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Der Heckenritter von Westeros

Der Heckenritter von Westeros

Titel: Der Heckenritter von Westeros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Wyld.«
    »Sie haben in dieser Sache keine andere Wahl«, sagte Daeron. »Sie haben geschworen, das Leben des Königs und der königlichen Familie zu schützen, und meine Brüder und ich sind vom Blut des Drachen, Gott helfe uns.«
    Dunk zählte an den Fingern. »Das sind sechs. Wer ist der siebte Mann? «
    Prinz Daeron zuckte die Achseln. »Aerion wird einen finden. Sollte es erforderlich sein, wird er einen Recken kaufen. An Gold fehlt es ihm nicht.«
    »Wen habt Ihr?«, fragte Ei.
    »Raymuns Vetter, Ser Steffon.«
    Daeron zuckte zusammen. »Nur einen?«
    »Ser Steffon ist zu einigen seiner Freunde gegangen.«
    »Ich kann Leute beibringen«, sagte Ei. »Ritter. Das kann ich.«
    »Ei«, sagte Dunk, »ich werde gegen deine eigenen Brüder kämpfen.«
    »Aber Ihr werdet Daeron nichts tun«, sagte der Junge. »Er hat Euch gesagt, dass er sich fallen lässt. Und Aerion … ich erinnere mich, als ich klein war, kam er nachts immer in mein Schlafgemach und hat sein Messer zwischen meine Beine gehalten. Er hätte zu viele Brüder, sagte er dann, und eines Nachts würde er mich vielleicht zu seiner Schwester machen, damit er mich heiraten könnte. Und er hat meine Katze in den Brunnen geworfen. Er sagt, dass er es nicht getan hat, aber er lügt immer.«
    Prinz Daeron zuckte resigniert die Achseln. »Ei sagt die Wahrheit. Aerion ist ein Ungeheuer. Wisst Ihr, er hält sich für einen Drachen in Menschengestalt. Deshalb war er so wütend auf die Puppenspieler. Jammerschade, dass er nicht als Fossowey geboren wurde, dann würde er sich für einen Apfel halten, und wir wären alle sicherer, aber so ist es nun mal.« Er bückte sich, hob seinen Mantel auf und schüttelte den Regen heraus. »Ich muss mich in die Burg zurückschleichen, bevor sich mein Vater fragt, warum ich so lange brauche, um mein Schwert zu schärfen. Aber ehe ich gehe, möchte ich gern ein Wort unter vier Augen mit Euch wechseln, Ser Duncan. Werdet Ihr ein Stück mit mir kommen?«
    Dunk sah den Prinzen einen Moment argwöhnisch an. »Wie Ihr wünscht, Euer Gnaden.« Er steckte den Dolch ein. »Ich muss auch meinen Schild holen.«
    »Ei und ich werden nach Rittern suchen«, versprach Raymun.
    Prinz Daeron schloss den Mantel am Hals und schlug die Kapuze hoch. Dunk folgte ihm in den leichten Nieselregen hinaus. Sie gingen zu den Wagen der Kaufleute.
    »Ich habe von Euch geträumt«, sagte der Prinz.
    »Das sagtet Ihr im Gasthaus.«
    »Wirklich? Nun, es stimmt. Meine Träume sind nicht wie Eure, Ser Duncan. Meine sind wahr. Sie machen mir Angst. Seht Ihr, ich habe von Euch und einem toten Drachen geträumt. Einer großen Bestie, riesig, mit so großen Schwingen, dass sie diese Wiese bedecken könnten. Sie war auf Euch gefallen, aber der Drache war tot, und Ihr wart am Leben.«
    »Habe ich ihn getötet?«
    »Das kann ich nicht sagen, aber Ihr wart da, und der Drache auch. Wir waren einst die Herren der Drachen, wir Targaryen. Nun sind sie alle fort, aber wir sind noch da. Ich will heute nicht sterben. Die Götter allein wissen, warum, aber es ist so. Also tut mir einen Gefallen, wenn Ihr wollt, und sorgt dafür, dass mein Bruder Aerion derjenige ist, den Ihr tötet.«
    »Ich will auch nicht sterben«, sagte Dunk.
    »Nun, ich werde Euch nicht töten, Ser. Ich würde meine Anklage auch widerrufen, aber das würde Euch nur etwas nützen, wenn Aerion seine ebenfalls widerruft.« Er seufzte. »Gut möglich, dass ich Euch mit meiner Lüge getötet habe. Falls ja, dann tut es mir leid. Ich werde ohnehin in irgendeine Hölle fahren, das weiß ich. Wahrscheinlich in eine ohne Wein.« Er erschauerte, und damit verabschiedeten sie sich im kühlen Nieselregen voneinander.
    Die Kaufleute hatten ihre Wagen am westlichen Wiesenrain unter einem Hain aus Birken und Eschen aufgestellt. Dunk stand unter den Bäumen und sah hilflos zu der Stelle, wo der Wagen der Puppenspieler gewesen war. Fort. Das hatte er befürchtet. Ich würde auch fliehen, wenn ich nicht blöd wie eine Burgmauer wäre. Er fragte sich, wie er jetzt zu einem Schild kommen sollte. Er hatte genug Silber, um sich einen zu kaufen, falls er einen fand, der zu verkaufen war …
    »Ser Duncan«, rief eine Stimme aus der Dunkelheit. Dunk drehte sich um und sah den Stählernen Pat mit einer Laterne aus Gusseisen hinter sich stehen. Der Waffenschmied trug einen kurzen Ledermantel und hatte den Oberkörper entblößt; seine tonnenförmige Brust und die kräftigen Oberarme waren mit dichten schwarzen Haaren überzogen.

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