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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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PROZENT.
     
    »Nicht gerade berauschend«, murmelte Eve. »Aber wir stehen ja erst am Anfang.«

    »Lieutenant, ich habe etwas rausgefunden, von dem ich denke...« Peabody, die eilig hereingekommen war, blieb abrupt vor dem Schreibtisch ihrer Vorgesetzten stehen und starrte auf den Rest der Schokolade, den diese in den Händen hielt. »Was ist das? Ist das etwa Schokolade? Echte Schokolade?«
    »Was?« Panisch versteckte Eve die Hand hinter ihrem Rücken. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Ich bin bei der Arbeit.«
    »Ich kann es riechen.« Peabody hielt die Nase schnuppernd wie ein Spürhund in die Luft. »Das ist eindeutig kein billiger Ersatz. Das ist das Original.«
    »Möglich. Aber selbst wenn, gehört es mir.«
    »Lassen Sie mich nur ein kleines Stück...« Peabody rang schockiert nach Luft, als sich Eve den Rest der Schokolade eilig zwischen die Zähne schob. »O Dallas.« Sie musste hörbar schlucken. »Das war ungeheuer kindisch.«
    »Klar. Und vor allem lecker«, mümmelte Eve mit vollem Mund. »Was haben Sie?«
    »Auf alle Fälle keinen Schokoladenatem, das steht eindeutig fest.« Als Eve die Brauen hochzog, fuhr sie bitter fort.
    »Während andere, deren Namen ich nicht nennen möchte, damit beschäftigt waren, sich mit Süßkram vollzustopfen, habe ich pflichteifrig eine Spur verfolgt, von der ich denke, dass sie für die unglaublich egoistische, Schokoriegel hortende Ermittlungsleiterin von Interesse ist.«
    »Es war Zartbitterschokolade.«
    »Sie sind ein schlechter Mensch und werden wahrscheinlich in der Hölle schmoren.«

    »Damit kann ich leben. Was für eine Spur haben Sie pflichteifrig verfolgt, Officer Peabody?«
    »Mir kam die Idee, dass vielleicht eine oder mehrere Personen, die in Collegenähe einen Laden haben, aktenkundig sind. Deshalb erschien es mir ratsam, kurz zu überprüfen, ob es irgendwelche Einträge im Strafregister von besagten Personen gibt.«
    »Nicht schlecht.« Genau das hatte Eve als Nächstes vorgehabt. »Hier, schnuppern Sie ruhig ein wenig am Papier«, bot sie deshalb großmütig an und hielt ihrer Assistentin die Verpackung des Schokoriegels hin.
    Peabody verzog beleidigt das Gesicht, nahm die Hülle aber trotzdem.
    »Und was ist bei Ihrer Suche rausgekommen?«
    »Ich habe eine gute und eine schlechte Neuigkeit für Sie. Die schlechte ist, dass es in unserer Stadt nur so vor Kriminellen wimmelt.«
    »Mein Gott. Wie konnte das passieren?«
    »Was uns zu der guten Nachricht führt, dass unsere Arbeitsplätze sicher sind. Das meiste, was ich gefunden habe, war irgendwelcher unwichtiger Kleinkram, aber ein paar der Sachen waren durchaus interessant. Einmal ging es um einen tätlichen Angriff im Zusammenhang mit Drogen und einmal um mehrfaches Stalking.«
    »Auf welchen dieser beiden Typen tippen Sie?«
    »Tja, nun.« Plötzlich nervös, blies Peabody die Wangen auf. »Wir sollten sicher beiden Fällen nachgehen, obwohl der tätliche Angriff meiner Meinung nach nicht wirklich passt. Zwar hat unser Killer ebenfalls ein Betäubungsmittel eingesetzt, aber er ist sehr vorsichtig mit seinem Opfer umgegangen, hat es nicht
geschlagen oder so. Ich würde mich wahrscheinlich eher an den Stalker halten, weil das Stalking meiner Meinung nach viel eher der Vorgehensweise in unserem Fall entspricht.«
    »Sie werden langsam richtig gut. Haben Sie Namen und Adresse?«
    »Ja, Ma’am. Dirk Hastings. Sein Laden heißt Portography und liegt in der 115ten West.«
    »Dirk ist ein wirklich blöder Name. Sehen wir uns mal an, ob er zu dem Typen passt.«
     
    Dr. Louise Dimatto führte Roarke durch die neu eingerichteten Gemeinschaftsräume der von ihm finanzierten Zufluchtsstätte für misshandelte Frauen. Die beruhigenden Farben, das schlichte Mobiliar und die Jalousien vor den Fenstern, die Schutz vor neugierigen Blicken boten, gefielen ihm sehr gut.
    Er nahm an, er hatte diesen Ort als eine Art Symbol für die Überwindung des Elends errichten wollen, die nicht nur ihm, sondern auch Eve gelungen war. Als einen Hort der Sicherheit.
    Er selber hätte eine solche Stätte nicht genutzt. Egal wie hungrig und geschunden er gewesen war, hätte er niemals einen derartigen Schutz gesucht.
    Dafür war er zu stolz gewesen. Oder vielleicht schlichtweg zu verdorben.
    Auch wenn er seinen Vater gehasst hatte, hatte er den Sozialarbeitern, Polizisten und all den anderen Wohltätern nicht getraut und sich lieber weiter mit dem üblen Leben, das er kannte, abgeplagt. Er war nie in ein System einbezogen worden

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