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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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später drang eine Flut spanischer Flüche an ihr Ohr. Sie trommelte erneut und hielt ihre Dienstmarke vor den Spion.
    »Machen Sie auf, Diego.«
    »Unter seinem Namen ist kein Fahrzeug zugelassen«, flüsterte ihre Assistentin. »Aber der Onkel hat eine neue Limousine und einen kleinen Lieferwagen, mit dem er die Einkäufe auf dem Großmarkt macht.«
    Sie brach ab, als Diego die Tür öffnete, und kniff, geblendet von dem schrillen Blau seines Pyjamas, erst einmal die Augen zu.
    McNab wäre von dem Teil bestimmt total begeistert, dachte sie.
    »Worum geht’s?« Seine dunklen Augen blickten noch verschlafen, doch seine Haltung wirkte lässig und gleichermaßen kess. Er strich mit einem Finger über das kleine Ziegenbärtchen an seinem leicht fliehenden Kinn und sah Eve, nachdem er sie von Kopf bis Fuß gemustert hatte, mit einem verführerischen Grinsen an.
    »Ich habe ein paar Fragen. Soll ich sie hier draußen stellen oder lieber in der Wohnung?«
    Er zuckte lässig mit einer Schulter, deutete eine Verbeugung an und trat einen Schritt zurück. »Hübsche Frauen sind bei mir immer willkommen. Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Nein. Vorgestern Abend. Sie kennen die Routine.«
    »Wie bitte?«

    »Was haben Sie vorgestern Abend gemacht, Diego? Mit wem waren Sie zusammen, was haben Sie gemacht?«
    Während sie ihre Fragen stellte, sah sie sich im Zimmer um. Es war sehr klein und durchgehend rotschwarz möbliert. Es war stickig warm und von dem betäubenden Geruch irgendeines moschusartigen Rasierwassers erfüllt.
    »Natürlich war ich mit einer Frau zusammen.« Als er lächelte, blitzten in seinem Mund zwei Reihen strahlend weißer Zähne. »Und wir haben uns die ganze Nacht auf das Zärtlichste geliebt.«
    »Hat die Frau auch einen Namen?«
    Er klapperte mit langen, dichten Wimpern. »Ich bin zu sehr Gentleman, um ihren Namen zu verraten.«
    »Dann werde ich Ihnen einen Namen nennen. Rachel Howard.«
    Er behielt sein Lächeln bei, hob jedoch bedauernd beide Hände in die Luft.
    Eve winkte Peabody zu sich heran, nahm das Foto von Rachel entgegen und hielt es ihm hin. »Wird Ihre Erinnerung dadurch ein wenig aufgefrischt?«
    »Ach ja. Die hübsche Rachel mit den tanzenden Füßen. Wir hatten eine kurze, herrliche Romanze, aber ich musste sie leider beenden.« Als er dramatisch eine Hand auf seinen Brustkorb legte, blitzte an seinem kleinen Finger ein dicker goldener Ring. »Sie hat einfach zu viel von mir erwartet. Aber ich muss für alle Ladys da sein, nicht für eine allein.«
    »Sie haben die Sache beendet? Indem Sie ihr ins Herz gestochen und sie in einen Recycler geworfen haben oder wie?«

    Sein Lächeln schwand, als seine Kinnlade herunterklappte, und er riss entsetzt die Augen auf. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Sie wurde vorgestern Abend ermordet. Es heißt, Sie hätten ihr eine ganze Weile nachgestellt.«
    »Nein. Nie im Leben.« Der leichte spanische Akzent verschwand, und er klang plötzlich ganz wie der gebürtige New Yorker, der er war. »Wir haben ein paarmal miteinander getanzt, das war alles. In diesem Internetlokal, in dem die Leute vom College immer rumhängen. Ich habe versucht, sie abzuschleppen, okay, aber das ist ja wohl kein Verbrechen.«
    »Sie haben sie an ihrem Arbeitsplatz besucht.«
    »Na und? Warum denn nicht? Ich wollte mein Glück bei ihr versuchen, weiter nichts.«
    »Und was ist mit der kurzen, herrlichen Romanze?«
    Er ließ sich in einen Sessel sinken, und ein Teil der Farbe wich ihm aus dem Gesicht. »So weit ist es nie gekommen. Ich habe ihr einmal einen netten Abend geboten und sie zum Essen eingeladen, aber danach hat sie mich einfach abserviert. Das hat mich herausgefordert, und deshalb habe ich eine Kohle mehr nachgelegt. Dachte, sie würde mit mir spielen. Dachte, sie wollte, dass man sie hofiert.«
    »Wollen Sie mir vielleicht jetzt erzählen, wer die Frau vorgestern Abend war?«
    »Ich habe keine Ahnung. Himmel, ich bin halt durch die Clubs gezogen, und dann bin ich mit irgendeinem Mädchen heim. Sie wohnt in der East Side. Scheiße. Second Avenue. Halley, Heather, Hester. Verdammt, ich weiß es nicht genau. Einfach irgendeine
blonde chica, die eine schnelle Nummer wollte, weiter nichts.«
    »Sie sollten sich ein bisschen mehr bemühen.«
    »Hören Sie.« Er stützte seinen Kopf zwischen den Händen ab und raufte sich das schwarze, glänzende Haar. »Wir waren ziemlich hinüber, okay? Hatten ein bisschen Zoner geraucht und ein bisschen Erotica genommen. Dann sind wir zu

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