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Der Heckenritter von Westeros

Der Heckenritter von Westeros

Titel: Der Heckenritter von Westeros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Aegon.«
    »Ei wird sie ihm sagen, daran zweifle ich nicht«, sagte Prinz Baelor, »aber der Junge ist auch dafür bekannt, dass er lügt, was Ihr selbst am eigenen Leib erlebt habt. Welchem Sohn wird mein Bruder glauben? Was diese Puppenspieler betrifft, wenn Aerion sich seine Geschichte endgültig zurechtgelogen hat, wird es Hochverrat sein. Der Drache ist das Wappentier des Königshauses. Vorzuführen, wie einer erschlagen wird, und Sägemehlblut aus seinem Hals quellen zu lassen … nun, das war zweifellos voller Unschuld, aber alles andere als klug. Aerion spricht von einem verhüllten Angriff auf das Haus Targaryen, eine Anstiftung zur Revolte. Maekar wird wahrscheinlich zustimmen. Mein Bruder ist empfindlich und hat seine ganze Hoffnung in Aerion gesetzt, da Daeron so eine große Enttäuschung für ihn war.« Der Prinz trank einen Schluck Wein und stellte den Kelch beiseite. »Was immer mein Bruder glaubt oder nicht glaubt, eines steht außer Frage: Ihr habt Euch am Blut des Drachen vergriffen. Für dieses Vergehen müsst Ihr vor Gericht gestellt, verurteilt und bestraft werden.«
    »Bestraft?« Das Wort gefiel Dunk ganz und gar nicht.
    »Aerion möchte Euren Kopf, mit oder ohne Zähne. Er wird ihn nicht bekommen, das verspreche ich Euch, aber ich kann ihm eine Verhandlung nicht abschlagen. Da mein königlicher Vater Hunderte Wegstunden entfernt ist, müssen mein Bruder und ich ein Urteil über Euch fällen, zusammen mit Lord Aschfurt, auf dessen Ländereien wir uns befinden, und Lord Tyrell von Rosengarten, seinem Lehnsherrn. Als das letzte Mal ein Mann schuldig gesprochen wurde, weil er einen von königlichem Geblüt geschlagen hat, erging das Urteil, dass ihm die entsprechende Hand abgeschlagen werden sollte.«
    »Meine Hand?«, fragte Dunk erschrocken.
    »Und Euren Fuß. Ihr habt ihn auch getreten, oder nicht?«
    Dunk brachte kein Wort heraus.
    »Ich werde meine Mitrichter um Milde bitten, keine Frage. Ich bin die Hand des Königs und Thronerbe, mein Wort hat Gewicht. Aber das meines Bruders auch. Ein Risiko besteht.«
    »Ich«, stammelte Dunk, »ich … Euer Gnaden, ich …« Sie wollten keinen Verrat begehen, es war nur ein Holzdrache, es sollte kein königlicher Prinz sein, wollte er sagen, aber es hatte ihm endgültig die Sprache verschlagen. Er hatte noch nie gut mit Worten umgehen können.
    »Aber es gibt einen Ausweg für Euch«, sagte Prinz Baelor leise. »Ob es ein besserer oder schlechterer Weg ist, kann ich nicht sagen, aber ich muss Euch daran erinnern, dass jeder Ritter, der eines Verbrechens angeklagt wird, das Recht auf ein Gottesurteil hat. Und darum frage ich Euch noch einmal, Ser Duncan der Große – wie gut seid Ihr als Ritter? Wirklich.«
    »Ein Urteil der Sieben«, sagte Prinz Aerion lächelnd. »Das ist mein Recht, soweit ich weiß.«
    Prinz Baelor trommelte mit den Fingern auf den Tisch und runzelte die Stirn. Links von ihm nickte Lord Aschfurt bedächtig. »Warum?«, wollte Prinz Maekar wissen und beugte sich zu seinem Sohn vor. »Hast du etwa Angst davor, diesem Heckenritter allein gegenüberzutreten und die Götter über die Wahrheit deiner Vorwürfe entscheiden zu lassen?«
    »Angst?«, fragte Aerion. »Vor so einem? Mach dich nicht lächerlich, Vater! Meine Sorge gilt meinem geliebten Bruder. Auch Daeron hat dieser Ser Duncan Unrecht zugefügt, und er hat ein größeres Anrecht auf sein Blut. Ein Urteil der Sieben ermöglicht uns beiden, ihm gegenüberzutreten.«
    »Tu mir keinen Gefallen, Bruder«, murmelte Daeron Targaryen. Der älteste Sohn von Prinz Maekar sah schlimmer aus als bei der ersten Begegnung mit Dunk im Wirtshaus. Diesmal schien er nüchtern zu sein, sein rot-schwarzes Wams ohne Weinflecken, aber seine Augen waren blutunterlaufen, und ein feiner Schweißfilm überzog seine Stirn. »Ich gebe mich damit zufrieden, dich anzufeuern, wenn du den Schurken erschlägst.«
    »Zu gütig, teurer Bruder«, antwortete Prinz Aerion mit zuckersüßem Lächeln, »aber es wäre selbstsüchtig von mir, dir das Recht abzusprechen, die Wahrheit deiner Worte unter Gefahr für Leib und Leben zu beweisen. Ich muss auf einem Urteil der Sieben bestehen.«
    Dunk kam nicht mehr mit. »Euer Gnaden, Mylords«, wandte er sich an das Podium. »Ich verstehe nicht. Was ist ein Urteil der Sieben?«
    Prinz Baelor rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. »Das ist eine andere Form des Gottesurteils. Uralt, selten verlangt. Sie kam mit den Andalen und ihren sieben Göttern über die

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