welchem Fortschrittsniveau?«
    »Einen Moment, Sir. Ich scanne. Nein, Sir, negativ. Lediglich der zu erwartende planeteneigene Output und das stellare Hintergrundrauschen.«
    Flinx studierte die Anzeigen, deren Sinn und Zweck er annähernd verstand. Die Welt, die sich vor ihm auftat, war von der Masse her etwas kleiner als Terra und umkreiste ihre Sonne in leicht geringerem Abstand. Sie war von einer dichten, doch atembaren Atmosphäre umgeben. Weitere Details würden sich erst aus einer genaueren Untersuchung ergeben.
    »Werfen wir mal einen näheren Blick darauf.«
    »Sehr wohl, Sir. Wie nah? Außer uns befindet sich niemand hier.«
    Die Teacher war vorsichtig, so, wie es ihrer Programmierung entsprach. Dessen ungeachtet war es nicht nötig, auf die Daten einer einsamen Erkundungssonde des Commonwealth zurückzugreifen, um herauszufinden, wie nah ein KK-Schiff einer Planetenoberfläche kommen

Weitere Kostenlose Bücher