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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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und das, was ich zu geben habe, einem Menschen schenken, der es, wie sie, verdient.

    Bald. Sehr bald schon wird meine private Galerie mit anderen Aufnahmen geschmückt. Wir werden miteinander verschmelzen, ich, Rachel und der Nächste.
    Eines Tages, wenn der rechte Zeitpunkt gekommen ist, werde ich nicht mehr nur kurze Textpassagen, sondern dieses ganze Tagebuch mit meiner Umwelt teilen. Viele werden mich verdammen, werden mein Tun in Frage stellen oder mich sogar verfluchen. Dann aber werden sie nichts mehr unternehmen können.
    Dann werde ich bereits unsterblich sein.

5
    Eve erwachte aus einem Traum, in dem sie unter einem Zugwrack klemmte, und merkte, dass der Kater auf ihr saß. Begeistert schnurrend blinzelte er sie an, und als sie seinen Blick erwiderte, verlagerte er sein beachtliches Gewicht und schubberte seinen harten Schädel an ihrem Kopf.
    »Du fühlst dich sicher ziemlich elend.« Sie kraulte ihn mitfühlend unter dem Kinn. »Doch du hast es ja nicht absichtlich getan, und dein Freund kommt heute wieder heim. Dann kannst du ihm statt mir den Brustkorb eindrücken.«
    Während sie weiter den Kater streichelte, setzte sie sich auf. Sie war allein mit Galahad. Es war noch nicht mal sieben, merkte sie, und Roarke war schon wieder auf den Beinen. Er hatte noch gearbeitet, als sie um eins ins Bett gegangen war.
    »Ist er eigentlich ein Mann oder eine Maschine?«, fragte sie den Kater. »Das Urteil überlass ich dir, aber so oder so gehört er mir.«
    Stirnrunzelnd blickte sie zum Sofa. Er stand häufig vor ihr auf, und das Erste, was sie dann sah, war Roarke, der mit einer Tasse Kaffee die Börsenberichte im Fernsehen verfolgte. Inzwischen hatte sie sich regelrecht daran gewöhnt.
    Heute aber war er nirgendwo zu sehen.
    Sie schob Galahad zur Seite, rollte sich aus dem Bett und lief in Roarkes Büro.

    Noch ehe sie den Raum erreichte, hörte sie seine kühle, irische Stimme, die über irgendwelche Kostenanalysen, Projektionen und Auszahlungen sprach.
    Sie spähte vorsichtig durch einen Türspalt und sah, dass er bereits in einem eleganten dunklen Anzug vor seinem Schreibtisch stand. Drei Wandbildschirme waren mit Zahlen, Schemata und Diagrammen angefüllt.
    Außerdem sah sie die Holographien zweier Männer, einer unbekannten Frau und seiner Assistentin Caro, die ein wenig abseits saß.
    Neugierig unterdrückte Eve ein Gähnen, lehnte sich gegen den Türrahmen und nahm Galahad, der um ihre Beine strich, auf die Arme. Sie erlebte Roarke nicht häufig in der Rolle des Magnaten. Wenn sie den Inhalt des Gesprächs - das teilweise in Deutsch geführt wurde - richtig verstanden hatte, ging es um den Entwurf und um die Produktion einer Art Allroundfahrzeug.
    Er bediente sich eines lebendigen Dolmetschers statt eines Programms. Das fand er sicher persönlicher.
    Und er war eindeutig der Boss.
    Da sich das Gespräch um Dinge wie Aerodynamik, Hydroponik und Korrekturtriebwerke drehte, schaltete sie innerlich ab.
    Wie zum Teufel brachte er all diese Dinge unter einen Hut? Als sie ins Bett gegangen war, hatte er bis über beide Ohren in der Planung eines exklusiven Ferienkomplexes auf Tahiti oder Fiji gesteckt. Und momentan drehte es sich um irgendein fliegendes Amphibienfahrzeug für Sportfanatiker.
    Und es war noch nicht mal sieben Uhr!

    Als sich die Besprechung ihrem Ende näherte, hörte sie wieder zu.
    »Spätestens Donnerstagmittag liegen bitte die Berichte sämtlicher Abteilungen auf meinem Tisch. Ich gehe davon aus, dass mit der Produktion noch in diesem Monat angefangen werden kann. Danke.«
    Die Holographien der drei Fremden wurden ausgeblendet, und nur das Bild von Caro blieb zurück.
    »Lassen Sie die Diskette mit der Aufzeichnung dieses Gesprächs bitte auf meinen Schreibtisch legen«, bat er sie. »Und klären Sie bitte die Sache Tibbons, ja?«
    »Selbstverständlich. Um acht Uhr fünfzehn haben Sie eine Besprechung mit der Ritelink-Gruppe und um zehn eine Videokonferenz wegen des Dystar-Projekts mit Barrow, Forst und Kline. Ihren Terminplan für heute Nachmittag habe ich ebenfalls dabei.«
    »Darüber werden wir später sprechen. Leiten Sie Ritelink bitte holographisch hierher um. Von zwölf bis drei mache ich frei und werde heute Nachmittag und vermutlich auch morgen alles, was erledigt werden muss, von hier aus tun.«
    »Natürlich. Ich bin sicher, dass Summerset sehr froh sein wird, wenn er wieder zu Hause ist. Werden Sie uns wissen lassen, wie es ihm geht?«
    »Ja. Obwohl ich keine Ahnung habe, wie

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