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Der Hauch von Skandal (German Edition)

Der Hauch von Skandal (German Edition)

Titel: Der Hauch von Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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gemacht.“
    „O bitte!“, drängte Lottie. „Zeigen Sie uns die Narben. Sind sie so beeindruckend wie die von Lord Nelson? Ich habe gehört, er hatte auch eine Begegnung mit einem Eisbären in der Arktis.“
    „Madam“, Alex schob entschlossen ihren Fächer von seinem Arm, „ich fürchte, ich müsste Sie schon sehr viel besser kennen, ehe ich mich in Ihrem Ballsaal oder ganz allgemein in irgendeinem Raum hier entblöße.“ Er drehte sich zu Joanna um und streckte ihr die Hand entgegen. „Darf ich Sie um das Vergnügen dieses Tanzes bitten, Lady Joanna? Ich tanze nur selten, aber den Kotillon bringe ich vielleicht noch zustande.“
    „Ich fühle mich zwar sehr geschmeichelt, dass Sie das für mich ausprobieren wollen“, erwiderte Joanna und lächelte spröde, „aber wir können wohl kaum miteinander tanzen, wenn wir den Gerüchten über unsere angebliche Affäre keine neue Nahrung geben wollen. Außerdem ist meine Tanzkarte leider bereits voll.“
    „Dann werfen Sie sie weg, und fangen Sie eine neue an“, verlangte Alex. „Ich möchte mit Ihnen sprechen.“
    „Benutzen Sie eigentlich jemals das Wort ‚bitte‘, Mylord?“, fragte Joanna verärgert. „Vielleicht hätte ich ja mehr Lust, mich mit Ihnen zu unterhalten, wenn Sie etwas höflicher wären.“
    Ein Funke glomm in seinen Augen auf, und Joanna hielt den Atem an. „Wenn Sie wünschen“, murmelte er. „Wissen Sie, Lady Joanna, manchmal bitte ich sogar um etwas – wenn es sich um etwas handelt, das ich unbedingt haben will.“
    Ihre Blicke verfingen sich ineinander, und ein Lächeln stahl sich in Alex’ Augen. Joanna hatte das Gefühl, als schwankte der Boden leicht unter ihren Füßen. Aber allmählich verstand sie die Denkweise dieses Mannes und seine Fähigkeit, sie immer wieder aus der Fassung zu bringen. Sie setzte ein unterkühltes Lächeln auf.
    „Im Gegensatz zu Ihnen, Mylord“, sagte sie und drehte sich zu James Devlin um, „war Ihr Cousin so umsichtig, mir schon heute Nachmittag eine kurze Nachricht zu schicken mit der Bitte um den ersten Tanz.“ Sie erhob sich und reichte James die Hand. „Mr Devlin, es ist mir eine Freude. Das heißt …“ Sie zögerte kurz. „Wenn es dir nichts ausmacht, allein hierzubleiben, Merryn?“
    „Nein, ich wollte ohnehin ein wenig mit Miss Drayton plaudern“, erklärte ihre Schwester. „Mach dir meinetwegen keine Sorgen.“
    Joanna fand, Alex’ betroffener Gesichtsausdruck, als er begriff, dass man ihn überlistet hatte, war äußerst lohnend.
    Dev warf ihm einen halb bedauernden, halb triumphierenden Blick zu. „Du hast mir immer eingebläut, dass Planung das halbe Gefecht ist, Alex. Ich habe nur deine eigene Taktik angewendet.“
    „Ausmanövriert, Mylord!“, stellte Lottie fest. „Stattdessen werden Sie mit mir tanzen müssen. Mr Cummings wird hocherfreut sein – sobald er einen Ball mit mir eröffnet hat, tanzt er nicht mehr, sondern zieht sich in sein Arbeitszimmer zurück und betrachtet sein langweiliges Geld.“ Sie stand auf, hielt Alex auffordernd die Hand hin, und nach kurzem Zögern ergriff er sie. Joanna zog sich der Magen zusammen. Lottie hatte es eindeutig auf eine Verführung abgesehen, denn sie hakte sich bereits äußerst vertraulich bei Alex unter und bedachte ihn mit einem katzenhaften Lächeln.
    Joanna war bewusst, wie unlogisch es war, sich darüber zu ärgern; zum einen war sie selbst nicht nur nicht seine Geliebte, sondern hatte zum anderen Lottie ja buchstäblich dazu aufgefordert, ihn zu verführen.
    Die Menge wich ein wenig zurück, um ihnen den Weg in den Ballsaal freizugeben. Um sich herum nahm Joanna fieberhaftes Tuscheln wahr, das anbiedernde Lächeln der Damen, die Alex’ Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen versuchten, die herzlichen Begrüßungen durch die Männer – die ganze Gesellschaft lechzte förmlich danach, von ihm bemerkt zu werden.
    Devlin ging neben ihr. „Ist das nicht wirklich außergewöhnlich, Madam? Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Alex so gefragt sein würde! Man kommt sich ja vor, als sei man die Eskorte eines Mitglieds der königlichen Familie!“
    „Ich glaube, Lord Grant ist wahrscheinlich noch beliebter als der Prinzregent“, erwiderte Joanna trocken. „Die Gesellschaft ist sehr wankelmütig, Mr Devlin, und sehr gelangweilt. Wir suchen immer nach der nächsten Sensation, und im Moment ist das Ihr Cousin. Forschungsreisende sind momentan ganz groß in Mode. Nächstes Jahr um diese Zeit sind dann vermutlich chinesische Tapeten

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