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Der Hauptdarsteller (German Edition)

Der Hauptdarsteller (German Edition)

Titel: Der Hauptdarsteller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Herberger
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Zimmertür weckte. Ich schrak auf und sah sicherlich schrecklich auf. "Herein." sagte ich mit wieder klarer Stimme und wischte mir die letzten Tränen aus den Augen. Zu meiner Überraschung war es Mason, der da in der Tür stand und ich wusste nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte.
    Er sah mich an und sagte mit seiner rauen Stimme "Hi." Ich blickte zu Boden und wollte nicht, dass er mein verheultes Gesicht sah. Langsam setzte ich mich im Bett auf. Meine Hose hatte ich irgendwann ausgezogen und hatte nur noch ein T-Shirt an. "Können wir reden?" fragte er mich. Langsam nickte ich. Er setzte sich neben mich und suchte meinen Blick, aber ich wollte ihn nicht ansehen. Dann nahm er mein Kinn mit seinem Zeigefinger und zog es in seine Richtung sodass ich ihn ansehen musste. "Hast du geweint?" Ich schlug seine Hand weg und stand auf. "Was interessiert es dich? Was willst du eigentlich? Ein Mitarbeitergespräch führen?" Das traf ihn, das merkte ich, aber die Bemerkung am Mittag von ihm im Wagen traf mich, von daher bekam ich kein schlechtes Gewissen. "Mia, setz dich bitte, so kann ich nicht mit dir reden." Stolz hob ich mein Kinn und war entschlossen nicht nachzugeben. "Nein, ich bleibe stehen." Das sah sicherlich lustig aus, wie ich da stand in meinem weißen T-Shirt, meinem pinken Slip mit dem Osterhasen drauf und meinem verheulten Gesicht. "Okay, dann nicht. Hör zu. Es tut mir leid, was ich gesagt habe, aber es ist nicht gut, Arbeit und Vergnügen miteinander zu vermischen. Du warst so scharf an dem Abend und ich konnte einfach nicht anders als mit dir zu schlafen. Dennoch wäre es mir lieber, wir könnten dahin wieder zurück wo wir vor dem Abend waren. Und ich möchte weiterhin, dass wir zusammenarbeiten. Du hast Potenzial und ich möchte das fördern."
    Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Er schaffte es mich in einem Satz zu loben und gleichzeitig völlig fertig zu machen. "Es ist mir schon klar, dass das eine einmalige Chance ist. Aber ich weiß nicht ob ich das schaffe. Ich weiß nicht, ob ich das trennen kann." antwortete ich ehrlich. Mason stand auf und kam auf mich zu und ich fühlte mich so unwohl in meinem Osterhasenslip. "Dann lass es uns versuchen. Freunde?" Er streckte mir seine Hand zu und ich schlug zögernd und mit einem gebrochenen Herzen ein. Was blieb mir auch anderes übrig? Vielleicht würde es mir gelingen, diese unglaubliche Nacht aus meinem Gedächtnis zu streichen. Ich hoffte es inständig. Aber insgeheim wußte ich, dass das nicht funktionieren würde, da ich mich nach ihm verzehrte. Ich würde es versuchen müssen. Nur so war es möglich als Schauspielerin eine Chance zu bekommen und was das für eine Chance war! So etwas bekommt man nur einmal im Leben, ein sechser im Lotto war da wahrscheinlicher. Dessen war ich mir bewusst.
    In den darauffolgenden Tagen verbrachte ich viel Zeit mit Melanie, die mit mir meinen Text einstudierte und mir noch Unterricht gab, wo es noch haperte. Auch wenn sie immer wieder betonte, dass ich sehr begabt sei, kam ich oft an meine Grenzen. Das Lernen des Textes war nicht die Schwierigkeit. Viel mehr hatte ich Angst wegen des Drehs. In der ersten Szene trafen meine und Masons Charaktere aufeinander und verliebten sich ineinander. Auch wenn ich wusste, dass ein Film nicht unbedingt in der Reihenfolge gedreht wurde, in der er am Ende gezeigt wird, bestand Mason darauf, dass wir mit der ersten Szene anfingen. Wir drehten in den Studios, in denen ich zuvor die Komparsenrolle hatte. Die Produktionsfirma stellte mir ein Auto zur Verfügung und so war ich nicht mehr darauf angewiesen, dass mich jemand fährt, oder dass ich mir von jemanden das Auto lieh. Allerdings würde ich das mit dem Visum noch abklären müssen. Immerhin war ich noch Besucher hier und hatte keine Arbeitserlaubnis, aber Franky meinte, er hätte Leute beauftragt, die das für mich regeln würden. Wer das war wusste ich nicht.
    Heute Abend nach dem Dreh stand ein Meeting mit Mike, Mason und Franky und uns Schauspielern auf dem Programmpunkt. Ich war äußerst nervös, als ich zu den Studios fuhr und äußersts stolz als mich der Pförtner an der Einfahrt zu den Studios einfach durchwinkte, als er mich kommen sah. Den Wagen stellte ich auf den Mitarbeiterparkplätzen ab und ging in Richtung Studio 7. "Hey Mia, warte!" Ich drehte mich um und sah Lucy. Nach dem letzten Treffen fand ich sie irgendwie nicht mehr so sympathisch. "Hi, nach schon aufgeregt? Du hattest ja bisher noch nicht

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