Der Hauch Des Bösen: Roman
Captain Feeney kontaktieren?«
»Oh, Feeney und ich scheinen derzeit überflüssig zu sein. Sie und McSexprotz können uns ja über die Entwicklung informieren, wenn Sie denken, dass das angeraten ist.«
»McSexprotz.« Peabody fing an zu prusten. »Das ist wirklich gut. Das muss ich ihm unbedingt erzählen.«
»Ich liefere gerne Unterhaltungsstoff.« Eve schenkte Peabody einen täuschend echten netten Augenaufschlag. »Vielleicht ist es allerdings ebenfalls reine Zeitvergeudung, wenn wir den Sturschädel besuchen. Sie gehen mit ihm nicht zufällig ebenfalls ins Bett?«
»Iiaaahhh.«
»Damit ist mein Vertrauen in Sie, wenigstens teilweise, wiederhergestellt.«
Sturschädel Berenski trug seinen weißen Kittel über einem gelben Hemd mit blauen Tupfen, und durch das glatt zurückfrisierte, leicht schüttere Haar wurde obendrein die Ei-Form seines Schädels dramatisch betont. Während er an einem Erdbeerbagel kaute, starrte er reglos auf einen der unzähligen Bildschirme an der Wand seines Labors.
Als Eve den Raum betrat, nickte er ihr vergnügt zu. »Welch ungewohnter Glanz in meiner Hütte. Aber lange halten Sie es halt nicht ohne mich aus, nicht wahr, mein Sonnenschein?«
»Erst musste ich meine Schutzimpfung erneuern. Und jetzt schießen Sie schon los.«
»Wollen Sie mich denn nicht erst fragen, woher ich meine wunderbare Tropenbräune habe?«
»Nein. Rachel Howard, Dickie.«
»Ich bin erst seit zwei Tagen von einer einwöchigen Reise in den Swinger’s Palace , dieses elegante FKK-Resort auf Vegas II, zurück.«
»Sind Sie dort wirklich ohne einen Fetzen Stoff am Leib herumgelaufen, ohne dass deshalb jemand vor Schreck tot umgefallen oder verrückt geworden ist?«
»He, unter meiner Kleidung bin ich geradezu ein Adonis. Falls Sie das überprüfen möchten...«
»Hören Sie auf, bevor die Dinge völlig außer Kontrolle geraten. Erzählen Sie mir von Rachel.«
»Arbeit, Arbeit, Arbeit.« Kopfschüttelnd rollte er mit seinem Hocker vor einen anderen Monitor. »Todeszeitpunkt, Todesursache und so hat Ihnen Morris ja bereits genannt. Er hat Ihnen sicher auch erzählt, dass Spuren von Opiaten in ihrem Blut gefunden wurden, was sie als Letztes gegessen hat und dass sie noch Jungfrau war. Das Mädel war blitzsauber. Aber ich habe ein paar Fasern an ihren Kleidern und Schuhen entdeckt.«
Er ließ seine langen Spinnenfinger über ein Keyboard tänzeln, bis das entsprechende Bild auf dem Monitor erschien. »Unter ihren Schuhen haben Teppichfasern geklebt. Stammen aus einem Fahrzeug. Ich habe sogar die Marke für Sie rausgefunden. Das Problem ist, dass es diesen Teppichboden ziemlich häufig gibt. Der Typ und auch die Farbe tauchen in allen möglichen Billigkisten auf. Überwiegend in LKWs und Lieferwagen, die zwischen 52 und 57 vom Band gekommen sind. In den neueren Fahrzeugen wird ein etwas besserer Bodenbelag verwendet, aber der Teppich, den ich gefunden habe, wird immer noch verkauft. Sehen Sie, er ist braun-beige-schwarz.«
Er tippte mit dem Finger auf den Bildschirm, wo eine vergrößerte Faser abgebildet war, die aussah wie ein ausgefranstes Seil. »Eine Farbe wie Pferdescheiße, finde ich. Wenn Sie den Teppich finden, können wir die Fasern miteinander vergleichen, aber solange wir ihn nicht haben, nützt uns diese Erkenntnis hier gar nichts.«
»Erzählen Sie mir was, womit ich mehr anfangen kann.«
»Üben Sie ein bisschen Geduld und erweisen Sie mir etwas Respekt, wenn ich bitten darf.« Er stopfte sich den Rest des Bagels in den Mund und fuhr schmatzend fort: »Die Fasern an den Kleidern stammen von dem Stuhl, auf den er sie gesetzt hat. Die Farben passen zu den Farben der Bezüge, die man auf dem Bild, das er gemacht hat, sieht, und wie auch schon der Teppich ist der Stoff ein Allerweltsprodukt. Anscheinend gibt der Kerl nicht allzu viel für Autos oder Möbel aus. Hingegen...«
Er rollte vor ein neues Bild. »... lässt er sich die Kosmetika einiges kosten. Sehen Sie, das hier sind die Fotos, auf denen sie noch lebt. Und das hier ist die Aufnahme nach ihrem Tod. Er hat ihr Gesicht extra für das Porträt geschminkt.«
»Das wusste ich bereits.«
»Keins der dabei verwendeten Produkte passt zu dem Zeug, das sie zu Hause hatte. Sie hat sich zu Lebzeiten sowieso nur minimal geschminkt. Sie hatte es nicht nötig, denn sie war von Natur aus sehr hübsch. Aber für das letzte Foto hat er sie extra hergerichtet. Und zwar mit Produkten, die man für gewöhnlich für Models und Schauspieler
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