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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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Opiate zu beschaffen. Sein Alibi war löchrig. Hatte das Internetlokal gekannt und hätte Zugriff auf ein Fahrzeug gehabt. Ein kleiner, nicht besonders muskulöser Kerl. Eher heiß- als kaltblütig. Hatte kein bekanntes fotografisches Talent.
    Jackson Hooper. Hatte das Opfer nicht nur gekannt, sondern begehrt. Hatte gewusst, wo das Mädchen arbeitete und wohnte. War ebenfalls an der Columbia-Universität,
kannte sich deshalb auf dem Campus und eventuell mit dem Stundenplan des Opfers aus. Ebenfalls kein Alibi. Kannte das Internetlokal. Hatte er Zugang zu irgendeinem Fahrzeug? Groß, athletisch, intelligent. Kannte sich zumindest durch seine Tätigkeit als Model mit Bildbearbeitung aus.
    Professor Leeanne Browning. Hatte das Opfer gekannt. Eine der Letzten, die es lebend gesehen hatten. Unterrichtete Bildbearbeitung. War sie womöglich eine frustrierte Fotografin? Hatte ein Alibi durch ihre Partnerin und die Überwachungskameras. Hätten ihre technischen Fähigkeiten für die Manipulation der Diskette ausgereicht? Eine große, gut gebaute, starke Frau. Kannte den Campus und Rachels Stundenplan.
    Andere mögliche Verdächtige: Angela Brightstar, Brownings Partnerin. Steve Audrey, der Theker in dem Internetlokal. Der bisher nicht identifizierte Computerjunkie aus dem Club. Kommilitonen aus dem Bildbearbeitungskurs. Nachbarn, andere Lehrer.
    Der Killer hatte eine gute Kamera und Geräte zur Bildbearbeitung. Am besten ginge sie also noch einmal die entsprechenden Geschäfte durch.
    »Okay, wollen wir doch mal sehen. Computer, ich brauche eine Karte von der Umgebung der Columbia-Universität, in der die aufgelisteten Adressen herausgestrichen sind.«
     
    EINEN AUGENBLICK...
     
    Als die Karte auf dem Monitor erschien, lehnte sie sich nachdenklich zurück. »Computer, ich brauche
die direkten Wege von dem Parkhaus zwischen Broadway und Columbia und den angegebenen Adressen.«
     
    EINEN AUGENBLICK...
     
    »Meinetwegen«, knurrte Eve und strich sich über ihren leeren Bauch. Warum zum Teufel hatte sie zu Hause, wo es einen vollen Kühlschrank gab, außer an eine Tasse Kaffee an nichts anderes gedacht? Sie drückte sich von ihrem Schreibtisch ab, schlich sich zu ihrer offenen Bürotür und spähte vorsichtig hinaus.
    Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand in ihre Richtung blickte und auch gerade niemand zu ihr wollte, drückte sie die Tür ins Schloss, sperrte sie vorsichtshalber ab, kletterte auf ihren Schreibtisch, stellte sich auf die Zehenspitzen und löste eine der Fliesen unter der Decke vorsichtig von ihrem Platz. Dann schob sie ihre Finger über die Nachbarfliese, ertastete ihr Ziel und zog mit einem leisen, beinahe boshaften Lachen einen Schokoriegel hervor.
    »Diesmal habe ich dich überlistet, du widerlicher Schokoriegeldieb.«
    Mit ebenso viel Stolz wie Gier strich sie über das Papier. Es war echte Schokolade, kostbarer als Gold. Und sie gehörte ihr. Gehörte ihr allein.
    Sie schob die gelöste Fliese zurück an ihren angestammten Platz, prüfte, ob sie richtig saß, sprang auf den Boden, schloss die Bürotür wieder auf, kehrte zurück zu ihrem Sessel und wickelte den Schokoriegel so vorsichtig und zärtlich und mit derselben freudigen Erwartung aus wie eine Frau, die ihren Geliebten aus den Kleidern schälte.

    Mit einem tiefen Seufzer tat sie den ersten Bissen. Er schmeckte nicht nur herrlich schokoladig, sondern zudem wunderbar nach Sieg.
    »Okay, machen wir uns wieder an die Arbeit.«
    Sie richtete sich auf, knabberte weiter an dem Riegel und studierte gleichzeitig die Informationen auf dem Monitor.
    Browning und Brightstar hatten eine phänomenale Wohnung unweit der Universität. Rachel hatte sicher nicht nur ihrer Dozentin, sondern gleichzeitig deren Partnerin vertraut. Sie hätte sich von jeder der beiden Frauen nicht nur in das Parkhaus, sondern ebenso in ihr Apartment locken lassen, hätten sie ihr eine plausible Begründung aufgetischt.
    Natürlich wäre es nicht leicht gewesen, sie an dem Portier und an den Kameras vorbei in das Gebäude zu bekommen. Aber unmöglich war es nicht.
    Das mögliche Motiv? Eifersucht auf ein junges, hübsches Mädchen? Künstlerischer Ehrgeiz? Die Hoffnung auf Berühmtheit?
    Sie gab die Daten ein und stellte eine Wahrscheinlichkeitsberechnung an.
     
    AUFGRUND DER VORLIEGENDEN INFORMATIONEN, informierte der Computer sie, BETRÄGT DIE WAHRSCHEINLICHKEIT, DASS RACHEL HOWARD VON BROWNING UND/ODER BRIGHTSTAR ERMORDET WORDEN IST, NEUNUNDDREISSIG KOMMA SECHS

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