Der Heiratsantrag - Almost a Bride
Lippen.
Mit einem Hüsteln, das die beiden warnen sollte, ging er über den Hof auf sie zu. »Ich dachte, Sie wären heute zu beschäftigt, um auszureiten, Madam«, sagte er mit trockenem Lächeln. Sein Blick überflog sie und blieb einen Moment auf der ausgeprägten Wölbung ihres Busens unter dem dünnen Hemd haften. Ein intessanter Kontrast zu der schmalen Taille und den runden Hüften im grünen Rock.
»Die Hunde auszuführen gehört zu meinen nachmittäglichen Beschäftigungen«, erwiderte Arabella, der sein rascher bewundernder Blick peinlich bewusst war. Sie wünschte, sie hätte eine Jacke angehabt. Sie musste aussehen wie eine Zigeunerin, ebenso schlampig und verschwitzt wie am Morgen im Gewächshaus, während der Herzog ebenso aufreizend makellos wie immer war. Sicher hatte er sein Hemd seit ihrer letzten Begegnung gewechselt.
Er legte eine Hand auf den glatten, warmen Hals ihres Pferdes und umfasste dann die weichen samtigen Nüstern. »Und das kann man nicht in Gesellschaft«, sagte er nachdenklich und mit der Andeutung eines Fragetons.
»So schnell wie ich mit den Hunden reite, ist es einer Konversation nicht förderlich, Euer Gnaden«, konterte sie und stieß ihre Knie in Renegades Flanken, um ihn zum Aufsteigeblock zu lenken. Je eher sie dieses peinliche Gespräch beendete, desto besser – sie war ohnehin schon genug ins Hintertreffen geraten.
Jack trat vom Pferd zurück, ging aber neben ihr her. »Schöner Wallach«, bemerkte er.
»Ja, das ist er.« Arabella schwang sich vom Sattel auf den Block und wandte sich vom Herzog ab. »Peter, würden Sie ins Haus kommen, nachdem Sie Ihre Angelegenheit mit dem Herzog erledigt haben. Ich möchte einige Dinge mit Ihnen besprechen.«
»Mit Vergnügen, Madam.« Der Verwalter verbeugte sich wieder.
Arabella dankte ihm mit einem kurzen Lächeln. Sie überließ die Zügel dem Stallburschen, pfiff den Hunden und ging vom Hof, ohne Jack Fortescu auch nur eines Blickes zu würdigen.
Jack sah ihr sein Kinn streichend nach, sah den Schwung ihrer Hüften, als sie sich mit raschem und zielstrebigemSchritt entfernte. Dann schüttelte er den Kopf, als gäbe er es auf, nach der Lösung eines Rätsels zu suchen.
Peter brach das gespannte Schweigen und bemerkte ein wenig zögernd: »Lady Arabella ist bei den Pächtern sehr beliebt. Die Nachricht wird ihnen das Herz brechen. Sie kennt alle beim Namen, kennt alle ihre Kinder. Sie wissen, dass sie sich in jeder Krise um Hilfe an sie wenden können und dass sie helfen wird ... sei es mit Nahrung oder Geld oder mit einem Aufschub bei ausständiger Pacht. Sie werden nicht wissen, was sie ohne sie anfangen sollen.«
Jack schwieg dazu.
Nach kurzer Pause fuhr der Verwalter fort: »Als es sich zeigte, dass Lady Arabella nicht die Absicht hatte, früh zu heiraten, versuchte ich, ihren Vater zu überreden, er solle ihr einen Teil des Gutes überschreiben, doch ... «
»Er lehnte es ab?« Jack warf seinem Begleiter einen Seitenblick zu.
»Nicht ganz. Es war eher Nachlässigkeit als Ablehnung. Ich glaube kaum, dass er sich jemals eine Situation wie diese vorgestellt hat. Natürlich glaubte er, Lord Frederick würde sich um seine Schwester kümmern, wenn er das Erbe anträte.«
»Und er tat es nicht.«
Peter schüttelte den Kopf. »Auch ihn versuchte ich zu überreden, er solle Vorsorge treffen, doch ... « Wieder ließ er den Satz unvollendet, ehe er nachdrücklicher fortfuhr: »Um ehrlich zu sein, Mylord Duke, zwischen dem Earl und Lady Arabella herrschte keine Zuneigung.«
»Ich verstehe.« Jack neigte leicht den Kopf, als er diese Tatsache zur Kenntnis nahm, die ihn nicht im Mindesten überraschte. Man konnte sich kaum jemanden vorstellen, der Frederick Lacey weniger ähnlich gewesen wäre als Ara- bella.
Peter fuhr nach einem Räuspern fort: »Lord Frederick kümmerte sich um die Verwaltung des Gutes wenig oder gar nicht. Wenn Sie mir die Äußerung verzeihen, Euer Gnaden, so kommt es einem Verbrechen gleich, dass das einzige Familienmitglied, dem das Wohl der Pächter und die Verwaltung des Gutes am Herzen liegt, dasjenige sein soll, das nun keinen Nutzen daraus zieht.« Er sah den Herzog mit einer Mischung aus Trotz und Angst an. »Sie vergeben mir meine offenen Worte, Sir.«
»Gewiss«, sagte Jack. »Sollte dies aber eine Bitte sein, Lady Arabella finanziell abzusichern, so sage ich offen, dass sie auf taube Ohren fällt.« Bot er der Dame eine annehmbare Alternative zu seinem Antrag, wäre das seinen Absichten
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