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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Therese.
    »Es war sehr unangenehm. Er versuchte, mich vor ein paar Jahren ein wenig zu erpressen.«
    »Womit wollte er dich erpressen?« Arabella beugte sich zu ihm, die Augen vor Neugierde groß.
    Jack zwickte sie in die Nase, und zum ersten Mal seit vielen Tagen erhellte ein Lächeln seine Augen. »Neugierde ist der Tod der Katze, meine Liebe.«
    »Sag schon. Betraf es eine Frau? Hat du eine unschuldige Maid ins Verderben gestürzt?«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Erstens ja und zweitens nein. Mehr sage ich dazu nicht. Nur dass ich ihn aus dem Haus warf und seinen Hut hinterdrein.«
    »Na, dann kannst du ihn jetzt nicht aufsuchen«, erklärte Therese. »Er wird dir keinen Gefallen tun, Entgelt hin oder her.«
    »Nein.« Jack war wieder ernst. Er stellte seinen Becher ab. »Wo ist er anzutreffen?«
    »Rue St. Honoré.« Therese zog die Schultern hoch. »Maître Foret hat es weit gebracht. Die Revolution war gut zu ihm.« Bittere Ironie färbte ihre Worte.
    »Also, wie kommt man am besten an ihn heran?« Jack starrte in seinen Wein, als läge die Antwort in dessen rubinroten Tiefen.
    »Es ist mehr die Frage, wer sich ihm am besten nähert«, sagte Arabella versonnen. »Wie wäre es mit der Countess of Dunston? Das ist schließlich mein zweiter Titel, und der steht zumindest für einen Pariser Staatsanwalt in keinerlei Verbindung mit dem Haus St. Jules.«
    »Madame hat das Auftreten und die nötige Gewandtheit, um bei diesem Schuft Gefallen zu finden«, sagte Therese. »Foret fühlt sich durch adlige Aufmerksamkeit sehr geschmeichelt. Eine englische Aristokratin auf der Suche nach einer verlorenen Freundin wird seinem Geltungsbedürfnis entgegenkommen. Schon gar, wenn es sich um eine großzügige Dame handelt.« Sie betrachtete Arabella aus zusammengekniffenen Augen. »Natürlich nicht in Ihrer momentanen Verkleidung.«
    »Ach, ich bin eine Meisterin der Maskerade«, erklärte Arabella. »Meine Reisetasche ist voller Kostümierungen.« Sie warf ihrem Mann, der hartnäckig schwieg, einen Blick zu. »Jack?«
    »Warum?«, fragte er, nahm ihr Gesicht zwischen beide Hände und sah ihr tief in die Augen, als wolle er in ihrer Seele lesen. »Warum tust du das, Arabella?«
    »Für deine Schwester«, sagte sie, seinem Blick standhaltend. »Für dich. Weil es der einzige vernünftige Plan ist. Weil er Erfolg haben wird.« Und als Sühne für die Familienschande. Aber das war nur ein winziger persönlicher Ansporn.
    Langsam ließ er seine Hände sinken. Als er sprach, tat er es in seinem gewohnten ruhigen Ton. »Was hast du außer deinem Reitkleid an Garderobe mit?«
    »Das Batistkleid, das ich an Bord trug. Dieses und noch eines. Beide sehr einfach, aber sehr passend.«
    Er nickte. »Therese, wir brauchen einen Wagen. Sie darf nicht zu Fuß kommen ... nicht, wenn sie ein königliches Lösegeld bei sich hat.«
    »Ich werde den Karren zurechtmachen«, sage Marcel frohgemut. »Ich kann ihn reinigen und so herrichten, dass er anständig aussieht, aber nicht so elegant, dass er auffällt. Wenn Madame auf der Bank sitzt, wird ihr Kleid nicht von Kartoffelerde oder Wildblut schmutzig.«
    »Ich werde fahren«, sagte Jack und stand auf. »Komm und zieh dich um, Arabella.«
    »Eines noch«, sagte Jean Marc vom Feuer her. »Wenn ihr die Comtesse heute Abend aus Le Chatelet befreit, könnt ihr sie nicht aus der Stadt schaffen, ehe die Tore im Morgengrauen geöffnet werden.«
    »Wenn ich sie jetzt herausholen kann, werde ich sie nicht in diesem Höllenloch lassen«, sagte Jack entschlossen.
    »Über Nacht seid ihr hier sicher«, warf Therese rasch ein. »Sie wird Ruhe brauchen und Kraft für die lange Reise schöpfen müssen.« Sie sah Arabella fragend an, diese reagierte mit einem unmerklichen Nicken, das die schlimmsten Befürchtungen der anderen bestätigte.
    Falls Jack diesen wortlosen Austausch mitbekommen hatte, ließ er sich nichts anmerken. Er bedeutete Arabella ungeduldig, dass sie vor ihm auf den Speicher steigen sollte, und sie gehorchte wortlos. »Ich bringe dir Wasser », sagte er.
    Er folgte ihr binnen weniger Minuten mit einem Krug heißen Wassers und einer Waschschüssel. Sie hatte sich bis aufs Hemd ausgezogen und bearbeitete ihr Haar, um die verfilzten Stellen auszubürsten, die sie am Morgen mit so viel Mühe arrangiert hatte.
    »Foret ist ein schleimiger Bastard«, sagte Jack und goss Wasser in die Schüssel. »Ich weiß nicht, was du heute tun musstest, um dir Eintritt zu verschaffen, aber was immer es war, tue das

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