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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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wartete. Er saß mit vor der Brust gekreuzten Armen auf einem kleinen Hocker und starrte sich selbst im Spiegel an.
    »Wir können diese Sache auf verschiedene Arten angehen«, eröffnete sie ihm. »Ich kann Sie mit auf die Wache nehmen und dort festhalten lassen, während ich mir einen Durchsuchungsbefehl für dieses Haus einschließlich Ihrer Privatwohnung und für Ihre Fahrzeuge besorge. Oder Sie können uns erlauben, uns hier mal umzusehen.«
    »Verdammt, Sie werden nichts finden, was Sie interessiert.«
    »Gut, dann kann es Ihnen doch egal sein, wenn wir uns ein bisschen umgucken, oder?«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können.« Statt sich zu ihr umzudrehen, blitzte er sie giftig im Spiegel an.

9
    Das von ihr herbeigerufene Team der Spurensicherung stellte das gesamte Gebäude auf den Kopf.
    Sie fanden keine Drogen, und davon war Eve ehrlich überrascht. Sie hatte sicher angenommen, Hastings rauche zur Entspannung zumindest hin und wieder etwas Zoner, doch das Haus war völlig clean. Auch keins der Opiate, die Rachel gespritzt worden waren, tauchte bei der Durchsuchung seiner Wohnung, seines Studios und seiner Fahrzeuge auf.
    In dem Schminkkasten in seinem Studio fanden sich eine Reihe von Barrymore-Produkten, die sie mit den für Rachel verwandten Kosmetika verglich.
    Allerdings fiel es ihr schwer sich vorzustellen, dass Dirk Hastings mit seinen riesengroßen Pranken sorgfältig die Lippen eines jungen Mädchens nachzog oder mit einem kleinen Pinsel Farbe auf ihre Augenlider strich.
    Nirgends gab es einen Stuhl wie den, auf dem Rachel während des Todesporträts gesessen hatte, doch sie fand eine große Rolle Draht, die sie, ohne dass Hastings protestierte, zusammen mit dem Schminkzeug in einen Plastikbeutel packte.
    Sie überließ es der Spurensicherung, Teppichproben einzusammeln, um sie mit den Fasern, die der Sturschädel gefunden hatte, zu vergleichen, und konzentrierte sich stattdessen auf die Unzahl von Bildern, die sich auf seinem Computer fand.

    Wobei ihre Hauptaufgabe darin zu bestehen schien, dass sie dem elektronischen Ermittler, der vor dem Computer hockte, ungeduldig in den Nacken blies.
    »Lieutenant.« McNab zog abwehrend die schmalen Schultern hoch. »Dieser Typ hat Zehntausende von Bildern auf diesem Gerät gespeichert. Es wird also eine Zeit lang dauern, bis ich das Gesicht des Opfers finde, falls es überhaupt gespeichert ist.«
    »Das ist es ganz bestimmt. Er hat sie nämlich eindeutig erkannt.«
    »Okay, aber...« Als er seinen Kopf nach hinten drehte, hatte er Eves Nase im Gesicht. »Vielleicht machen Sie mir endlich etwas Platz.«
    Stirnrunzelnd blickte Eve auf den Computermonitor, auf dessen einer Hälfte Rachels lächelndes Gesicht zu sehen war, während auf der anderen eine schnelle Folge anderer Personen an ihr vorüberzog. Früher oder später hielte der Computer an. Sie wusste, früher oder später hielte die Kiste an, und dann würde sie ein zweites Bild von Rachel sehen.
    »Es ist doch wohl der Computer, der die ganze Arbeit macht.«
    »Bei allem Respekt«, entgegnete McNab. »Die Maschine ist stets nur so gut wie der Mensch, der sie bedient.«
    »Das ist ja wohl bloße Propaganda.« Trotzdem trat sie einen Schritt zurück. Sie wusste, sie engte ihn tatsächlich ein. »Sobald Sie etwas finden, geben Sie mir umgehend Bescheid.«
    »Sie werden die Erste sein, die es erfährt.«
    Sie betrachtete Dirk Hastings, der mit gekreuzten Armen dasaß und mit missbilligendem Blick verfolgte,
wie die kleine Armee von Polizisten kreuz und quer durch das Studio lief. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, winkte sie Peabody zu sich heran.
    »Madam.«
    »Schnappen Sie sich einen der uniformierten Beamten, fahren Sie los und vernehmen die zweite Person, die auf Ihrer Liste steht.«
    »Madam?«
    »Habe ich vielleicht in einer Fremdsprache gesprochen?«
    »Ich soll alleine jemanden vernehmen?« Peabody erbleichte. »Ohne Sie?«
    »Gibt es nach über einem Jahr in unserer Abteilung irgendeinen Grund, aus dem Sie das Gefühl haben, Sie würden es nicht schaffen, einen Verdächtigen zu vernehmen, ohne dass Ihnen die Ermittlungsleiterin dabei das Händchen hält?«
    »Nein, Madam.« Jetzt stieg ihr eine leichte Röte ins Gesicht. »Es ist nur, dass Sie bisher immer... dass ich bisher noch nie...« Als Eve sie wortlos musterte, musste sie hörbar schlucken, straffte dann die Schultern und erklärte: »Ich nehme Catstevens mit.«
    »Fein. Und wenn Sie dort fertig sind, rufen Sie mich an.«
     
    »Zu

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