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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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Deal über die Bühne geht. Er lebt hier in der Gegend, ist die meiste Zeit allein, hat keinen oder wenig Kontakt zu seinen Nachbarn. Hält sich möglichst bedeckt, fällt, genau wie das von ihm gewählte Fahrzeug, niemandem besonders auf.«
    Sie stieg wieder ins Auto und betete, dass die Klimaanlage es schaffen würde, die größte Hitze von ihr
fernzuhalten. »Prüfen Sie, wer in den Häusern lebt, und achten Sie vor allem auf alleinstehende Männer.«
    »In welchen Häusern?«
    »Allen. Sämtlichen Häusern dieses Blocks.«
    »Das wird eine Zeit lang dauern.«
    »Dann fangen Sie am besten sofort an.« Eve spähte auf die Gebäude westlich der Garage und betrachtete dabei vor allem die oberen Etagen. Ein Typ mit einer Fotoausrüstung hatte gewiss auch ein ordentliches Teleobjektiv.
    Sie griff nach ihrem Link und zog selbst ein paar Erkundigungen ein.

20
    Als die Klimaanlage den Kampf gegen die Hitze verloren gab, ignorierte Eve die zunehmende Wärme und fuhr mit ihrer Arbeit fort. Finstere Wolken türmten sich am Himmel und tauchten die Straße in ein trübes Dämmerlicht. Dann ertönte ein lang gezogenes, dumpfes Grollen, und fette Regentropfen klatschten auf die Windschutzscheibe ihres Wagens.
    »Scheint ein ziemlich heftiges Gewitter zu werden.« Während sich Peabody den Schweiß aus dem Nacken wischte, sah sie ihren Lieutenant von der Seite an. Eves Gesicht glänzte vor Schweiß, aber eventuell lag das nicht nur an der Hitze, sondern auch an ihrer starken Konzentration. »Vielleicht wird es dadurch ja wenigstens ein bisschen kühler.«
    »Wahrscheinlich wird es dadurch einfach nur noch schwüler. Verdammter August.« Doch hatte ihre Stimme einen abwesenden, beinahe liebevollen Klang. »Er ist irgendwo hier in der Nähe, aber wo zum Teufel hat er sich versteckt? Irgendwo, wo es nett und sicher ist, wo jedes Ding an seinem Platz steht, wo alles seine Ordnung hat.
    Bilder«, murmelte sie und starrte durch die regennasse Scheibe in die Düsternis hinaus. »Sicher hat er jede Menge Bilder aufgehängt. Er muss seine Arbeit sehen. Muss sie ständig neu beurteilen, bewundern, kritisieren. Seine Arbeit ist sein Leben. Seine Arbeit ist Leben.«

    »Bestimmt hat er seine Fotos hübsch ordentlich gerahmt.«
    »Was?«
    »Er hat sie nicht nur mit ein paar Reißzwecken an die Wände gepinnt, sondern ordentlich gerahmt«, wiederholte Peabody. »Schließlich will er sie so gut wie möglich präsentieren, richtig?«
    Eve runzelte nachdenklich die Stirn. »Gut. Das ist verdammt gut. Ja, er hat sie ganz bestimmt gerahmt. Aber woher kriegt er das Material? Hier vor Ort? Über das Internet? Er wird exzellente Rahmen wollen, oder? Die besten, die er sich leisten kann. Und davon jede Menge. Wahrscheinlich einheitlich. Er hat einen ganz bestimmten Stil, und deshalb will er sie dementsprechend rahmen. Besorgen Sie mir für den Anfang die Adressen der zehn besten Rahmengeschäfte in New York«, bat sie ihre Assistentin und ließ den Motor an.
    »Zu Befehl, Madam. Wohin fahren wir?«
    »Zu mir nach Hause. In meinem Arbeitszimmer dort sind die Computer besser als auf dem Revier.«
    »Juhu. Entschuldigung.« Aber Peabody versuchte nicht einmal, das Grinsen zu unterdrücken, als sie erklärte: »Und das Essen dort ist ebenfalls deutlich leckerer. Mein Gott.« Ein Blitz zuckte über den inzwischen rabenschwarzen Himmel, der sie zusammenzucken ließ. »Wirklich ganz schön heftig. Haben Sie sich als Kind jemals während eines Gewitters unter der Bettdecke versteckt und die Sekunden zwischen Blitz und Donner mitgezählt?«
    Sie hatte bereits Glück gehabt, wenn sie als Kind eine Decke gehabt hatte, überlegte Eve. Und hatte vor
ganz anderen Dingen als Gewittern Angst gehabt. »Nein.«
    »Wir schon. Ich mache es selbst jetzt noch ab und zu - aus Gewohnheit.« Sie wartete auf den nächsten Blitz und fing an, laut zu zählen. »Eins, zwei, drei. Peng.« Wieder zuckte sie zusammen. »Scheint ganz schön nah zu sein.«
    »Solange Sie den Donner hören, ist es noch weit genug entfernt, dass man sich keine Sorgen machen muss. Die Geschäfte, Peabody.«
    »Entschuldigung, bin schon bei der Arbeit. Es gibt drei Läden in den Vorstädten, einen in der City, einen in Soho, einen im Tribeca...«
    »Beschränken Sie sich auf die Läden in der Nähe des Parkhauses und der Universitäten. Und zwar in einem Umkreis von jeweils fünf Blocks.« Während Peabody sich über ihren Handcomputer beugte, wählte Eve die Nummer von Portography. »Geben Sie mir

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