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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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Weißt du, in der Ehe muss man ständig irgendwelche Rätsel lösen, genau wie bei der Polizei. Also schließt man möglichst viele Möglichkeiten aus und sucht nach Hinweisen, mit denen man der Lösung eventuell näher kommt.«
    »Dann sollte ich vielleicht am besten meinen Untersuchungsbeutel holen«, murmelte Eve erbost.

    »Er macht sich Sorgen um Summerset.«
    »Ja, aber das war es nicht. Ich weiß, dass es das nicht gewesen ist.«
    »Okay.« Während Mavis überlegte, klingelten dabei die kleinen Silberglöckchen, denn sie wiegte ihren Kopf. »Vielleicht hat er Probleme bei der Arbeit.«
    »Möglich, auch wenn es für ihn im Beruf für gewöhnlich keinerlei echte Probleme gibt. Er hat völlig dichtgemacht. Es geht also eindeutig um irgendwas Persönliches.«
    »Also gut.« Mavis nickte entschlossen. »Dann reißt du die Mauer, die er um sich errichtet hat, eben einfach wieder ein. Gibst dich nicht mit einem Nein als Antwort ab. Gehst ihm so lange auf die Nerven, bis er dir endlich alles sagt. Darin sind wir Frauen wirklich gut.«
    »Ich habe kein Talent dazu, eine gute Frau zu sein.«
    »Na klar hast du das. Du bist zwar etwas anders als die meisten anderen Frauen, aber das hast du. Also Talent. Stell dir vor, dass du ihm kräftig in den Hintern trittst, bis er sich geschlagen gibt. Dass du ihn bei einer Vernehmung in die Zange nimmst, bis er endlich gesteht. Bring ihn dazu, dir alles zu erzählen, und je nachdem, was er erzählt, lässt du ihn entweder dafür leiden, nimmst ihn tröstend in den Arm oder vögelst ihm das Hirn raus. Du wirst schon wissen, was du tun musst.«
    »Klingt nicht besonders schwierig.«
    »Ist es auch nicht. Vertrau mir. Und erzähl mir, wie es ausgegangen ist. Tja, nachdem ich nun mal wach bin, falle ich am besten erst mal über Leonardo her.«
Sie warf Eve eine Kusshand zu und brach die Übertragung ab.
    »Okay, was habe ich nun alles vor? Meinen Bericht zu Ende schreiben. Einen Verdächtigen vernehmen. In der Pathologie und im Labor anrufen, um den Typen Feuer unterm Arsch zu machen. Einen wahnsinnigen Mörder stoppen. Diesen Fall abschließen. Roarke in den Hintern treten. Das ist doch alles wohl ein Klacks.«

11
    Hastings hockte an dem wackeligen Tischchen in Verhörraum C und schaffte es hervorragend, möglichst gelangweilt auszusehen. Einzig die kleinen Schweißperlen an seinen Schläfen zeigten, dass ihm ein wenig unbehaglich war.
    Eve pflanzte sich ihm gegenüber auf den zweiten Stuhl und sah ihn mit einem breiten Lächeln an. »He. Danke, dass Sie vorbeigekommen sind.«
    »Leck mich doch an meinem weißen, pickeligen Arsch.«
    »So verführerisch die Vorstellung auch ist, fürchte ich, dass derart persönliche Kontakte hier nicht gestattet sind.«
    »Nachdem Sie mir in die Eier getreten haben, sollten Sie dazu locker in der Lage sein.«
    »Trotzdem muss ich mich an die Vorschriften halten.« Sie lehnte sich zurück und warf einen Blick auf ihre Assistentin. »Peabody, warum bringen Sie unserem Gast nicht ein Glas Wasser? Hier drinnen ist es ziemlich heiß.«
    »Ich habe nichts dagegen, wenn es heiß ist.«
    »Ich auch nicht. Den ganzen Winter über jammern die Leute, weil es so kalt ist, und wenn’s dann endlich wieder warm wird, jammern sie darüber genauso. Sie sind einfach nie zufrieden.«
    »Die Leute jammern ununterbrochen über alles.« Er nahm das Glas, das Peabody ihm hinhielt, und leerte
es mit einem großen Schluck. »Deshalb sind sie ja solche Arschlöcher.«
    »Da kann ich Ihnen schwerlich widersprechen. Gut, genug geschwatzt. Jetzt beginnt der förmliche Teil unseres Gesprächs. Rekorder an. Lieutenant Eve Dallas und Officer Delia Peabody vernehmen Dirk Hastings zu den Fällen H-23987 und H-23992.« Sie gab Zeit und Datum ein und klärte Hastings über seine Rechte auf. »Alles klar, Hastings?«
    »Ja. Und genauso ist mir klar, dass Sie mir dadurch, dass Sie mich haben hierherverfrachten lassen, den ganzen Tag vermasselt haben. Sie haben mir auch gestern schon den Tag vermasselt, und trotzdem habe ich Ihnen alles gesagt, was ich über die Sache weiß. Ich habe also kooperiert.«
    »Sie sind eben ein echt kooperativer Mensch.« Sie zog Kopien der Fotos, die Nadine geschickt bekommen hatte, aus der Tasche und warf sie so vor sich auf den Tisch, dass Kenby Sulus Bild direkt vor Hastings lag. »Am besten machen Sie so weiter und erzählen mir, was Sie über diesen Jungen wissen.«
    Der Stuhl knackte bedrohlich, als Hastings sein Gewicht verlagerte und mit zwei

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