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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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Hastings.«
    »Er hat gerade ein Shooting«, erklärte ihr Lucia mit eisiger Höflichkeit. »Ich nehme gerne eine Nachricht für ihn entgegen.«
    »Entweder er kommt jetzt an den Apparat oder ich zerre ihn eigenhändig aus dem Studio. Sie haben die Wahl.«
    Lucia runzelte die Stirn, drückte jedoch gehorsam einen Knopf, und Eve konnte sich, während eine sanfte Melodie an ihre Ohren drang, ein paar ausgewählte Werke Hastings’ ansehen, bis die Verbindung mit dem Fotografen stand. Er wirkte verschwitzt und hatte ein hochrotes Gesicht.
    »Was? Was? Muss ich Sie vielleicht im Schlaf erwürgen,
damit ich endlich wieder in Ruhe meine Arbeit machen kann?«
    »Ziemlich dämlich, so etwas zu einem Cop zu sagen, Kumpel. Woher beziehen Sie Ihre Rahmen?«
    »Was? Was?«
    »Hören Sie auf damit. Rahmen! Woher beziehen Sie die Rahmen für Ihre Fotografien? Für Ihre privaten Bilder?«
    »Woher in aller Welt soll ich das wissen? Verdammt. Haben wir keine Rahmen unten im Geschäft? Lucia? Haben wir nicht verdammte Rahmen unten im Geschäft?«
    »Wissen Sie, Hastings, allmählich werden Sie mir regelrecht sympathisch. Verwenden Sie die verdammten Rahmen, die Sie unten verkaufen, auch für die Werke in Ihrer Galerie?«
    »Keine Ahnung. Keine Ahnung.« Wenn er noch Haare gehabt hätte, grinste Eve innerlich, hätte er sie sich hundertprozentig gerauft. »Falls ich es herausfinde, lassen Sie mich dann, verdammt noch mal, in Ruhe?«
    »Möglich.«
    »Ich rufe Sie zurück«, schnauzte er und legte einfach auf.
    »Er ist mir echt sympathisch«, meinte Eve, und als sie in die Einfahrt ihres Grundstücks bog, rief er sie zurück.
    »Wir haben alle möglichen verdammten Rahmen. Der ganze Laden steht voll mit diesen Dingern. Aber das, was ich benutze, verkaufen wir hier nicht, denn dann würden alle sie benutzen und sie wären nichts Besonderes mehr, hat Lucia mir gesagt. Ich kriege meine Rahmen aus dem gottverdammten Helsinki.«

    »Helsinki«, wiederholte Eve verblüfft.
    »Schlichte, saubere skandinavische Handarbeit.« Er verzog den Mund zu einem seltenen Lächeln. »Möglicherweise etwas idiotisch, aber so ist es nun einmal. Es sind Sonderanfertigungen eines Ladens mit Namen Kehys. Das bedeutet Rahmen. Hahaha. War’s das?«
    »Zumindest im Moment.«
    »Gut.« Schnaubend legte er auf.
    »Wirklich ein Mann nach meinem Geschmack. Peabody?«
    »Bin schon dabei. Die Informationen über Kehys kommen jede Minute.«
    »Gehen Sie der Spur nach.«
    »Ich, Madam?«
    »Sie sind auf die Idee mit den Rahmen gekommen. Also ziehen Sie die Sache gefälligst auch selber durch.« Damit sprang Eve aus dem Wagen und sprintete durch den Wolkenbruch zum Haus.
    Sie schüttelte sich wie ein nasser Hund, als sie in der Eingangshalle stand, und wollte sich gerade aus der von dem kurzen Weg klitschnassen Jacke schälen, als plötzlich eine erboste Stimme durch die leere Eingangshalle dröhnte.
    »Hören Sie sofort damit auf! Das hier ist schließlich ein Wohnhaus und kein öffentliches Bad.«
    Die nasse Jacke in der Hand blickte sie Summerset entgegen. Obwohl er einen Stock benutzte und noch sichtbar hinkte, zog er bereits wieder das alte säuerliche, missbilligende Gesicht.
    »Wenn Sie schon wieder auf den hässlichen Stelzen, die Sie Ihre Beine nennen, laufen können, weshalb sind Sie dann noch nicht am anderen Ende der Welt?«

    Er gab ihr eins der Handtücher, die über einem seiner Arme hingen, und riss ihr die Jacke aus der Hand. »Morgen früh trete ich meinen verspäteten Urlaub an. Sie hinterlassen eine Pfütze auf dem Boden.«
    »Und Ihre Stimme tut mir in den Ohren weh.« Sie marschierte Richtung Treppe, und in derselben Sekunde stürzte ihre Assistentin durch die Tür.
    »Summerset!«, rief sie derart erfreut, dass Eve mit den Augen rollte. »He, toll, dass Sie wieder auf den Beinen sind. Wie fühlen Sie sich?«
    »Alles in allem recht gut, danke.« Er bot ihr ebenfalls ein Handtuch an. »Ihre Uniform ist feucht, Officer. Ich besorge Ihnen gerne etwas Trockenes zum Anziehen und lasse Ihre Jacke reinigen.«
    »Das wäre unheimlich nett.« Als sie Eves leises Knurren hörte, brach sie eilig ab. »Ich bin in Ihrem Arbeitszimmer«, wisperte sie und lief dann hastig hinter ihrer Vorgesetzten hinauf in den oberen Stock. »Sie ist wirklich feucht«, setzte sie an. »Ich könnte mich erkälten oder so. Und ich möchte nicht mitten in den Ermittlungen krank werden, vor allem solange ich in meiner Freizeit auch noch lerne.«
    »Habe ich irgendwas

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