Der gute Psychologe - Shpancer, N: Der gute Psychologe - The good Psychologist
kommt dann zu mir. Ich möchte schreien, bekomme aber keinen Ton heraus. Ich kriege keine Luft. Er berührt mich, ich weiß nicht, es ist wie im Traum, ich weiß nicht, was passiert, vielleicht träume ich, mein Körper schwebt, als wäre er steif, ein Stück Holz, ich weiß nicht, ob er es ist, es ist, als wäre er es nicht, es ist nur ein Fleck, ein Tintenfisch, aber sein Gesicht, sein Gesicht ist wütend, als hätte er Schmerzen, und dann atmet er aus, er atmet mir ins Gesicht. Ich erinnere mich an den Geruch, Whisky. Bis heute wird mir schlecht davon. Und dann steht er auf und geht aus dem Zimmer. Ich höre die Tür zufallen. Ich kneife ganz fest die Augen zu …«
Sie vergräbt den Kopf in den Händen, ihre Schultern zucken.
Der Psychologe wartet.
Schweigen.
Nach einer Weile beugt er sich zu ihr: »Diese ganze Last haben Ihre Eltern auf Ihre Schultern geladen«, sagt er leise. »Sie
hatten damals keine andere Wahl. Die Eltern sind für ein Kind Normalität, sie sind Götter; sie sind die Welt. Ein Kind kennt nichts anderes. Ein Kind hat keine Macht, kein Wissen. Aber jetzt werden Sie dem ein Ende setzen. Die Last ist die Ihrer Eltern, nicht die Ihre. Sie werden sie jetzt vertreiben. Ihr Vater hat Ihnen wehgetan und Sie angelogen. Er war für Ihr Wohlergehen verantwortlich, und er hat versagt und Sie verraten. Die Pflicht Ihrer Eltern war es, Sie zu beschützen und aufzuziehen. Sie haben versagt. Das sind sie und ihr Tun. Nicht Sie. Nicht Ihr Tun. Sie haben überlebt. Und das Gute in Ihnen haben sie nicht ausgelöscht. Sagen Sie es jetzt: Ich habe überlebt.«
»Ich habe überlebt.«
»Ich bin ein Mensch.«
»Ich bin ein Mensch.«
»Ganz Mensch; rundherum Mensch.«
»Ganz und rundherum Mensch.«
»Kein halber Mensch. Kein Unmensch.«
»Kein halber Mensch. Kein Unmensch.«
»Und in mir ist Gutes. Da ist ein glühender Funke der Güte.«
»In mir ist Gutes, ein Funke.«
Er hebt den Zeigefinger und hält in ihr vor die Augen, ein wenig höher: »Konzentrieren Sie sich auf meinen Finger«, sagt er ruhig, »wenn er Ihre Stirn berührt, werden Sie die Augen schließen, und Sie werden in einen Zustand tiefer Entspannung und Aufnahmefähigkeit sinken.« Er bewegt den Finger langsam in Richtung ihrer Stirn. Ihre Augen folgen der Bewegung. Er berührt sie sacht zwischen den Augen. »Lassen Sie die Augen zufallen«, sagt er. »Und hören Sie auf meine Stimme. Meine Stimme wird Sie führen. Alles andere sind nur bedeutungslose Hintergrundgeräusche. Ihre Aufmerksamkeit gilt nur meiner Stimme. Jetzt sehen Sie diese Glut, den Kern Ihrer
Güte. Betrachten Sie mit Ihrem inneren Auge, wie sie glüht. Spüren Sie ihre Wärme, erkennen Sie ihre Schönheit. Da ist die Glut, Ihre Stärke und Güte. Wir wollen sie stärken. Holen Sie tief Luft und pusten Sie sachte darauf, vorsichtig: pfff … pfff.
Gut. Betrachten Sie sie jetzt mit Ihrem inneren Auge, wie sie heißer wird, heller, Sie wärmt, Licht spendet. Lassen Sie sich von diesen Gefühlen von Wärme und Licht und Frieden einhüllen. Baden Sie in diesem Licht. Spüren Sie, wie Sie sich entspannen. Diese Gefühle sind die Ihren. Sie kommen von Ihnen. Sie sind in Ihnen, für immer. Eine ewige Flamme. Und Sie können an diesen Ort zurückkehren, an diesen sicheren Ort, wenn es nötig ist, wenn die Welt kalt ist, wenn die Welt hart ist. Sie können dahin zurückkehren und Kraft tanken. Sprechen Sie mir nach: Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker.«
»Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker.«
»Wiederholen Sie das zwanzigmal.«
»Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker.
Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde ich in jeder Weise stärker und stärker. Jeden Tag werde
ich in jeder Weise stärker und
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