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Der Hase aus Amerika und andere Beziehungskisten (German Edition)

Der Hase aus Amerika und andere Beziehungskisten (German Edition)

Titel: Der Hase aus Amerika und andere Beziehungskisten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Schröter
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er aufgeregt. „Ich werde mich bei dir melden“,
antwortete Lilly schnell, lächelte süß und sauste davon.
     
    Am Samstagabend war Simon an der Reihe. Sie trafen sich in
einer angesagten Kneipe und er bat sie, sich mit ihm an den Tresen zu setzen,
weil man dort besser von der Bedienung gesehen werde.
     
    Simon war groß. Er trug eine schwarze Jeans mit Lederjacke.
Er hatte dunkles, volles Haar. Eine Strähne hing ihm lässig in die Stirn. Seine
braunen Augen sahen Lilly selbstsicher und interessiert an. „Ein wirklich
schöner Mann“, musste Lilly denken, und nachdem sie sich eine halbe Stunde lang
angeregt mit ihm unterhalten hatte, nahm sie seine Einladung, ihn in sein
komfortables Appartement zu begleiten, an. Simon fuhr mit seinem silberfarbenen
Mercedes-Kombi vorweg, sie folgte ihm.
     
    Sie parkten ihre Wagen und er führte sie zu einem großen,
frisch restaurierten Stadthaus. Auf dem Weg dorthin vergaß er es nicht zu
erwähnen, dass jener Porsche dort, sein Zweitwagen sei.
     
    Die Wohnung war riesig. Lilly schätzte sie auf gut
einhundertundfünfzig Quadratmeter. Dass sie nur das nötigste Mobiliar enthielt,
ließ sie noch größer erscheinen. Der Kühlschrank enthielt nur ein paar Flaschen
Bier.
    Simon erklärte Lilly, dass er Immobilienmakler sei und dies
eine Immobilie, die zum Kauf stünde. Aus diesem Grund sei er auch im Besitz der
Schlüssel.
    Sie nahmen also jeder ein Bier und setzten sich auf das
gewaltige weiße Ledersofa, das einsam in der Mitte des Wohnzimmers stand.
     
    Simon sah sie mit hungrigen Augen an und begann mit seinem
Fuß an ihrer Wade zu reiben. „Und? Was nun?“ fragte er anzüglich. „Nun zeig’
mir mal, was du so drauf hast. Mach’ mich heiß!“
    Lilly wurde eiskalt. Dieser schöne Mann war nichts als eine
hohle Fassade. Abermals stand sie auf, sagte es täte ihr leid, aber so könne
sie das nicht, und wollte gehen.
    „Sei bloß froh, dass ich ein anständiger Mann bin“, sagte
Simon gönnerhaft. „Ein anderer hätte dich nicht so einfach gehen lassen, wo du
ihm erst Hoffnungen gemacht hast. Aber ich kann genug andere haben, bessere als
dich. Also hau’ schon ab!“
    Simon schubste Lilly fast aus der Tür und sie rannte los.
Ihre Jacke noch unter dem Arm schloss sie ihr Auto auf und raste davon.
     
    Am darauf folgenden Abend saß Lilly in ihrer Wohnung und
überlegte, ob sie ihr drittes Date nicht lieber absagen wollte.
    Sie beschloss, sich mit Holger erst eine Zeit lang E-Mails
zu schreiben, um diesmal schon im Vorfeld herauszufinden, mit wem sie es zu tun
haben würde. Und Holger beantwortete bereitwillig all ihre Fragen.
    Er war freundlich und offen, wenn er ihr schrieb. Er
erzählte ihr von seiner Ehe, davon, dass er jahrelang treu darauf gewartet
habe, dass seine Frau wieder mehr Interesse an ihm zeige. Er habe ein Haus für
sie und die Kinder gebaut und ihr ein angenehmes Leben ermöglicht.
     
    Vor ein paar Monaten dann habe er herausgefunden, dass seine
Frau ihn betrüge. Sie, die ihm immer erklärt hatte, dass Frauen eben weniger
Spaß an solchen Dingen hätten. Wäre es ein einmaliger Ausrutscher gewesen,
hätte er ihr vielleicht verzeihen können, schrieb er. Aber wie sich
herausgestellt hatte, betrog sie ihn schon seit Monaten. Und was das Allerschlimmste
war, ihr Liebhaber war erst achtzehn Jahre alt gewesen. Wegen der Kinder wollte
Holger weiterhin bei seiner Frau bleiben. Aber von nun an wollte er auch nicht
mehr enthaltsam leben und suchte daher eine sogenannte Geliebte.
    Das leuchtete Lilly ein. Ein anständiger Mann, der auch
seine Rechte hatte.
    Also traf Lilly sich mit Holger. Er wohnte nicht in ihrer
Stadt und so hatten sie beschlossen, sich auf halbem Wege zu treffen.
     
    Sie trafen sich in einem Motel. Sie aßen gemeinsam zu Mittag
und unterhielten sich prächtig. Sie lachten und verstanden sich super. Die
Spannung fiel langsam von Lilly ab. Nach dem Essen gingen sie spazieren. Dabei
fiel Lilly auf, dass Holger nicht größer war als sie. Auch war er nicht ganz so
schlank, wie auf dem Foto, das er ihr gemailt hatte. Es war ein Foto aus seinem
letzten Sommerurlaub gewesen. Er war braun gebrannt gewesen und hatte ein Cappy
getragen. Heute trug er kein Cappy und so konnte Lilly erst jetzt sehen, dass
sein Haar sich langsam zurückzog. Lilly fühlte sich normalerweise mehr zu
Männern hingezogen, die größer waren als sie. Aber mehr noch als das schätzte
sie volles Haar. Das mochte oberflächlich erscheinen, aber für Lilly stellte es
ein

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