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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Regenperson?«
    »Alles klar, ich hab verstanden.« Einen Augenblick überlegte er, ob er sie zurück zu seinem Shuttle führen sollte, das hier fraglos weit und breit den trockensten und sichersten Ort darstellte, doch er wusste nicht, wie sie diesen Vorschlag aufnehmen würden. Insbesondere die Kinder waren ihm gegenüber immer noch ausgesprochen misstrauisch. Er würde noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen, wollte er ihr Vertrauen erringen. Außerdem war er sich sicher, dass es bis zum Landeplatz mehr als eine Wegstunde war. Und wenn er eines inzwischen begriffen hatte, dann, dass man sich auf dieser Welt entweder mit ziemlichem Tempo oder still und heimlich fortbewegte. Wobei erstere Variante deutlich mehr Gefahren barg als die zweite.
    Die vielen Risikofaktoren, die in der Hyläa auf sie lauerten, ließ das Gefühl innerer Zufriedenheit, das er tief im Innern verspürte, mehr als nur ein bisschen aberwitzig erscheinen.
    »Warum kampieren wir nicht einfach hier?«
    »Siehst du hier irgendwo einen Unterschlupf?«, fragte der Junge herausfordernd.
    »Deine Mutter hat doch was von ›bauen‹ gesagt.«
    »Einfacher, einen zu suchen.« Dwell schnappte sich eine Liane und schwang sich ohne jede erkennbare Anstrengung auf einen parallel verlaufenden Ast. Kiss tat es ihm gleich, dicht gefolgt von ihrer Mutter. Die Furcots überwanden die Distanz mit einem beherzten Sprung. Froh darüber, dass er so groß und schlank war, setzte Flinx ihnen hinterher. Unablässig surrte Pip über ihre Köpfe hinweg, das dichte Geäst mit größter Leichtigkeit durchdringend, während sie jede neue Blüte, jede vorbeihuschende dreiäugige, sechsbeinige Kreatur, jeden mit mehreren Flügelpaaren flatternden Baumbewohner genau inspizierte.
    Teal übernahm die Spitze. Hin und wieder blieb sie stehen, um Flinx Gelegenheit zu geben, mithilfe seines Positionssenders ihren Standort zu überprüfen. Dass sie lediglich auf der Suche nach einem Unterschlupf für die Nacht waren, hieß keineswegs, dass sie dabei nicht gleichzeitig auch ein kleines Stück in der geplanten Richtung vorankommen konnten.
    Als sie an eine Stelle gelangten, an der im Astwerk vor ihnen eine gähnende Lücke klaffte, wichen sie auf die darunter liegende Ebene aus. Flinx, der seine Lektion gelernt hatte, ignorierte die stabil aussehende Schlingpflanze, die verheißungsvoll vor ihm herabbaumelte, und folgte stattdessen Teals Kletterpfad hinab zu einem Bereich mit Nebenbaumstämmen. Mit Bedacht setzte er dabei immer einen Fuß nach dem anderen in die großen, ausgebogenen Kerben, die sich entlang der rostfarbenen Rinde herausgebildet hatten. Während er seine Finger tief in die holzige Oberfläche grub und bei seinem Abstieg mit äußerster Achtsamkeit zu Werke ging, kraxelten die Kinder feixend nach unten. Fast schien es, als machten sie sich über seine übergroße Vorsicht lustig. Dank ihrer kräftigen Finger und zum Greifen geeigneten Zehen war die schwierige Kletterpartie für sie der reinste Spaziergang. Flinx machte gute Miene zum bösen Spiel und grinste zurück, obwohl er wusste, dass, sollte er den Halt verlieren und mit verdrehten Gliedmaßen und zerschmetterten Knochen auf einem der unteren Äste landen, er ein noch viel lächerlicheres Bild abgeben würde.
    Einmal glitt er tatsächlich aus und konnte sich gerade noch retten, indem er seine Fingernägel tief in die zuvorkommenderweise nicht allzu harte Baumrinde schlug. Dennoch schrammte er sich bei dem Manöver die Wange auf. Sofort kam Teal herbei, um ihm eiligst zu versichern, dass der Nebenbaum, an dem sie sich gerade abwärts bewegten, in keinster Weise giftig war. Tapfer nahm Flinx den Abstieg wieder auf, nicht ohne die Furcots um ihre gewaltigen Füße und Klauen zu beneiden, mit denen sie sich mühelos von Ast zu Ast bewegten.
    Auf einem mächtigen Zweig, der breit genug war, dass sechs Personen auf ihm bequem nebeneinander gehen konnten, erreichten sie schließlich den Stamm des Hauptbaumes. Selbst noch in dieser Höhe, mehr als fünfhundert Meter über dem Boden, war sein Umfang beeindruckend.
    Dwell, der ein Stück vorausgegangen war, rief ihnen gestikulierend etwas zu. Der Junge hatte an einer Seite des Baumes einen breiten Spalt entdeckt. Anscheinend war dort irgendwann einmal ein Blitz in den Stamm eingeschlagen und hatte ihn verbrannt. Angesicht der beständigen Feuchtigkeit, die hier überall herrschte, waren natürliche Brände gewiss ziemlich selten, überlegte Flinx. Die verkohlte

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