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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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Greenpeace Park.
    Die Models - ein Mann und eine Frau - stellten, wie man Eve erklärte, Sportkleidung zur Schau. Ihrer Meinung nach sahen sie aus, als bereiteten sie sich in den knappen sandfarbenen Tops und kurzen Hosen, den schweren Stiefeln und den Kappen mit den langgezogenen Schirmen auf eine lange Wanderung quer durch die Wüste vor.
    Elsa Ramerez, eine zierliche Person mit kurzen, dunklen Locken und sonnengebräunter Haut, rannte hin und her, reichte der Fotografin irgendwelche Dinge, gab dem Rest der Crew geheimnisvolle Zeichen, holte volle Wasserflaschen und befolgte jeden noch so knappen Befehl, den ihr ihre Chefin gab.
    In der Befürchtung, dass ihr bereits viel zu langer Arbeitstag sich ins Endlose erstrecken würde, trat Eve einen Schritt nach vorn und legte eine Hand auf die Schulter der kräftigen Blondine, deren erbostes Schnauben, selbst wenn es an das von Hastings nicht herankam, nicht zu verachten war.
    »Machen Sie eine kurze Pause«, empfahl Eve und hielt ihr ihre Dienstmarke vor das Gesicht.
    »Wir haben sämtliche Genehmigungen, die wir für dieses Shooting brauchen. Elsa!«
    »Schön für Sie. Aber deshalb bin ich nicht hier. Machen Sie eine kurze Pause und setzen sich ein paar Minuten in den Schatten. Wenn nicht, kann ich Sie doppelt so lange an Ihrer Arbeit hindern, indem ich meine Assistentin bitte, sich Ihre Papiere ganz genau anzusehen. Elsa?« Eve winkte die junge Frau zu sich heran. »Sie kommen mit mir.«

    »Wir haben die Location nur noch für eine Stunde.« Elsa kam angeflitzt, zerrte einen Stapel Papiere aus der Tasche und wedelte damit vor Eve herum. »Ich habe sämtliche Genehmigungen hier.«
    »Stecken Sie sie wieder ein. Erzählen Sie mir von Dirk Hastings.«
    Elsa verzog wütend das schweißnasse Gesicht. »Ich werde das Fenster nicht bezahlen. Er hat mit der Flasche nach mir geworfen und nicht ich nach ihm. Dieser wahnsinnige Hurensohn. Meinetwegen kann er mich verklagen, meinetwegen sperren Sie mich ein, aber ich werde das kaputte Fenster nicht bezahlen.«
    »Sie haben im Februar für ihn gearbeitet. Vom...« Eve warf einen Blick auf ihre Notizen. »... vierten bis zum achtzehnten.«
    »Ja, und ich hätte eine Erschwerniszulage von ihm dafür verlangen sollen.« Sie zog eine Wasserflasche aus dem Gürtel, der lose um ihre Hüfte hing, und hob sie an ihren Mund. »Ich habe nichts dagegen, hart zu arbeiten - verdammt, es macht mir sogar Spaß. Ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand temperamentvoll ist, das bin ich nämlich ebenfalls. Aber um sich mit Verrückten abzugeben, ist das Leben viel zu kurz.«
    »Erkennen Sie diese Person?« Eve hielt ihr das Bild von Sulu hin.
    »Nein. Fantastisches Gesicht. Hübsche Aufnahme. Sehr hübsch. Worum geht es eigentlich?«
    »Hatten Sie in der Zeit, als Sie Hastings’ Assistentin waren, Zugriff auf seine Bilddateien?«
    »Natürlich. Ein Teil der Arbeit bestand darin, die Bilder zu sortieren oder Bilder rauszusuchen, die er
noch verfeinern wollte oder so. Was hat das alles zu bedeuten? Behauptet er, ich hätte ihm irgendwas geklaut? Hätte irgendeine Arbeit von ihm eingesteckt? Das ist totaler Blödsinn. Verdammt, ich wusste ja bereits, dass er verrückt ist, aber für rachsüchtig oder für hinterhältig hätte ich ihn nicht gehalten.«
    »Nein, er behauptet nicht, dass Sie etwas mitgenommen haben. Ich will von Ihnen wissen, ob das eventuell der Fall gewesen ist.«
    »Ich habe nichts aus seinem Studio mitgenommen, was mir nicht gehört hat. Und ich gebe keine Arbeiten von anderen als meine eigenen aus. Scheiße, selbst wenn ich eine solche Schlampe wäre, käme ich damit doch niemals durch. Er hat einen ganz bestimmten Blick. Der Bastard hat einen ganz bestimmten Stil, und jeder, der nur ein bisschen Ahnung hat, würde sofort erkennen, dass es seine Arbeit ist.«
    »Ist das hier seine Arbeit?«
    Elsa schaute erneut auf das Bild. »Nein. Es ist gut, echt gut, aber es ist nicht fantastisch. Sehen Sie die hier?« Elsa zeigte verstohlen mit dem Finger auf die Fotografin hinter sich. »Sie ist gut. Sehr kompetent. Macht genau die Aufnahmen, die der Kunde von ihr will. Aber das ist alles keine echte Kunst. Hastings würde so was blind hinkriegen. Sie würde es nie schaffen, eine echte Künstlerin zu sein. Vielleicht muss man verrückt sein, wenn man diese Grenze überschreiten will. Und verrückt genug ist er auf jeden Fall.«
    »Er hat Sie attackiert.«
    Sie scharrte mit den Füßen und stieß einen leisen Seufzer aus. »Okay, vielleicht

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