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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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habe
von solchen Dingen keine Ahnung. Ohne Sie hätten wir dieses Vorhaben niemals realisiert.«
    »Oh, ich denke schon. Allerdings nicht einmal halb so gut«, erklärte sie ihm grinsend. »Apropos richtige Menschen«, fügte sie hinzu und blieb an der Treppe, die in die obere Etage führte, stehen. »Wie läuft’s mit Schwester Spence?«
    In dem Bewusstsein, was ihn bei seiner Heimkehr erwarten würde, stieß er einen leisen Seufzer aus. »Als ich vorhin gegangen bin, hatte sie Summerset zumindest noch nicht im Schlaf erwürgt.«
    »Das ist schon mal nicht schlecht. Ich werde versuchen, nachher noch kurz bei ihm vorbeizufahren und persönlich nach ihm zu sehen.« Sie lugte die Treppe hoch und lächelte erfreut. »Moira, genau zu Ihnen wollte ich. Hätten Sie eine Minute Zeit? Ich würde Ihnen gerne unseren Gönner vorstellen.«
    »Gönner klingt nach altem Mann mit Bart und Bauch.«
    »Was Sie ganz sicher nicht sind.«
    Roarke zog eine Braue in die Höhe, als er den melodiösen, irischen Akzent vernahm. Sogar ihrem Gesicht sah er die Herkunft deutlich an. Der weichen, hellen Haut, der Stupsnase, den runden Wangen, dem kurz geschnittenen dunkelblonden Haar und den blauen Augen. Augen, denen anzusehen war, dass ihnen nichts verborgen blieb, selbst wenn sie nicht darüber sprach.
    »Roarke, dies ist Moira O’Bannion, unsere leitende Familientherapeutin. Sie haben eine Gemeinsamkeit. Auch Moira stammt ursprünglich aus Dublin.«
    »Ja«, antwortete er. »Das habe ich bereits gehört.«
    »Etwas davon bleibt eben immer hängen, nicht
wahr?« Moira reichte ihm die Hand. »Ich lebe jetzt seit dreißig Jahren in Amerika, aber den Akzent werde ich wahrscheinlich niemals völlig los. Dia Dhuit. Conas ta tu?«
    »Maith, go raibh maith agat.«
    »Dann sprechen Sie also die alte Sprache«, stellte Moira entzückt fest.
    »Ein bisschen.«
    »Ich habe ihm guten Tag gesagt und gefragt, wie es ihm geht«, erklärte sie Louise. »Sagen Sie, Roarke, haben Sie in Irland noch Verwandte?«
    »Nein.«
    Sie ließ es sich nicht anmerken, falls sie den flachen, äußerst kühlen Ton bemerkte, in dem er diese knappe Antwort gab. »Tja, nun. Dann sind Sie jetzt also hier in New York zu Hause, ja? Ich bin mit meinem Mann, einem echten Yank, hierhergezogen, als ich sechsundzwanzig war, also denke ich, dass ich inzwischen hier zu Hause bin.«
    »Das ist unser großes Glück.« Louise legte eine Hand auf ihren Arm und wandte sich wieder an Roarke. »Ich habe Moira vom Carnegie Gesundheitszentrum abgeworben. Deren Verlust ist für uns ein unermesslicher Gewinn.«
    »Ich finde, dass ich rundherum die richtige Wahl getroffen habe«, stellte Moira fest. »Mit diesem Haus haben Sie etwas Wunderbares geschaffen, Roarke. Es ist das schönste Frauenhaus, das ich je gesehen habe, und ich bin froh, ein Teil davon zu sein.«
    »Das ist aus Ihrem Mund ein wirklich hohes Lob«, meinte Louise und lachte vergnügt. »Solche Sätze hört man von Moira nämlich nicht allzu oft.«

    »Weshalb sollte man auch etwas loben, das kein echtes Lob verdient?«, fragte die Therapeutin und wandte sich dann wieder an Roarke. »Haben Sie schon den Dachgarten gesehen?«
    »Ich hatte gehofft, ich hätte noch genügend Zeit, um ihn ihm zu zeigen.« Louise warf einen Blick auf ihre Uhr und zuckte zusammen. »Aber ich muss jetzt leider dringend los. Trotzdem sollten Sie sich den Dachgarten noch ansehen, bevor Sie wieder gehen, Roarke.«
    »Ich würde ihn Ihnen gerne zeigen«, bot sich Moira an. »Macht es Ihnen etwas aus, den Lift zu nehmen? In den oberen Etagen finden momentan eine Reihe von Kursen und Gesprächen statt, und Ihr Anblick könnte ein paar der Teilnehmerinnen erschrecken.«
    »Kein Problem.«
    »Bei Moira sind Sie in den allerbesten Händen.« Louise stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn eilig auf die Wange. »Grüßen Sie bitte Dallas. Und wie gesagt, falls ich es schaffe, fahre ich nachher noch bei Summerset vorbei.«
    »Darüber würde er sich sicher freuen.«
    »Danke, Moira. Wir sehen uns dann in ein paar Tagen. Falls Sie bis dahin irgendetwas brauchen...«
    »Ja, ja, nun fahren Sie schon. Und machen Sie sich keine Gedanken.« Moira scheuchte die Ärztin aus dem Haus und sah ihr, als sie aus der Haustür stürzte, kopfschüttelnd hinterher. »Sie geht nie, wenn sie auch rennen kann. Ein Bündel aus Energie und Einsatzfreude, verpackt in jede Menge Hirn und Herz. Nach einer halben Stunde mit ihr war ich bereit, meinen Posten in dem

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