Der Hausgeist
eintrifft. Ich habe die Information gerade heute Morgen telefonisch erhalten
"Aber Bari, wird man mich überhaupt vorfahren lassen, da ist doch bestimmt alles abgesperrt?"
"Sicherlich, schau mal was ich hier habe Bari hatte vom Sofatisch ein Schild und eine Standarte aufgehoben und hielt beides Korul vors Gesicht
"Fahrzeug der Botschaft von Merani" stand da in großen Buchstaben auf Englisch geschrieben. Die Standarte war ebenfalls die des Botschafters.
"Woher hast du denn das bekommen?" Korul war höchst erstaunt.
"Beziehungen, Korul, Beziehungen. Man kennt mich in den Regierungskreisen. Damit kannst du sogar in die Absperrungen fahren und direkt beim Ausgang parken. Wenn du im Fahrzeug sitzen bleibst, bis der König vorbeigefahren ist, dann kannst du ihn sogar aus der Nähe betrachten. Du bist doch ein alter Monarchist, oder nicht?“ Bari war sich sicher, dass er damit ins Schwarze getroffen hatte. An dem Leuchten in Korrals Augen sah er, dass er recht hatte.
"Ich werde den König sehen können? Richtig sehen? Ich kann es beinahe nicht glauben Korul war begeistert.
"Ich werde früh aufstehen um nicht zu spät einzutre ffen. Ich werde den König sehen! Wenn ich das zu Hause erzähle, das glaubt mir bestimmt keiner. Ich werde in Luxemburg unseren König sehen Korul konnte es einfach nicht fassen.
Bari hatte damit auch die letzte Hürde bei seinen Vorbereitungen genommen. Korul würde die Bombe genau vor den Flughafenausgang bringen. Es konnte jetzt nichts mehr schief gehen.
Gegen drei Uhr entschloss sich Bari nach Lenningen zu fahren. Er wollte dort das Wachspapier und die restlichen Zündhütchen verstecken. Den Wohnwagen wollte er auch noch überprüfen und einige Lebensmittel in dem kleinen Laden in Ehnen einkaufen, damit er für einige Tage in Lenningen unbemerkt bleiben konnte. Zu Korul sagte er nur, dass er an die Mosel fahren wollte, um ein wenig zu entspannen. Korul dachte sich nichts dabei. Er war ein Mensch der an nichts Böses denken konnte. Er glaubte immer noch an das Gute in jedem Menschen. Für ihn verlief der Nachmittag relativ langweilig. Er hatte keine Arbeiten zu verrichten und daher setzte er sich vor den Fernseher und sah sich Filme an.
Bari verließ das Haus, stieg in seinen Wagen und fuhr los. Er sah die graue Limousine nicht, die ihn sofort verfolgte. Er steuerte den Wagen in Richtung Oetrange und von dort über Canach nach Lenningen. Die Strecke gefiel ihm sogar. Sie führte hinter Canach durch einen kleinen Wald. Die Straße war wenig befahren und daher von Bari ausgesucht worden. Lenningen, ein kleiner unscheinbarer Ort, war von Weinbergen umgeben. Die eine Hälfte der Bewohner war meistens i n den Weinbergen und die andere an ihren Arbeitsplätzen in der Stadt Luxemburg. Nur die älteren Bewohner waren tagsüber im Ort. Das Dorf war genau das Richtige für ihn. Bis nach Ehnen, dem Moseldörfchen waren es höchstens zwei Kilometer und bis zur Moselbrücke in Wormeldingen nicht mehr als fünf. Ja, er hatte den richtigen Platz gewählt. Als er in das Dorf hineinfuhr sah er aus Gewohnheit in den Rückspiegel und bemerkte die graue Limousine die sich in einem Abstand von etwa 500 m hinter ihm befand. Er war aber deswegen nicht beunruhigt. Es gab keinen Grund ihn zu verfolgen oder zu beschatten. Das Fahrzeug konnte auch zufällig auf der Strecke sein. Er verlangsamte das Tempo als er die ersten Häuser erreicht hatte. Langsam beinahe im Schritttempo fuhr er auf die Linkskurve zu. Er blickte noch einmal in den Rückspiegel um zu sehen ob sich das Fahrzeug nun näherte oder den Abstand halten würde. Die Limousine war direkt hinter ihm. Er konnte die zwei Männer sehen die sich in dem Auto befanden. Er hatte die Kurve durchfahren und die Limousine überholte ihn und fuhr weiter in Richtung Ehnen. Er bog sofort wieder links ab um zu seinem Wohnwagen zu kommen. So bemerkte er nicht, dass das zweite Auto kurz nach dem Überholmanöver stoppte, drehte und langsam in die Kreuzung Einfuhr. Die beiden Herren in der Limousine sahen wie Bari Komatschu etwa 200 m von der Kreuzung entfernt links in eine Seitenstraße einbog. Sie näherten sich der kleinen Gasse und sahen den Wagen am rechten Seitenrand parken. Der Fahrer war ausgestiegen und betrat in diesem Augenblick einen Wohnwagen der dort hinten etwas verdeckt von Bäumen abgestellt worden war.
"Hier Wagen 9 an Zentral e.“
"Zentrale an Wagen 9 , wir hören.“
"Das Fahrzeug steht jetzt in Lenningen. Der Fahrer hat einen hier abgestellten
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