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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Stand gehalten, so dass nichts Unpassendes das stilvolle Ambiente störte. Diese Rosen hätten darin beispielsweise keinen Platz gefunden, weil sie ein wenig unordentlich wirkten. So wie ihre Gärtnerin. Wieder ertappte er sich bei einem Lächeln.
    »Euer Gnaden?«
    Auf Franklins höfliche Aufforderung hin trat er ein. Der Butler stand da und hielt die Tür zum Speisezimmer am anderen Ende der Halle auf. »Das Dinner ist serviert, Sir.«
    »Danke, Franklin.« Der Herzog durchschritt die Halle und betrat das Speisezimmer mit einem Begrüßungslächeln. Der Raum war in weiches Abendlicht getaucht, die Fenster dem Gesang der Vögel und den Gartendüften geöffnet. Kerzen brannten auf der schimmernden Mahagonifläche des Tisches, Kristall schimmerte, Silber blitzte. Würziger Bratenduft ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen.
    Doch auf dem Tisch lag nur ein Gedeck. Am anderenEnde, in einem Erker, stand ein geschnitzter Stuhl und auf dem Tisch davor Glas, Besteck und Porzellan für ein erlesenes Dinner. Es sah es aus, als müsste er allein essen.
    Franklin, der den Stuhl zurückgeschoben hatte, gab der Hoffnung Ausdruck, der Herzog würde den Rotwein billigen, den er für den Abend ausgewählt hatte. Jack blinzelte einmal, dann sagte er: »Ich warte auf Lady Arabella.«
    Franklin hüstelte hinter vorgehaltener Hand. »Sie ist oben in ihrem Salon. Sie wünschte, dass ich den Wein öffne ... «
    Der Herzog unterbrach ihn. »Weiß sie, dass das Dinner serviert wurde? Bitte, melden Sie es ihr. Ich erwarte sie im Salon.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Euer Gnaden, Mylady hat bereits gespeist.«
    Jack fuhr herum. »Schon gespeist?«
    »Ja, Euer Gnaden. Sie zog es vor, in ihrem Salon zu dinieren. Mylady speist immer um fünf zu Abend und wollte nicht ...« Die Erfindungsgabe des Butlers war erschöpft. Lady Arabella hatte beim Personal den Eindruck erweckt, ihr eigenes, unabhängiges Leben würde vom Herzog gebilligt. Es schien nicht der Fall zu sein. Der Ausdruck der grauen Augen des Herzogs wollte ihm nicht gefallen.
    Dann erlosch das nervtötende Funkeln, und der Herzog sagte ganz ruhig: »Bitte, richten Sie Lady Arabella aus, dass ich ihre Gesellschaft bei einem Glas Wein schätzen würde, während ich diniere.« Er ging um den Tisch herum und nahm den Stuhl ein, den der Butler noch immer für ihn bereithielt.
    Franklin zögerte nur kurz, ehe er sich zum Gehen wandte, als Jack sagte: »Nein, warten Sie.«
    Erleichtert blieb Franklin stehen. »Euer Gnaden?«
    Jack schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Ich habe es mir überlegt ... ich werde die Einladung selbst aussprechen. Wo ist Myladys Salon?«
    Entrüstet behauptete Franklin seinen Platz im Eingang. »Euer Gnaden, es ist Lady Arabellas privater Salon.«
    »Sie vergessen, Franklin, dass sich die Umstände ein wenig geändert haben. Lady Arabella ist nun mein Gast«, hob Jack leise hervor. »Die einzigen privaten Gemächer in diesem Haus sind meine eigenen.« Er trat auf den Butler zu, und Franklin wich unwillkürlich einen Schritt zurück, obwohl in der Annäherung des Herzogs keine Drohung erkennbar war.
    So leise wie zuvor sagte Jack: »Zeigen Sie mir diesen Salon, wenn ich bitten darf, Franklin.«
    Sekundenlang zögerte Franklin kampfbereit, um seine Herrin zu verteidigen, dann aber sagte ihm sein Verstand, dass der Kampf ebenso vergeblich wäre wie jener zwischen einem Bantamhahn und einem ausgewachsenen Gockel. Wortlos drehte er sich um und ging zur Treppe voraus. Zumindest konnte er eine gewisse Form wahren, indem er den Besuch an der Salontür meldete.
    Jack folgte ihm durch den langen Gang in den Flügel, der seinem gegenüberlag. Ihm fiel auf, dass Arabellas Suite von der ihres Bruders so weit wie nur möglich entfernt war. Es wäre also tatsächlich leicht durchführbar, unter einem Dach völlig getrennt zu leben. Nun ging ihm auf, wieso sie ohne viel Widerstand auf sein Angebot eingegangen war.
    Franklin klopfte an eine Doppeltür, dem Gegenstück zu Jacks eigener Tür, und als eine leise Stimme zum Eintreten aufforderte, öffnete er nur einen Flügel und verstellte den Eingang. »Mylady, Seine Gnaden würde sich freuen, wenn Sie ihm im Speisezimmer Gesellschaft leisten.«
    Arabella legte die Feder aus der Hand. »Haben Sie nicht erklärt, dass ich schon gespeist habe?«
    »Doch, Arabella, das hat er.« Jack schob den Butler ohne Gewaltanwendung, aber mit fester Entschlossenheit ausdem Weg und betrat den Salon. Arabella saß an einem Schreibtisch, in

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