Der Hauptdarsteller (German Edition)

von einer Party heimkam. "Warte mal Mia." Ich drehte mich um zu ihr und lächelte sie gequält an. Wie verhält man sich in so einer Situation? Sollte ich lügen und sagen, Mason und ich wären die ganze Zeit über den Text durchgegangen und dann eingeschlafen? Aber als sie mich von oben nach unten musterte und Masons Kleider an mir sah, war mir klar, dass ich damit nicht durch kommen konnte. "So." begann sie und ich biss die Zähne zusammen. Mir war die Situation äußerst peinlich, aber was sollte ich tun? Ich würde das Gespräch einfach über mich ergehen lassen. "Du weißt schon, dass Mason eine Freundin hat?" Ich nickte nur kläglich. "Aber ich hasse dies dumme Pute!" fauchte sie. Huch, damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. "Ach Mia," sagte Melanie und kam auf mich zu um mich in den Arm zu nehmen "bin ich froh, endlich! Das konnte man ja nicht mehr mit ansehen, wie du ihn immer angehimmelt hast. Ich hoffe nur, dass das nicht auch etwas kurzlebiges wird, ich kenne meinen Sohn." Völlig verdattert lies sie mich in der Eingangshalle stehen und verschwand. Ich stapfte nach oben in mein Zimmer und zog mir andere Klamotten an, als schon meine Tür aufsprang und Shila hereinkam. "Mia, Mia, Mia" sagte sie leicht mahnend. "Du kleine Schlampe," ich wußte, dass das nur Spaß war, denn sie grinste wie ein Honigkuchenpferd. "hatte ich dir nicht gesagt, du sollst die Finger von meinem Bruder lassen?" Ich wurde rot und senkte den Kopf. Shila erschreckte kurz. "Sorry, das war nur Spaß! Erzähl mir alles, bis auf die Details, er ist immerhin mein Bruder." Wir setzten uns aufs Bett und ich erzählte ihr fast alles, die sexuellen Details lies ich aus Rücksicht aus. Shila war es anzusehen, dass sie sich freute. "Wäre das nicht schön, wenn wir beiden verwandt wären?" sagte sie schließlich. "Ja schon, aber..." "Nichts aber. Mason hätte nicht mit dir geschlafen, wenn es ihm nicht ernst gewesen wäre. Immerhin kennt ihr euch schon lange und wir beide sind dicke Freunde. Er weiß was damit auf dem Spiel steht. Vielleicht schafft er es endlich mal eine richtige Beziehung zu führen." Da waren sie wieder, die Schmetterlinge. Ich nahm ein kleines Kissen und drückte es gegen meinen Bauch. "Shila, ich glaub ich bin total verknallt in deinen Bruder!" Wir kicherten und alles fühlte sich in diesem Moment genau richtig an.
    Ich konnte es kaum abwarten bis wir endlich zum Probelesen fuhren. Aber ich wusste nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte, vor all den anderen. Shila setzte mich nur ab und ich klingelte an dem Haus. Zuvor hatte mir Shila erzählt, dass das Haus von Mike Fisher, dem Regisseur, war. Ich läutete und Mike machte mir gleich die Tür auf. "Hi Mia, komm rein, die anderen sind auch schon da, bis auf Mason, aber der ist wahrscheinlich im Fitnessstudio hängen geblieben. Wir sind im Wohnzimmer." Er führte mich in ein riesengroßes Wohnzimmer mit einer nicht enden wollenden Couch, auf der viele Leute saßen, von denen ich einige schon in der Flimmerkiste gesehen hatte. Höflich wie ich war reichte ich jedem die Hand und nannte meinen Namen. Sie waren alle sehr nett und lächelten mich an, keine Starallüren, wie ich es befürchtet hatte. Ich setzte mich neben Lucy Flow, die ich aus ein paar Filmen kannte. Sie erzählte mir, dass sie die Maureen spielte, die Freundin meiner Figur. Lucy war wirklich nett und wir plauderten ein bißchen, bis Mason hereingestürmt kam. "Sorry Leute, ich wurde aufgehalten. Ich hoffe, ihr habt euch untereinander schon bekannt gemacht. Dann können wir ja gleich loslegen oder? Also nochmal für alle: Mein Name ist Shane und zusammen mit Mike führe ich Regie bei unserem Vampirfilm. Außerdem habe ich die Hauptrolle des Vampirkönigs Maurice. Da drüben," er zeigte auf mich, " sitzt Mia, sie verkörpert die Rolle der aus Deutschland stammenden Danielle, die Freundin von Maurice. Euch anderen dürften eure Rollen bekannt sein. Ich erwarte von euch Pünktlichkeit und Disziplin. Keiner spricht mit der Presse über den Film, bevor er nicht im Kasten ist. Ich hasse Gezicke und Drogen, wer sich nicht daran hält, fliegt raus. Noch Fragen? Nein, gut, dann fangen wir an mit dem Lesen der ersten Szene."
    Wow, so kannte ich ihn garnicht. Sehr autoritär. Richtig sexy. Ich bekam Lust auf ihn und klebte an seinen Lippen wie ein liebestoller Teenager. Leider war ich nicht die einzige die das so sah, denn plötzlich beugte sich Lucy zu mir rüber und flüsterte in mein Ohr: "Er ist so