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Der Hauch Des Bösen: Roman

Titel: Der Hauch Des Bösen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb , Uta Hege
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Geist, eine unbefleckte Seele, ein freundliches Gesicht gehabt.
    Sie hatten also ein besonders helles Licht verströmt.
    Für die Sendungen an die Reporterin hatte der Killer das Internetlokal benutzt. Also schien er öfter dort zu sein. Wusste, wie die Dinge dort liefen, wusste, dass das Publikum hauptsächlich aus Collegestudenten und -studentinnen bestand.
    War er einer von ihnen oder wollte er einer von ihnen sein?
    Konnte er es sich vielleicht nicht leisten, das College zu besuchen? War er rausgeworfen worden? Unterrichtete er vielleicht dort, statt als Künstler anerkannt zu sein?
    Er schien ein talentierter Bildbearbeiter zu sein. Eve dachte an Leeanne Browning. Sie hatte für beide Abende ein Alibi gehabt, aber womöglich waren diese Alibis ja falsch.
    Sie schrieb auf ihren Block: Mögliche Verbindung zwischen Browning und/oder Brightstar und Hastings?
    Dann rief sie auf dem Computer einen Stadtplan auf und kreiste die beiden Universitäten, Portography, das Parkhaus, Brownings und Diegos Wohnungen, das Internetlokal, die Wohnsitze der beiden Opfer sowie die Fundorte der beiden Leichen ein.
    Beide Opfer waren in der Nähe ihres Arbeitsplatzes abgeladen worden. Nur, aus welchem Grund?
    Wo arbeitete der Täter? Wo ging er seiner ganz privaten, für ihn ungemein wichtigen Arbeit nach?

    In der Nähe des Lokals? Auch wenn er ein Fahrzeug hatte, gab es sicher keinen Grund, sich allzu weit von seiner eigentlichen Arbeitsstätte zu entfernen, um zu beobachten, zu jagen und schließlich E-Mails zu versenden, überlegte sie.
    Beide Opfer hatten ihren Mörder gekannt. Davon war sie überzeugt. Er musste also ein flüchtiger Bekannter, guter Freund, Kommilitone oder Lehrer sein. Jemand, den sie vorher schon gesehen hatten.
    Die beiden hatten sich nicht in denselben Kreisen bewegt, hatten nicht dieselben Leute gekannt. Außer Hastings und eventuell ein paar Menschen in dem Lokal.
    Sie suchte Fotostudios in einem Umkreis von fünf Blocks und glich die Namen der Besitzer mit denen auf der Liste von Lucia ab. Dabei jedoch kam keine Übereinstimmung heraus.
    Sie müsste Peabody den Auftrag geben, eine Liste mit den Angestellten dieser Läden zu erstellen, dann fand sie ja möglicherweise etwas.
    Geistesabwesend strich sie mit der Hand über die Stelle mitten auf der Stirn, hinter der es merklich pochte, und rief bei ihrer Assistentin an. »Holen Sie mir was zu essen? Ich habe keine Münzen mehr, und die verdammten Automaten geben mir keinen Kredit.«
    »Das liegt nur daran, dass Sie sie ständig treten.«
    »Holen Sie mir einfach ein verdammtes Sandwich, und ersparen Sie mir jeden weiteren Kommentar.«
    »Dallas, Ihre Schicht ist seit fünf Minuten vorbei.«
    »Zwingen Sie mich nicht rüberzukommen«, warnte Eve und brach die Übertragung ab.
    Sie arbeitete durch den Schichtwechsel hindurch,
und während der erst an- und dann wieder abschwellende Lärm durch die halb offene Tür an ihre Ohren drang, aß sie an ihrem Schreibtisch und genehmigte sich nach dem ekelhaften Brot eine Tasse köstlichen Kaffee.
    Sie schrieb ihren Bericht, wählte zweimal nacheinander die Nummer des Labors, ließ beide Male eine schnippische Nachricht für Morris zurück und starrte schließlich abermals die Pinnwand an.
    Er hatte sein nächstes Opfer bereits ausgewählt, und wenn sie nicht umgehend die richtige Verbindung fände, würde bald das nächste helle Licht gelöscht.
    Seufzend sammelte sie ihre Sachen ein und bereitete sich darauf vor, den letzten Punkt auf ihrer Liste abzuhaken. Heimzufahren und Roarke in den Hintern zu treten, falls er immer noch nicht wieder mit ihr sprach.
    Auch wenn die Aussicht darauf nicht unbedingt verlockend war, hatte sie sich inzwischen lange genug davor gedrückt. Als sie jedoch zum Fahrstuhl ging, wurde sie erneut aufgehalten, denn eilig kam Dr. Mira auf sie zu.
    »Ich hatte gehofft, dass ich Sie noch erreiche.«
    »Gerade so«, erklärte Eve. »Wir können noch mal in mein Büro gehen, wenn Sie wollen.«
    »Nein, nein, Sie sind auf dem Weg nach Hause, und ich würde gerne ebenfalls Feierabend machen. Warum unterhalten wir uns also nicht unterwegs? Macht es Ihnen etwas aus, statt des Lifts das Gleitband zu benutzen?«
    »Kein Problem. Sind Sie mit Hastings fertig?«
    »Ja. Ein faszinierendes Individuum.«

    Dr. Mira lächelte, als sie neben Eve auf eines der abwärtsführenden Gleitbänder trat. Selbst nach einem langen Arbeitstag gelang es ihr, frisch wie der frühe Morgen auszusehen. Ihr Kostüm war

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